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Schwestern des Mondes 01 - Die Hexe-09.06.13

Schwestern des Mondes 01 - Die Hexe-09.06.13

Titel: Schwestern des Mondes 01 - Die Hexe-09.06.13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
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Deko-Soap, und das Ergebnis überzeugte mich davon, dass sie Raumausstatterin werden sollte. Aber Menolly hatte eben eine künstlerische Ader. Im Gegensatz zu vielen anderen Vampiren verzichtete sie auch bei ihrem Äußeren auf den geschmacklosen Schmuddel-Look. Sie schlief in einem richtigen Bett, nicht in einem Sarg, und wir hatten eine »Blutkammer« eingebaut, von außen durch einen Lüftungsschacht zugänglich, in der sie sich nach ihren Mahlzeiten säubern konnte, damit sie im Haus keine Flecken hinterließ. Ich wusste ihre Reinlichkeit sehr zu schätzen, denn der Großteil der Hausarbeit ruhte auf meinen Schultern. Delilah schaffte es immer, genau dann einen günstigen Stress-Anfall zu bekommen, wenn sie mit der Hausarbeit an der Reihe war, und Menolly tat nachts, was sie konnte, doch auch sie hatte ihre Grenzen, was Putzen und Staubsaugen anging. Ich bat den AND immer wieder, uns eine Haushälterin zuzuteilen. Das würde wohl ein Wunschtraum bleiben, aber man durfte ja so seine heimlichen Phantasien hegen, nicht wahr?
    Während ich mich dem Bett näherte, schätzte ich vorsichtig die Distanz ab. Lange Narben, die für immer meinen Arm zieren würden, waren eine wirkungsvolle Erinnerung an die Kraft, die ein aufwachender Vampir entwickeln konnte. Seit diesem ersten Mal blieb ich hübsch außer Reichweite. Natürlich fühlte Menolly sich entsetzlich schuldig wegen dieser Narben, und natürlich hatte ich ihr verziehen. Aber dumm war ich nicht, und deshalb blieb ich jetzt immer ein gutes Stück vor dem Bett stehen, wenn es Zeit war, sie zu wecken.
    »Menolly? Menolly?«
    In ihr wächsernes Gesicht kam Bewegung. Ihre Gesichtszüge waren schön, geradezu zart; keine Falte weit und breit, und die würde sie auch nie bekommen. Sie war natürlich viel zu blass, aber daran konnten wir nichts ändern. Wir hatten es einmal mit Selbstbräuner versucht, doch damit hatte ihre Haut nur einen fiesen Orangeton angenommen, immerhin passend zu ihrem Haar – üppige kupferrote Strähnen, zu Dutzenden dünner Zöpfe geflochten und mit Perlen verziert. Die Bo Derek der vampirischen Welt. Wir sahen uns eine Menge alter Filme an, um die Alltagskultur der Erdwelt besser kennenzulernen.
    »Was... ?« Sie schoss hoch, saß kerzengerade im Bett und blinzelte, und ich zuckte zusammen. Gebissene Schwester scheut die Zähne, oder so. Ihre Augen färbten sich blutrot, dann wieder eisblau, als sie mich erkannte.
    »Camille? Ist es schon Zeit zum Aufstehen?« Sie schaute auf den Wecker. »Kaum halb sieben? Ist die Sonne denn schon untergegangen?«
    »Gerade eben. Du bist sicher. Es ist etwas Wichtiges passiert, sonst hätte ich dich länger schlafen lassen. Chase ist oben. Das Hauptquartier hat uns einen Fall zugewiesen.«
    Sie räkelte sich und schlüpfte unter der Bettdecke hervor. Im Gegensatz zu meiner kurvenreichen, vollbusigen Figur war sie gertenschlank und zierlich; ihr Kopf reichte mir bis kurz unter die Nase. Delilah schlug uns beide, sie schaffte es haarscharf über einen Meter achtzig – damit war sie gut fünfzehn Zentimeter größer als ich und obendrein sehr athletisch. Das Mädchen hätte diese Linda Hamilton aus dem Terminator-Film vor Neid erblassen lassen. Ich hoffte nur, dass Jockos Tod nicht eine baldige Begegnung mit unserem ganz persönlichen Arnold Schwarzenegger ankündigte.
    Menolly schlüpfte in ihre Jeans und einen jagdgrünen Rolli. Sie brauchte weder an der Jeans herumzuzerren, um sie über ihren Hintern zu bekommen, noch musste sie ihre Brüste im BH zurechtrücken. Nein, sie brauchte nicht einmal einen BH. Sie war wie ein wunderschönes Porzellanfigürchen, dessen Schönheit nie verblassen, das nie zunehmen und sich niemals der Welt der Formbügel würde stellen müssen.
    »Was ist passiert?«, fragte sie und schüttelte ihre Zöpfchen zurecht.
    Die Perlen klapperten leise, und sie grinste über das Geräusch. Sie hatte mir einmal anvertraut, dass sie sich dadurch wieder lebendig fühlte. Vampire verursachten sonst keinerlei Geräusche, bewegten sich lautlos, atmeten nicht einmal, und das machte sie wahnsinnig.
    Ich setzte mich im Schneidersitz auf die Bettkante und spielte mit dem Rand der Tagesdecke. »Jocko ist ermordet worden. Das Hauptquartier hat die Sache an uns abgeschoben. Sie halten sie nicht für wichtig, aber ich rieche Dämonen dahinter. Du gehst heute Abend nicht in die Bar – ich habe dich heute Nachmittag schon abgemeldet.«
    »Ermordet? Ein Dämon hat Jocko getötet?« Obwohl ihre Miene

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