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Schwestern des Mondes 02 - Die Katze-09.06.13

Schwestern des Mondes 02 - Die Katze-09.06.13

Titel: Schwestern des Mondes 02 - Die Katze-09.06.13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
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ruf an, falls es ein Problem gibt. Wir haben die Handys immer bei uns.«
    Menolly ging zur Tür hinaus, und wir hörten ihren Jaguar anspringen. Camille gähnte.
    Iris kam mit einer satten, zufriedenen Maggie aus der Küche. »Ich war mit ihr draußen, sie hat ihr Geschäft für die Nacht schon gemacht. Wollt ihr Mädchen denn schon schlafen gehen? Ich dachte, wir spielen noch ein bisschen Trivial Mania – die Feen-Edition.« Sie rückte Maggie, die uns mit einem doppelten Muuf begrüßte, auf ihrer Hüfte zurecht und hielt eine große Schachtel hoch.
    Nicht lange nachdem wir aus der Anderwelt offiziell hervorgetreten waren, hatte das große Marketing begonnen, und inzwischen gab es eine Unzahl von Spielen, Kostümen, Action-Figuren und anderen Konsumgütern, die Profit aus unserem Erscheinen schlugen. Die Leute von Trivial Mania hatten sich sogar die Zeit genommen, mit uns zu sprechen, um die Fakten richtig hinzubekommen. Und so hatten mehrere prominente Feen, die sich erdseits niedergelassen hatten und rasch sehr bekannt geworden waren, diesem Spiel ihren Segen gegeben.
    Camille warf mir einen Blick zu, der mir sagte, dass es wohl spät werden würde, und begann den Couchtisch abzuräumen. Maggie nahmen wir reihum abwechselnd auf den Schoß. Ihr weiches Fell fühlte sich gut an, während ich ihr den Kopf streichelte und sie zwischen den Ohren kraulte, und ihr nach Zimt duftender Atem löste etwas von meiner Anspannung: Obwohl ich müde war, genoss ich es, eine Weile von ermordeten Werpumas und dem Jägermond-Clan abgelenkt zu werden.
     
    Am nächsten Abend auf der Fahrt zur Enklave des Rainier-Rudels waren alle recht still. Es war ein langer Tag gewesen, Camille hatte noch nichts von Trillian gehört, und wir alle machten uns Sorgen um Vater und Tante Rythwar. Menolly hatte in ihrer Nachtschicht im Wayfarer nichts über den Jägermond-Clan, Geph van Spynne oder Zachary Lyonnesse erfahren. Und keine von uns hatte auch nur den kleinsten Hinweis auf die JansshiDämonen gefunden, und wie man sie töten konnte.
    Chase war sehr kurz angebunden gewesen, als ich ihn in der Mittagspause angerufen hatte. Er arbeitete an einem Fall, der aus dem Ruder zu laufen drohte. Ein Zwerg aus der Anderwelt war in der Hafengegend von Seattle ermordet worden. Chase hatte mir anvertraut, dass er befürchte, die Aufrechte-BürgerPatrouille könnte nun doch die Grenze zwischen kriegerischer Rhetorik und echten Übergriffen überschritten haben. Wenn das stimmte, würde es bald gewaltigen Ärger geben.
    Die Feen würden nicht tatenlos zusehen, wenn sie zu der Überzeugung gelangten, dass irgendwelche selbstgerechten, paranoiden Faschisten ein anderes Feenwesen über den Haufen geschossen hatten. Chase blieb nicht mehr viel Zeit, den Mörder zu finden und der Justiz zu überstellen, und der AND hatte zu der Angelegenheit keinen Pieps verlauten lassen. Mein Instinkt sagte mir, dass wir hier drüben in der Erdwelt ganz auf uns allein gestellt waren.
    Ein Bürgerkrieg in der Anderwelt, Dämonen, die aus den U-Reichen einmarschierten, und die Erde genau dazwischen. Was für ein wunderbares Jahr doch unser erstes Dienstjahr hier geworden war.
    Camille fuhr, und Morio saß neben ihr. Er sah gut aus. Ich mochte Morio, obwohl ich ihn keineswegs sexuell anziehend fand. Aber heute hatte er sich das schulterlange Haar zu einem glatten Pferdeschwanz zurückgebunden, und sein Ziegenbärtchen und der schmale Schnurrbart waren säuberlich getrimmt. Er sah gepflegt, aber nicht affektiert aus.
    »Sind alle bereit?«, fragte Camille.
    »Ja«, sagte ich und rutschte auf dem Rücksitz herum. Ich trug Leggings unter einer Tunika, die mir bis über die Oberschenkel reichte. Die weichen, geschnürten Lederstiefel endeten unter den Knien. Wie der Rock und die Bluse, die Camille trug, waren auch meine Sachen aus Spinnenseide gewoben und würden mich warmhalten, ohne mich zu behindern, wenn ich mich durch dichtes Unterholz schieben wollte.
    Als wir die Abzweigung zur Elkins Road erreichten, bog Camille links ab. Es war halb sechs und schon stockdunkel. Die Sonne ging jetzt gegen halb fünf unter, und es war nicht mehr lange bis zur längsten Nacht des Jahres. Menolly liebte den Winter, wenn die dunklen Nächte ewig zu dauern schienen und ihr erlaubten, viel länger durch die Welt zu streifen.
    Mit einer kleinen Taschenlampe las ich die Karte, die Zachary mir gezeichnet hatte, und warf dann einen Blick aus dem Fenster. Der Mond war noch nicht aufgegangen, aber ich

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