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Schwestern des Mondes 02 - Die Katze-09.06.13

Schwestern des Mondes 02 - Die Katze-09.06.13

Titel: Schwestern des Mondes 02 - Die Katze-09.06.13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
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hatte, und ihr Gesichtsausdruck wechselte von verblüfft zu besorgt. »Ich brauche also eine Antwort auf die Fragen: Was ist das für eine zweite Natur, die ich bisher unbemerkt mit mir herumtrage, und hatte ich tatsächlich einen Zwilling?«
    Die Stille im Raum dämpfte meine Gedanken, während ich darauf wartete, dass sie etwas sagte. Während die Uhr tickend die Sekunden maß, dachte ich an meine Kindheit und versuchte mich zu erinnern, ob ich je das Gefühl gehabt hatte, dass etwas fehlte. Ja, ich hatte immer das Gefühl gehabt, nicht dazuzugehören, aber das war uns allen so gegangen. Ich hatte von dem Tag geträumt, an dem ich endlich irgendwohin passen würde. Aber eine Außenseiterin zu sein und eine Schwester oder einen Bruder zu vermissen, das waren zwei völlig verschiedene Dinge. Und sosehr ich mich bemühte, ich fand nirgends so etwas wie einen angeborenen, tief in meinen Zellen verschlossenen Hinweis darauf, dass ich als Zwilling zur Welt gekommen war.
    Schließlich schüttelte Camille den Kopf. »Delilah, ich weiß nicht. Ich kann mich nicht so deutlich an die Zeit erinnern, bevor du geboren wurdest. Na ja, ich habe vage Bilder im Kopf, von unseren Eltern und von zu Hause...  ein paar Ausflüge und Reisen...  aber Mutter hat mich noch vor deiner Geburt zu Tante Rythwar geschickt. Alle drei Schwangerschaften waren sehr schwer für Mutter, es gab Probleme, weil sich ihr Blut über die Plazenta mit unserem vermischt hat.«
    »Ich will nur hoffen, dass diese zweite Gestalt, was immer sie auch sein mag, nicht zum falschen Zeitpunkt hervorspringt und mich völlig überrumpelt.« Müde stand ich vom Stuhl auf. »Ich werde wohl Vater danach fragen müssen, wenn wir ihn das nächste Mal sprechen.«
    Camille schlang einen Arm um meine Taille und lehnte den Kopf an meine Schulter. »Und ich will hoffen, dass wir je wieder mit ihm sprechen können «, sagte sie und brach damit das Schweigen, mit dem wir unsere Angst zu bezwingen versuchten.
    Ich warf einen Blick auf die Uhr. »Noch anderthalb Stunden, bis Menolly aufsteht. Wir bereiten besser eine Liste der Fragen vor, die wir dem Spion stellen wollen. Ich habe das Gefühl, dass wir gegen mehr als eine Handvoll Spinnen kämpfen werden, und vielleicht können wir ihm ein paar nützliche Informationen abpressen.«
    Der Gedanke war ernüchternd; wir gesellten uns zu den anderen ins Wohnzimmer. Vor uns lag eine Nacht, die nichts als Blutvergießen und Tod versprach, und all die anderen Dinge, vor denen ich mich am liebsten in meinem Zimmer verkrochen hätte, um die Welt auszusperren.
     
    Zach war wach, als wir ins Wohnzimmer kamen, und Sharah und Mallen wollten gerade gehen. »Haltet ihn ruhig, gebt ihm reichlich Flüssigkeit, Suppe, Saft und so weiter, und passt auf, dass er nicht noch einmal gebissen wird. Nächstes Mal könnte es tödlich enden.«
    Ich brachte sie zur Tür, winkte ihnen nach und blickte in den Himmel. Camille schaute mir über die Schulter.
    »Wir bekommen noch mehr Schnee«, sagte sie.
    »Bist du sicher?« Ich musterte die hohe Schneedecke am Boden. »Wir haben schon zehn Zentimeter.«
    »Seattle ist vielleicht eher für seinen Regen berühmt, aber glaub mir, ich rieche es in der Luft, und ich spüre es in den Knochen. Es kommt ein Schneesturm, der die Stadt für ein paar Tage lahmlegen wird. Er zieht schon auf, und zwar schnell. Ich bin froh, dass Iris doch nicht in die Buchhandlung gegangen ist.«
    »Wenn du recht hast, sollten wir alles vorbereiten, damit wir sofort losfahren können, sobald Menolly aufgewacht ist.« Wir gingen wieder hinein, als der Magus gerade die Treppe herunterkam, und er folgte uns ins Wohnzimmer.
    »Euer Flüsterspiegel stellt jetzt eine Verbindung zu Trenyths Sekretariat her«, sagte er und nickte dem Boten der Königin zu. »Niemand dürfte den Unterschied bemerken, außer er untersucht den Spiegel selbst; dann würde er feststellen, dass Elfenmagie darin steckt, und wissen, dass etwas nicht stimmt. Falls eure Heimatstadt versucht, Kontakt zu euch aufzunehmen, werden sie glauben, der Spiegel sei einfach kaputt.« Er warf einen Blick auf Zach. »Ach ja, das Spinnenproblem. Ich mache das von draußen. Dauert nur einen Augenblick.«
    Als Camille sich anschickte, ihm zu folgen, schüttelte er den Kopf. »Danke, ich arbeite allein«, sagte er in beinahe hochnäsigem Tonfall.
    »Schön«, sagte sie. Ich sah ihr an, dass sie sich eine bissige Bemerkung verkniff. Aber es war nicht klug, Verbündete zu verärgern, selbst,

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