Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schwestern des Mondes 01 - Die Hexe-09.06.13

Schwestern des Mondes 01 - Die Hexe-09.06.13

Titel: Schwestern des Mondes 01 - Die Hexe-09.06.13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
Vom Netzwerk:
Spionin in unseren Reihen gab. Und Wisteria konnte uns möglicherweise viel über Schattenschwinges Pläne erzählen.
    »Soll ich direkt zum Wayfarer fahren?«, fragte Delilah.
    Ich dachte nach. Das wäre die schnellste Route, aber wahrscheinlich lauerte uns dort mindestens einer der beiden verbliebenen Dämonen auf. Ich schüttelte den Kopf. »Nein. Menolly hat gesagt, es gebe ein paar geheime Eingänge zur Bar, aber um die zu finden, brauchen wir sie. Ich finde, wir sollten uns zu Hause verkriechen, bis sie aufwacht; dann kann sie uns ungesehen in den Wayfarer bringen.«
    »Den Fellgänger haben wir getötet, aber ich bin ziemlich sicher, dass die Dämonen außer ihm und unserem Pflänzchen hier noch mehr Gehilfen haben«, warf Morio ein. »Also sollten wir nicht nur nach Bad Ass Luke und dem Psychoschwafler Ausschau halten.«
    »Das stimmt«, sagte ich. »Fahr nach Hause, Delilah, aber über Nebenstraßen, und fahr von hinten ans Haus heran. Wir wollen unsere Ankunft nicht groß verkünden.«
     
    Der erste Anflug der Dämmerung kroch gerade über den Himmel, als wir in die unbefestigte Einfahrt bogen, die durch unseren großen Garten zur Hintertür führte. Während ich die Umgebung absuchte, huschte ein Kribbeln von meinem Nacken aus über meine Arme. Dämonische Aura – das konnte nichts anderes sein.
    »Hier ist jemand«, murmelte ich. »Ich will nur hoffen, dass zu Hause alles in Ordnung ist.«
    Delilah ging vom Gas, und wir hielten neben der riesigen Eiche, deren Äste sich bis über unser Haus erstreckten. Sie ließ den Motor laufen und drehte sich zu mir um.
    »Was jetzt? Steigen wir einfach aus und gehen rein?«
    Ich ging die Möglichkeiten durch. »Ich glaube, ich sollte als Erste reingehen. Chase, du kommst mit. Delilah und Morio, ihr bleibt hier und passt auf Wisteria und Tom auf. Falls uns etwas zustößt, verschwindet sofort. Fahrt direkt zum Wayfarer.«
    Chase und ich traten auf den durchweichten Boden. Er sah immer noch schmerzgeplagt aus, doch es schien ihm insgesamt recht gutzugehen. Als er unter seine Jacke griff und seine Waffe zog, trat ich zu ihm.
    »Kugeln werden dir gegen einen Dämon nichts nützen, außer du hast sie in gesegnetes Wasser getaucht.«
    Er blinzelte. »Weihwasser?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Nein, gesegnetes – Weihwasser könnte auch funktionieren, aber gesegnetes Wasser wird von Magiern verzaubert, die auf den Kampf gegen Dämonen spezialisiert sind.«
    Chase räusperte sich. »Ich nehme nicht an, dass du welches dahast?«
    »Nein«, erwiderte ich, »und ich habe auch zufällig keinen Magier dieses Kalibers dabei. Schön wär’s, dann wäre das hier viel einfacher. Aber der AND ist im Lauf der Jahre so faul geworden, dass wir auf Einsätze wie diesen eigentlich gar nicht mehr vorbereitet sind. Allerdings... « Ich zögerte und dachte an den Wayfarer. »Vielleicht lagern ein, zwei Flaschen in der Bar. Ich glaube es eigentlich nicht, aber vielleicht haben wir Glück.«
    »Sollen wir jetzt hinfahren?« Zögernd starrte er auf die hintere Veranda. Ich erkannte, dass Chase Angst hatte. Die Arbeit mit dem AND war bisher ein lustiges Spiel gewesen, bei dem er sich mächtig wichtig vorgekommen war, doch nun, da wir tatsächlich einem Feind gegenübertreten mussten, fand er seinen Job wohl doch nicht mehr so toll.
    Ich ging voran die Treppe hinauf. »Diesen Luxus können wir uns nicht leisten. Damit würden wir sie nur auf uns aufmerksam machen. Komm schon, Chase. Verlier nur nicht den Kopf. Vielleicht rieche ich auch die Aura irgendeines niederen Wesens, das durch unseren Garten gezogen ist. Ein Wichtel oder so.«
    Vorsichtig zog ich die Fliegengittertür auf. Wir lagerten einen Großteil unserer Outdoor-Ausrüstung auf der hinteren Veranda, hier standen die Kühltruhe und diverse Gartenmöbel – wie bei jeder menschlichen Familie auch. Allerdings musste ich zugeben, dass bei den meisten Durchschnittsfamilien wohl kein Hundert-Pfund-Sack Steinsalz bereitgehalten wurde, oder eine Katzentoilette für die Schwester. Chase folgte mir, und ich spürte seinen Blick im Rücken. Er orientierte sich völlig an mir, und ich hoffte nur, dass ich uns beide nicht im Stich lassen würde.
    Die Tür zur Küche war verschlossen. Lautlos schob ich den Schlüssel ins Schloss und versuchte durch den Spalt zu spähen, wo die Vorhänge nicht ganz übereinandergezogen waren. Nach allem, was ich sehen konnte, war die Küche sauber, aber das bewies gar nichts, und ich wusste, dass einige Dämonen

Weitere Kostenlose Bücher