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Schwestern des Mondes 02 - Die Katze-09.06.13

Schwestern des Mondes 02 - Die Katze-09.06.13

Titel: Schwestern des Mondes 02 - Die Katze-09.06.13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
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nicht die Absicht, Versuchskaninchen zu spielen und es auszuprobieren.« Vom Flur aus wies ich mit einem Nicken auf Zach im Wohnzimmer. »Bedauerlicherweise verfügen unsere Feinde über irgendein magisch aufgemotztes Gift. Und da sie sich in ganz normale kleine Spinnen verwandeln können, sind sie schwer zu entdecken, ehe es zu spät ist. Außerdem sind sie gegen Mondmagie resistent. Mein Freund – er ist ein ErdweltWerpuma – wurde vorhin von einer gebissen. Wir hätten ihn beinahe verloren.«
    Ronyl überlegte einen Moment lang. »Ich glaube, ich kann euch mit eurem Ungeziefer-Problem helfen. Bevor ich gehe, werde ich einen Abschreckungszauber auf euer Haus sprechen – der dürfte sämtliche Spinnen vertreiben, magisch gestärkt oder nicht. Der Schutz hält gut drei bis vier Monate. Möchtest du, dass ich das für euch tue?«
    Beinahe hätte ich einen Freudentanz aufgeführt. »Die Herrin Bast segne Euch«, sagte ich. »Braucht Ihr dafür irgendetwas?«
    Er lächelte schwach. »Glaub mir, Mädchen, für solch kleine Zauber brauche ich kaum etwas, außer der Kraft in meinem eigenen Herzen. Wenn du mir jetzt den Spiegel zeigen würdest, damit ich mich an die Arbeit machen kann...  «
    Ich führte ihn in Camilles Arbeitszimmer und zog das Tuch vom Flüsterspiegel. Der Magus untersuchte ihn vorsichtig und strich mit den Fingern über den Rahmen, dann über das Glas selbst. »Schön verarbeitet. Derjenige, der ihn angefertigt hat, versteht sein Handwerk. Ich kann ihn so einrichten, dass ihr direkt mit Trenyths Sekretariat verbunden werdet. Dann würde er allerdings nicht mehr durch eine bestimmte Stimme aktiviert, sondern mittels eines Passworts. Wäre dir das recht?«
    »Nur zu.« Ein Passwort bot nicht dieselbe Sicherheit, würde es aber notfalls Iris, Morio oder Trillian erlauben, den Spiegel zu benutzen.
    »Ich wünsche allein zu arbeiten. Geh jetzt.« Und damit wandte er sich ab, als sei ich plötzlich unsichtbar geworden. Ich konnte fühlen, wie seine Magie sich um den Spiegel herum aufbaute, und hielt es für klug, ihm zu gehorchen. Alle Zauberer hatten ihre Geheimnisse, und ich wollte auf keinen Fall irgendetwas sehen, das ich nicht hätte sehen sollen. So etwas konnte gefährlich werden.
    Als ich zu Chase und den anderen zurückkam, bemerkte ich, dass Trenyth Zachary untersuchte. Ich kniete mich neben ihn.
    »Er ist schwer verletzt. Allein der Gabe unserer Heiler ist es zu verdanken, dass euer Freund das überlebt hat«, sagte er mit grimmiger Miene. »Diese Kreaturen, die ihr bekämpft – sie sind mit Schattenschwinge im Bunde?«
    Ich nickte. »Wir wollten Königin Asteria darüber Bericht erstatten, konnten sie aber nicht erreichen, außer über Trillian, und wir waren nicht sicher, ob sie ihm zuhören würde, weil...  « Ich brachte mich zum Schweigen, ehe ich das Vorurteil der Elfen gegen die Svartaner ansprechen konnte. Sie als bigotte Heuchler zu bezeichnen erschien mir nicht besonders höflich, wenn man bedachte, wie viel sie für uns taten.
    Trenyth warf mir einen Blick zu. »Das sind gefährliche Zeiten. Manchmal müssen alte Allianzen, ebenso wie alte Animositäten, um höherer Ziele willen neu bewertet werden. Trillian ist an unserem Hof willkommen, vorausgesetzt, er benimmt sich. Du kannst mir Bericht erstatten, während Ronyl seine Arbeit beendet.« Er holte ein Notizbuch hervor und lächelte, als er meinen überraschten Blick bemerke. »Wir lernen von anderen. Zwar finden wir eigene Möglichkeiten, Gegenstände wie diesen herzustellen, ohne die Natur zu terrorisieren, doch wir sind gern bereit, nützliche Konzepte der Menschen zu übernehmen. Notizbücher und Kugelschreiber sind doch sehr praktische Erfindungen.«
    Ich erzählte ihm, was geschehen war, seit wir ihn zuletzt gesehen hatten, und ließ nichts aus. Als ich fertig war, saß er sprachlos da und starrte mit beinahe ehrfürchtiger Miene auf seine Notizen.
    »Ich kann kaum glauben, dass du tatsächlich den Herbstkönig beschworen hast. Du bist entweder eine Närrin oder die mutigste Frau, die mir je begegnet ist.« Er sah sich meine Stirn an. »Und nun trägst du sein Mal. Da ist noch mehr. Irgendetwas an dir hat sich seit meinem letzten Besuch hier verändert, Delilah D’Artigo. Ich spüre es in den Knochen. Du bist unverwirklichtes Potential, eine schlafende Löwin, die erst noch aufwachen und erkennen muss, welche Macht sie tatsächlich besitzt.«
    Ich starrte ihn an und fragte mich, wovon er sprach. »Seid Ihr ein

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