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Schwestern des Mondes 01 - Die Hexe-09.06.13

Schwestern des Mondes 01 - Die Hexe-09.06.13

Titel: Schwestern des Mondes 01 - Die Hexe-09.06.13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
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Geistsiegeln, die verlorengegangen sind. Wenn du sie nicht vor Schattenschwinge findest, stecken wir alle in gewaltigen Schwierigkeiten. Ich verstehe nur nicht, warum der AND nicht mit einem Großaufgebot einschreitet und das Problem ein für alle Mal löst.«
    »Weil sie das nicht können.« Die Stimme von der Haustür her ließ uns beide zusammenfahren; ich sprang auf, und mir stockte der Atem. Trillian. Schon wieder. Und er wirkte nicht erfreut, Morio bei mir sitzen zu sehen.

 
Kapitel 10
     
    Lässt du das bitte sein? Nächstes Mal klingelst du gefälligst!« Ich funkelte ihn an, als er hereinschlenderte und sich auf einen Sessel gleiten ließ, ohne mich aus den Augen zu lassen, nachdem er einen einzigen Blick in Morios Richtung geworfen hatte.
    »Warum sollte ich?«, entgegnete er. »Du wirst mich doch sowieso einlassen, warum sich also mit überkommenen Höflichkeiten abgeben?«
    » Das ist einer der Gründe, warum wir nicht mehr zusammen sind«, sagte ich genervt.
    »Wir waren vergangene Nacht zusammen, und du hast dich nicht beklagt, soweit ich mich erinnern kann.« Er wandte sich Morio zu. »Wenn ich mich vorstellen darf: Ich bin Trillian, Camilles Geliebter.«
    »Hör sofort auf! Ich bin vielleicht schwach geworden und habe wieder mit dir geschlafen, aber du bist nicht mein Geliebter. Nicht mehr.« Ich seufzte. »Du bist rüpelhaft und arrogant. Und entsetzlich unhöflich.«
    »Und damit willst du mir sagen... ?«, erwiderte er und musterte mich mit einem berechnenden Blick. Gereizt wandte ich mich ab, als er fortfuhr: »Der AND kann nicht direkt eingreifen, weil die Königin den Kopf so weit in ihren eigenen Arsch geschoben hat, dass sie nicht mehr sehen kann, was um sie herum vorgeht. Und die Generäle sitzen gemütlich in ihren schicken Villen mit ihrem Opiumvorrat und sind vollauf mit ihren Festen und Orgien beschäftigt. Selbst wenn sie kapieren würden, was zum Teufel hier passiert, sind ihre Truppen nicht kampfbereit. Ich sage dir das wirklich sehr ungern, aber dieser chaotische Haufen von einer Armee könnte sich nicht einmal aus der eigenen Tür herauskämpfen. Unsere einzige Hoffnung sind heimliche Aktionen, denn bis die Krone dahinterkommt, dass etwas nicht stimmt, hat Schattenschwinge die Geistsiegel längst entdeckt, und dann ist es zu spät .«
    Er lehnte sich zurück und ließ den Blick durch den Raum schweifen.
    »Hat Vater dir das gesagt?« Wenn das Vaters Worte waren, steckten wir wirklich in Schwierigkeiten.
    »Dein Vater steht mit dieser Einschätzung nicht allein. Die Königin wird bald Ärger bekommen. Alte Feindschaften lösen sich nicht einfach in Luft auf, auch nicht in tausend Jahren. Sie sollte sich schnell daran erinnern, wem sie in der Vergangenheit auf die Zehen getreten ist.« Nach einer kurzen Pause schaute Trillian zu Morio hinüber. »Die alte Hexe hat dich also geschickt? Ein Wolfsjunges, das die Aufgabe eines Mannes erfüllen soll? Na ja, vermutlich bist du besser als gar nichts.«
    »Ich bin ein Yokai-kitsune, wenn’s recht ist.« Morio war verärgert, und seine Pupillen zogen sich zusammen. »Was du bist, weiß ich. Deinesgleichen habe ich schon in den Bergen im Norden gesehen. Komm mir nicht zu nahe, Svartaner.«
    Großartig, ein Testosteron-Wettstreit. Das hatte uns gerade noch gefehlt. »Beruhigt euch wieder, alle beide. Morio, deine Hilfe ist mir sehr willkommen, und meinen Schwestern sicher auch. Trillian, lass ihn in Ruhe.«
    Trillian zog die Augenbrauen hoch und sah mich mit einem gemächlichen, sinnlichen Grinsen an. »Ist dir meine Hilfe auch willkommen? Gestern Nacht warst du jedenfalls nicht gerade abweisend.« Seine Augen glitzerten.
    Oh-oh. Mir stockte der Atem, und ich zwang mich, den Kopf zu schütteln. Im nächsten Augenblick saß Trillian neben mir und strich mit der Hand über meinen Arm.
    »Lass das!«
    »Deine Gefühle sind offensichtlich –«, begann er, doch ehe er den Satz beenden konnte, schloss sich Morios Hand um mein anderes Handgelenk und zog mich aus Trillians Griff.
    »Lass sie in Ruhe. Offensichtlich wünscht die Dame deine Aufmerksamkeit nicht.« Morio schob mich hinter sich und funkelte Trillian böse an.
    »Welpe, du hast gerade einen schweren Fehler gemacht. Halte deine Nase aus Angelegenheiten heraus, die dich nichts angehen.« Trillian stand bereit, die Hände auf Hüfthöhe. Ich wusste, dass er stets einen langen Dolch im Stiefel trug, und ich befürchtete, er könnte mit moderneren Waffen aufgerüstet haben, seit er erdseits

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