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Schwestern des Mondes 02 - Die Katze-09.06.13

Schwestern des Mondes 02 - Die Katze-09.06.13

Titel: Schwestern des Mondes 02 - Die Katze-09.06.13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
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habe gelernt, so etwas nicht erst verstehen zu wollen, weil das reine Zeitverschwendung ist. Kommt, weiter, wir müssen da rein.«
    Während ich sie durch das Unterholz zu der Kluft in der Hügelflanke führte, begann es heftiger zu schneien, und der Wind heulte den Hügel herunter und zischte an uns vorbei. Menolly landete ganz in der Nähe und nahm blitzartig wieder ihre menschliche Gestalt an.
    »Der Wind ist so stark, dass ich als Fledermaus nicht mehr darin fliegen kann, und schweben kann man da oben auch nicht«, sagte sie. »Ich kann also keine großartigen Kunststücke aus der Luft versuchen. Aber zeigt mir eine feste Wand, und schon bin ich oben.«
    »Tja, einen Versuch war es wert«, sagte ich. »Ich sehe niemanden, wie ist es mit euch?«
    »Wir könnten mit der Taschenlampe in den Wald leuchten und schauen, ob irgendwelche Augen das Licht reflektieren, aber damit würden wir uns verraten.« Chase rutschte neben mich; wir hockten alle geduckt hinter den Heidelbeerbüschen, die hier wild wucherten. »Sag du, was wir tun sollen, Delilah.«
    Ich warf Camille einen Blick zu. Sie schüttelte den Kopf. »Chase hat recht. Du bist diejenige, die im Traum schon einmal hier war. Du hast die Führung.«
    Scheiße. Ich hatte gehofft, sie würde freiwillig die Verantwortung übernehmen. Camille war gut in so etwas. Ich – nicht so besonders. Aber ein Blick in ihr Gesicht sagte mir, dass sie es ernst meinte. Ich holte tief Luft und sah mich um.
    »Wir können nicht alle auf einmal angreifen; das wäre zu gefährlich, falls sie irgendeine flächendeckende Waffe haben –«
    »Was denn, eine Kalaschnikow?«, warf Chase ein.
    Ich funkelte ihn an. »Zum Beispiel einen Bann, der uns alle erfassen könnte. Menolly, du kannst im Moment nicht fliegen, aber du bewegst dich lautlos und strahlst keine Körperwärme aus. Könntest du durch den Wald schleichen und feststellen, ob sich außerhalb der Höhle jemand versteckt? Als ich im Traum hier war, wimmelte es nur so von Spinnlingen.«
    »Und wenn ich welche finde?«
    Ich bedachte sie mit einem harten Blick. »Erledige sie so lautlos wie möglich.«
    »Alles klar«, sagte sie und verschwand im Unterholz.
    Ich runzelte die Stirn. »Smoky, du gehst mit mir als Erster rein. Trillian, Chase und Rhonda, ihr kommt nach uns. Morio, beherrschst du so etwas wie einen Unsichtbarkeitszauber? Dann könntet du und Camille euch vor uns reinschleichen und euch schon mal umsehen.«
    Morio kratzte sich am Kopf. »Ja, das kann ich. Komm mit, Camille. Gehen wir ein Stück weg, damit ich sehen kann, ob es auch funktioniert. Denk daran, dass wir auch unsichtbar noch Geräusche machen, also sei leise, wenn wir in die Höhle gehen. Der Zauber wird nicht lange halten, aber es dürfte reichen, damit wir unbemerkt hineinkommen.«
    Sie gingen ein Stück beiseite, und wir sahen zu, wie Morio ein paar Worte murmelte. Gleich darauf waren er und Camille einfach verschwunden. Erleichtert, dass zumindest das geklappt hatte, wartete ich noch einen Augenblick, um ihnen einen Vorsprung zu geben, dann gab ich den anderen einen Wink.
    »Okay, gehen wir«, sagte ich. »Stellt keine Fragen. Macht keine Gefangenen. Wir wollen nur zwei Dinge erreichen: Venus Mondkind retten und Kyoka, Lianel und den Jansshi-Dämon vernichten.«
    Langsam und so leise wie möglich schlichen Smoky und ich auf die Höhle zu. Bisher war niemand aufgetaucht, um uns aufzuhalten. Ich wurde argwöhnisch, als wir die Felsspalte erreichten, doch da erregte ein Geräusch von drinnen meine Aufmerksamkeit, und ich bedeutete den anderen stehen zu bleiben.
    Zwei Männer erschienen im Eingang zur Höhle, und beide sahen van Spynne sehr ähnlich. Groß, hager und schlaksig schien der typische Look des Jägermond-Clans zu sein.
    Sie blieben stehen und starrten uns an, als wären wir in Pelzmänteln zu einem Tierschützertreffen erschienen. Ich befand, dass es klug wäre, ihre Überraschung auszunutzen. Ich zog meinen Dolch und stürmte vor, doch Smoky war schneller, packte die beiden Männer im Nacken und schlug ihre Köpfe zusammen.
    Rasch untersuchte er sie. »Sie sind nur bewusstlos. Ich schlage vor, du beendest die Sache.«
    Schaudernd starrte ich auf die beiden hinab. Trillian schien mein Zögern zu spüren, denn er schob mich beiseite, kniete sich hin und schlitzte ihnen rasch die Kehlen auf.
    Ihr Blut sammelte sich zu Pfützen, und ich konnte den Blick nicht mehr davon abwenden, erst vor Entsetzen, dann vor Faszination, als der Geruch aufstieg und

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