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Schwestern des Mondes 01 - Die Hexe-09.06.13

Schwestern des Mondes 01 - Die Hexe-09.06.13

Titel: Schwestern des Mondes 01 - Die Hexe-09.06.13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
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Nacken, als nehme er Witterung auf. Gleich darauf kam er auf mich zu und streckte die Hand aus. Immer noch argwöhnisch griff ich zu, und er hob mich so mühelos auf die Arme, wie ich Maggie hochheben konnte. Anscheinend war Morio viel stärker, als er aussah.
    »Was zum Teufel war das?«, fragte ich und erkundigte mich lieber nicht danach, warum er mich herumtrug. Ich nahm an, dass er seine Gründe dafür hatte, und ich hatte nichts dagegen, in seinen Armen zu liegen. Um ehrlich zu sein, fühlte sich das sogar verdammt gut an.
    »Ein Fellgänger. Erdgebunden, aber vermutlich mit dunkleren Mächten im Bunde. Ich habe ihn mit einem Bann vertrieben, aber er wird uns nicht lange in Ruhe lassen. Komm, wir müssen hier weg, ehe er mit Verstärkung wiederkommt.« Er trug mich zur Fahrerseite meines Autos. Sobald er drüben eingestiegen war, spähte ich um den Sprung in der Windschutzscheibe herum, fuhr an und raste davon.
    Während der Fahrt schwieg Morio, was auch mich bewegte, mit weiteren Fragen zu warten, bis wir in Sicherheit waren. Ich musste Menolly warnen, also holte ich mein Handy heraus und drückte Kurzwahl drei.
    Nach dem zweiten Klingeln war Menolly dran.
    »Hör zu, wir haben Schwierigkeiten.«
    »Morio?« Wie üblich war sie unverblümt direkt.
    »Nein. Wir sind auf dem Heimweg. Nachdem wir die Bar verlassen hatten, hat uns etwas angegriffen, das er als Fellgänger bezeichnet. Das war nur ein paar Straßen vom Wayfarer entfernt, also musst du sehr vorsichtig sein. Lass dich von jemandem, dem du vertraust, zu deinem Auto begleiten, wenn deine Schicht vorbei ist. Ruf Chase an, wenn es sein muss, aber ich weiß nicht, was Kugeln gegen dieses Ding ausrichten würden. Ruf mich an, bevor du gehst, und noch einmal, wenn du sicher auf dem Heimweg bist.«
    Ich hörte das Zögern in ihrer Stimme. »Bist du sicher, dass dir von Morio keine Gefahr droht?«
    Ich schüttelte den Kopf, obwohl sie mich ja nicht sehen konnte. »Ich weiß nicht, ob wir überhaupt noch irgendwo sicher sind«, entgegnete ich. »Wir sprechen später.«
    Die restliche Fahrt verlief ohne Zwischenfall. Als ich in unsere Einfahrt bog, überprüfte ich die Schutzbanne, die ich um unser Anwesen gelegt hatte. Sie schimmerten an den Ecken unseres Besitzes in sanftem Weiß, unbeschädigt. Morio war nichts passiert, als er sie durchschritten hatte, also konnte er nicht allzu übel sein.
    Ich stellte den Wagen ab und schaltete den Motor aus. Den Göttern sei Dank, dass wir es sicher bis nach Hause geschafft hatten. Aber wenn Morio unser Haus aufgespürt hatte, war das dann auch anderen gelungen? Ich dachte an Maggie, die ganz allein dort drin war, und sprang barfuß die Treppe hinauf. Nervös fummelte ich mit dem Schlüssel herum, bis es mir endlich gelang, die Tür aufzuschließen, und ich hastete durch den dunklen Flur.
    Morio war dicht hinter mir. »Ich helfe dir, das Haus zu überprüfen«, sagte er so selbstverständlich, als wohnte er hier.
    »Schön, du kannst mir helfen, aber wühl nicht in Sachen herum, die dich nichts angehen. Kapiert? Keine komischen Spielchen.«
    Er zuckte mit den Schultern. »Spielen ist gut, es hält die Seele gesund. Geh du voran.«
    Wir suchten das Haus von oben bis unten ab, wobei ich den Keller unauffällig ausließ. Der Eingang, versteckt hinter einem Regal, blieb sicher verborgen. Menollys Höhle war unantastbar.
    Nachdem wir uns vergewissert hatten, dass uns niemand in Wandschränken oder unter den Betten auflauerte, kehrten wir ins Wohnzimmer zurück. Morio stellte seine Tasche neben das Sofa und ließ sich davor im Lotussitz nieder. Ganz schön geschmeidig, dachte ich und fragte mich, in welcher Hinsicht das noch gelten mochte. Mein Körper sprang auf den Zug auf, den mein Geist da angeheizt hatte, und die Lokomotive setzte sich in Bewegung.
    Ich bot ihm etwas zu trinken an, und er entschied sich für ein Bier. Als ich ihm die Flasche reichte, starrte er mich an, musterte mich von Kopf bis Fuß, und was er sah, schien ihm zu gefallen. Ich leckte mir die Lippen. Ich war es zwar gewöhnt, dass Männer mich anstarrten – und sei es nur meiner großen Brüste wegen –, doch das hier war etwas anderes. Es könnte zu mehr führen, und so kurz nach Trillians überraschendem Besuch war ich nicht sicher, ob das gut wäre oder nicht.
    Ich ließ mich auf dem Lehnsessel nieder. »Höflichkeit beiseite. Sag mir, was du bist.«
    Er lächelte mich an. »Ich sehe schon, dass du dich mit einer einfachen Erklärung nicht

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