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Schwestern des Mondes 01 - Die Hexe-09.06.13

Schwestern des Mondes 01 - Die Hexe-09.06.13

Titel: Schwestern des Mondes 01 - Die Hexe-09.06.13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
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zufriedengeben wirst.«
    »Verdammt richtig. Also raus damit, wie man hierzulande sagt.«
    Er zuckte mit den Schultern. »Meinen Namen kennst du bereits, und ich habe dir die Wahrheit gesagt. Großmutter Kojote hat mich geschickt, damit ich dir helfe. Ich gehöre zu den Yokaikitsune.«
    »Kit- was?« Das konnte ein Familienname sein, eine Stammesbezeichnung oder irgendein Geheimorden.
    »Yokai-kitsune. Fuchsdämon wäre wohl die beste Übersetzung.«
    Dämon? Ach du Scheiße! Ich sprang auf und sah mich verzweifelt nach der nächsten Waffe um. Die silbernen Kurzschwerter, die mein Vater uns geschenkt hatte, waren sicher in einer Vitrine verwahrt. Da ich mich ansonsten nur noch mit einem Sofakissen bewaffnen konnte, streckte ich die Hände aus, um die Mondenergie aufzunehmen, und hoffte, dass nicht ausgerechnet jetzt etwas schiefgehen würde.
    Er zog eine Augenbraue hoch. »Du willst mich angreifen? Na, das ist ja nett.«
    Ich zögerte und starrte ihn an. »Dann kommst du wirklich nicht aus den Unterirdischen Reichen? Warum hat Großmutter Kojote dich hierher geschickt?«
    Morio schnaubte. »Nein, ich komme nicht von ganz unten, und sie hat mich geschickt, weil du allein offensichtlich mit der Situation überfordert bist. Wenn ich aus der Tiefe käme, wärst du längst tot, und ich würde an deinen Knochen herumnagen.« Er klopfte neben sich aufs Sofa. »Jetzt setz dich hin und hör auf, die Drama-Queen zu spielen!«
    Dieser arrogante, schleimige... Ich hielt inne, als ich in sein Gesicht blickte. Er schaute zu mir auf und wartete geduldig darauf, dass ich tat, was er gesagt hatte. Am liebsten wäre ich empört in die Küche davongestürmt; allerdings wurde die Situation tatsächlich immer schlimmer, und wir brauchten jede Unterstützung, die wir kriegen konnten. Seufzend setzte ich mich hin.
    Er lächelte zufrieden. »Gut. Immerhin kannst du zuhören. Wie gesagt, ich bin ein Yokai-kitsune. Ich komme aus Japan, war aber schon mehrmals in Amerika. Ich schulde Großmutter Kojote einen großen Gefallen, den sie nun eingefordert hat, – und deshalb bin ich hier. Ich soll dir dabei helfen, die Geistsiegel zu finden. Als ich erfahren habe, was hier geschieht, war ich nur zu gern bereit, dir zu Diensten zu sein. Niemand fällt einfach in meine Welt ein und kommt ungestraft davon.«
    Ich blickte ihm forschend ins Gesicht. Nun, da ich ihn in Ruhe betrachten konnte, fiel mir auf, dass seine Ohren ein wenig spitz und die Zähne ein wenig zu scharf für einen Menschen wirkten. Doch er war keine Fee – jedenfalls keine wie mein Vater. »Du sagst, du bist ein Dämon?«, fragte ich.
    »In gewisser Weise. Dämon, Naturgeist, wie du willst. Die Bezeichnung ist nicht so wichtig. Was zählt, ist, dass ich kein Mensch bin, obwohl ich meistens diese Gestalt annehme.«
    »Du bist ein Werwesen?«
    Wieder schüttelte er den Kopf. »Nein. Ein Dämon.«
    Ich sah ein, dass ich wohl nicht viel mehr aus ihm herausbekommen würde, also wechselte ich das Thema. »Ich dachte, Großmutter Kojote würde sich nicht einmischen.«
    »Das wird sie auch nicht, aber sie kann durchaus andere bitten, das an ihrer Stelle zu tun. Schattenschwinge stört das Gleichgewicht der Kräfte, und die Ewigen Alten schätzen es nicht, wenn die Waage Schieflage bekommt.« Er öffnete seine Tasche und holte den Gegenstand heraus, den er vorhin in der Hand gehalten hatte. Wie ich vermutet hatte, handelte es sich tatsächlich um einen Schädel. »Das ist mein Talisman. Ich brauche ihn, um mich in einen Menschen verwandeln zu können. Wenn ich ihn verliere, kann ich nach meiner nächsten Verwandlung in einen Fuchs die menschliche Gestalt nicht wieder annehmen, ehe ich ihn zurückbekomme. Er wurde mir bei meiner Geburt geschenkt. Das sage ich dir nur, damit du nicht auf schlaue Ideen kommst, wie etwa, ihn für einen deiner Zauber zu stibitzen.«
    Ich errötete. »Ich käme nicht im Traum darauf«, sagte ich, obwohl mir durchaus der Gedanke gekommen war, dass ich Großmutter Kojote immer noch den Finger eines Dämons schuldete – und hier saß einer in meinem Wohnzimmer. Aber ich war eine gute Gastgeberin. Ich würde ihm nicht eine mit der Keule verpassen und mich mit seinem Totenschädel davonmachen, geschweige denn ihm einen Finger abhacken, vor allem, da die Ewige Alte ihn ja gebeten hatte, uns zu helfen. Außerdem interessierte ich mich viel mehr für andere Körperteile. »Was hat sie dir sonst noch gesagt?«
    »Alles, was ich wissen muss. Du suchst nach den

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