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Schwestern Des Blutes

Schwestern Des Blutes

Titel: Schwestern Des Blutes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn , Lynda Hilburn , Kathryn Smith
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Geschenk, das sie mir machte, Mr. Villiers, ihr Herz war. Sie werden also verstehen, dass Violet Sie nicht heiraten kann, weil sie mich liebt.«

    Sie wollte ihn umbringen! Gäbe ihr nur jemand ein Schwert, damit sie ihm den selbstzufriedenen Schädel von den göttlich breiten Schultern schlagen konnte.
    Stattdessen zwang Violet sich, ruhig dazustehen, ohnmächtig und beschämt, während ihr Verlobter und ihr Vormund sie anstarrten. Ihr fiel auf, dass Payen gar nicht besonders selbstzufrieden aussah. Vielmehr wirkte er, als würde er sich schämen. Wozu er ja wohl auch allen Grund hatte! Natürlich hätte es schlimmer sein können. Er hätte ihre Jungfräulichkeit ansprechen können.
    Warum in aller Welt musste es ausgerechnet der Silberhandorden sein? Auch wenn sie genug über diese Leute gehört hatte, um zu begreifen, weshalb Payen sie hasste und das vollends zu Recht, wieso musste er den Orden als Einwand gegen ihre Heirat vorbringen? Hätte er ihr nicht einfach seine unsterbliche Liebe gestehen und sie daran erinnern können, welche Gefühle sie ihm gestanden hatte? Wusste er nicht, dass er der einzige Mann war, den sie jemals genug geliebt hatte, um sich ihm hinzugeben? War er so dumm, dass er nicht sah, wie sehr sie ihn noch immer liebte?
    »Ist das wahr?«, fragte Rupert heiser. Er war sehr blass.
    Hilflos blickte sie erst ihn und dann Henry und Eliza an. Henry sah aus, als würde er Payen herzlich gern selbst umbringen. Zu schade, dass der Vampir sie alle vier überwältigen könnte, ohne dass ihm auch nur eine Schweißperle auf die Stirn träte.
    »Kommt!«, sagte Eliza bestimmt, die sowohl Payen als auch ihren Ehemann ansah. »Lassen wir Violet und Rupert unter vier Augen reden.«
    »Ich lasse sie nicht mit ihm allein«, knurrte Payen. »Auf keinen Fall.«
    Die kleine blonde Frau bedachte ihn mit einem erbarmungslosen Blick und sagte so leise, dass nur er und Violet es hörten: »Du tust, was ich dir sage, Payen Carr, oder ich sorge dafür, dass die Vorhänge in deinem Zimmer mittags aufgezogen werden.«
    Payens Kinn verhärtete sich, und die vollkommenen Lippen wurden schmal, aber er widersprach nicht. Nachdem er Rupert einen letzten verächtlichen Blick zugeworfen hatte, folgte er Henry und Eliza zur Tür. Violet empfand keinen Funken Mitleid mit ihm, wenn sie sich vorstellte, wie ihre Adoptiveltern ihm gleich den Kopf waschen würden.
    Für sich selbst indes empfand sie eine ganze Menge Mitleid.
    Die Tür fiel zu, so dass sie allein mit ihrem Verlobten war, einem wundervollen Mann, den sie niemals verletzen wollte. Einem Mann, dessen Aufmerksamkeiten sie genossen hatte, war sie doch, wenn sie ehrlich sein sollte, vor Rupert schon beinahe zu der Überzeugung gelangt, dass kein Mann außer Payen sie jemals anziehend finden würde.
    Rupert, der zuletzt auf seine Schuhspitzen gestarrt hatte, hob den Blick. Sein Haar war zerwühlt, und seine Augen glänzten vor Enttäuschung und Verletztheit. Bisher hatte Violet ihn für gutaussehend gehalten, doch nun sah er wie ein kleiner Junge aus. Andererseits konnte »gutaussehend« neben Payens überwältigender Schönheit ohnedies nie bestehen.
    »Ich verdiene dich nicht«, sagte sie leise. Es war nicht die Wahrheit, doch etwas anderes fiel ihr nicht ein.
    »Stimmt es?«, fragte er stirnrunzelnd. »Liebst du ihn?«
    Sie zögerte. Sofort sah sie ihm an, dass sie lieber nicht hätte zögern sollten. Er ahnte, dass da mehr war. »Das tat ich.« Und sie tat es noch.
    »Hast du … die Liebe mit ihm vollzogen?«
    Diese Formulierung hätte sie um ein Haar zum Kichern gebracht. Die Liebe vollzogen? Damals hatte sie genauso darüber gedacht, doch was sie mit Payen tat, war zugleich grob und süß gewesen, so falsch und dennoch so richtig. Es war nichts so Banales wie ein Liebesakt. Nein, geliebt hatten sie sich schon lange, bevor sie ihn in ihr Bett ließ.
    Sie hätte lügen und ihm sagen können, was er hören wollte, aber das wäre nicht fair ihm gegenüber gewesen. Sie hatte nach einem Ausweg gesucht und ihn geboten bekommen. Es war an der Zeit, sich erwachsen zu verhalten und sich ihrem Fehler zu stellen – dem Mann zu stellen, dem sie Unrecht getan hatte. »Ja.«
    Rupert schloss die Augen. Zuvor hatte sie noch einen Anflug von Angst darin gesehen. »Warum hast du es mir nicht gesagt?«
    »Ich fand nicht, dass es dich etwas angeht.« Vielleicht war das ein bisschen zu ehrlich.
    »Mich nichts angeht?« Wo eben noch Verletztheit gewesen war, trat nun blanke Wut zutage,

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