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Schwestern des Mondes 02 - Die Katze-09.06.13

Schwestern des Mondes 02 - Die Katze-09.06.13

Titel: Schwestern des Mondes 02 - Die Katze-09.06.13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
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bis auf die Händler und die Stadtwachen.
    Wir machten es uns mit unserem Tee gemütlich und Menolly mit ihrem Kelch Blut.
    »Zurück zum eigentlichen Problem. Du meinst also, wir sollten in die Nordlande reisen«, sagte Menolly und hob ihren Kelch, als wollte sie mit mir anstoßen. »Das ist eine schwierige Reise. Wie sollen wir dorthin kommen? Die Portale werden uns da nichts nützen. Zumindest glaube ich das.«
    Iris schüttelte den Kopf. »Ihr Mädchen lasst euch mit Mächten ein, die ihr lieber meiden solltet. Der Herbstkönig ist ein Elementarherr. Die sind bestenfalls gefährlich. Robyn, der Eichenprinz, hat sowohl die Feen als auch die Menschen zu dem Glauben verleitet, die Elementare seien freundlich und gütig zu Wesen aus Fleisch und Blut, aber das stimmt einfach nicht.« Ein Wimmern aus der Küche unterbrach sie. Iris stand auf und stellte ihren Tee beiseite. »Maggie ist aufgewacht. Ich hole sie.«
    Als sie das Wohnzimmer verließ, holte Camille tief Luft und blies sie langsam wieder aus. »Ich glaube, ich weiß, wie wir in die Nordlande kommen könnten, aber das würde uns etwas kosten, und zwar nicht zu knapp, wenn ich mich nicht irre.«
    »Wie?«, fragte ich, lehnte mich zurück und zog die Beine unter mich. Die Wärme der Flammen im Kamin und der heiße Tee machten mich ganz schläfrig. Zeit für ein Nickerchen.
    Camille räusperte sich. »Smoky könnte uns vermutlich auf seinem Rücken hintragen.«
    Das war ein Knaller. Menolly verschluckte sich, und ich schoss aus meinem Sessel hoch.
    »Heilige Scheiße, Camille«, sagte ich. »Ist dir klar, dass er für einen derart riesigen Gefallen einfach alles von uns verlangen könnte? Smoky mag ja ehrenhaft sein – sofern ein Drache ehrenhaft sein kann –, aber er spielt gern seine Spielchen. Er wird sich die Chance nicht entgehen lassen, das weidlich auszunutzen.«
    Camille zuckte mit den Schultern. »Wenn wir mit dem Herbstkönig sprechen müssen, dann ist Smoky die beste Möglichkeit, dorthin zu gelangen. Er hat mir erzählt, dass er vor Jahren mal in den Nordlanden gelebt hat. Vielleicht kann er zwischen den Welten hin- und herfliegen, und ganz sicher kennt er den Weg.«
    Ich wusste, dass sie recht hatte. Menolly sah das wohl auch ein, denn sie leerte ihren Kelch und stellte ihn zurück auf das Tablett. »Wie wäre es mit einem Kompromiss? Wir sehen uns in Zacharys Revier um, damit wir erst mal ein Gefühl dafür bekommen, was hier läuft. Dann treffen wir eine Entscheidung. Falls es Anzeichen dafür gibt, dass dieser Jägermond-Clan in die Morde verwickelt ist, bitten wir Smoky um ein Flugticket.« Sie überlegte kurz und fügte dann hinzu: »Großmutter Kojote kann uns wohl nicht helfen, oder? Sie ist viel weniger gefährlich.«
    »Weniger gefährlich, von wegen. Erinnert ihr euch an den Preis, den ich für die Information über Schattenschwinge bezahlen musste?«, warf Camille ein. »Aber ich glaube, Delilah hat recht. Die Elementare sind vielleicht eher bereit, sich in die Angelegenheiten dieser Welt einzumischen, als die Ewigen Alten.«
    Ich dachte über Menollys Vorschlag nach. »Na gut, wir machen es so, wie du gesagt hast. Wir sollten nicht drauflosstürmen, ehe wir wissen, womit wir es zu tun haben. Da ist nur...  nur dieses Gefühl...  « Und als ich die hinteren Winkel meiner Gedanken durchstöberte, stieß ich darauf: das sichere Gefühl, dass der Jägermond-Clan etwas mit den Morden zu tun hatte. Sobald Siobhan den Clan erwähnt hatte, war eine Art Alarm in meinem Kopf losgegangen, der seither kreischte: »Gefahr! Gefahr!«
    »Wenn das alles ist, gehe ich jetzt ins Bett«, sagte Camille mit einem Blick auf die Uhr und stand auf.
    »Kein Trillian? Kein Morio?«, fragte Menolly grinsend.
    »Nicht heute Nacht. Trillian ist drüben in der Anderwelt, schon vergessen? Und Morio...  Ich wollte heute mal meine Ruhe haben.« Camille umarmte sie und streckte dann die Arme nach mir aus. Ich drückte sie an mich und rieb ihr kräftig den Rücken. »Ich bin zu müde, um nachzudenken, geschweige denn, die Beine breit zu machen«, fügte sie hinzu.
    »Ich werde auch ein paar Stunden schlafen«, sagte ich. »Bin bald wieder unten«, versprach ich Menolly, die nach ihrer Jacke griff. »Gehst du in den Wayfarer?«
    Sie nickte. »Ja, ich habe heute Schicht. Aber ich will früher los, ich brauche noch einen Happen zu essen, bevor ich zur Arbeit gehe.«
    Ich versuchte, nicht zusammenzuzucken, und zwinkerte ihr zu. »Trink nicht zu viel«, sagte ich. »Und

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