Schwestern des Mondes 02 - Die Katze-09.06.13
bedeutete uns stehen zu bleiben. »Wir sind gleich zurück«, sagte er und winkte seine drei Freunde beiseite.
»Was soll das werden?«, fragte Camille.
Ich lächelte schief. »Ich glaube, er will ihnen nur einschärfen, die Pfoten von uns zu lassen – von uns allen. Ich habe das Fauchen gehört«, sagte ich und warf Menolly einen um Verzeihung heischenden Blick zu. »Ich habe Zach gerade daran erinnert dass höhnische Hassbezeugungen keine Art sind, Gäste zu behandeln, die man um Hilfe gebeten hat.«
Menolly schnaubte. »Als könnten diese jämmerlichen Werwesen mir Angst machen. Aber ich danke dir trotzdem, Kätzchen«, fügte sie leise hinzu. »Du weißt ja, dass ich auch hinter dir stehe.«
»Du wirst langsam erwachsen, Süße.« Camille klang sehr erfreut.
»Ich habe euch doch gesagt, dass ich nicht mehr die kleine Schwester bin, für die ihr mich haltet.« Ich zwinkerte ihr zu und drehte mich dann um, denn Zachary kam mit den drei anderen Männern zurück.
»Ich habe ganz vergessen, euch meine Freunde vorzustellen. Das sind Tyler Nolan, Ajax Savanaugh und Venus Mondkind.«
Venus war der mit dem Hinkebein. Ich hatte das Gefühl, dass er nicht viel unter Leute ging. Er sah wilder aus als die anderen, mehr wie ein Werwesen der Anderwelt als ein Erdwelt-ÜW. Ich konnte den Ansatz seiner Reißzähne sehen, wenn er lächelte. Die Werwesen in der Erdwelt hatten sich so entwickelt, dass ihre Zähne sich mit ihnen veränderten, hauptsächlich bei Vollmond. Wir Werwesen der Anderwelt hingegen behielten immer ein paar Aspekte unserer tierischen Natur, auch dann, wenn wir nicht in unserer Tiergestalt waren.
Tyler, derjenige, der Menolly angefaucht hatte, nickte zurückhaltend. Ajax tat es ihm gleich. Venus hingegen schenkte uns ein bekümmertes Lächeln.
»Willkommen, werte Feen, und unseren Dank dafür, dass ihr uns zu Hilfe kommt«, sagte er und verneigte sich. Sein Blick war auf Menolly gerichtet, obwohl er zu uns allen sprach. »Als Zachary seine Idee vorbrachte, euch um Unterstützung zu bitten, waren nicht alle dafür. Doch nun, denke ich, kann ich im Namen aller erklären, dass wir sehr froh wären, wenn ihr euch bereit erklären würdet, uns zu helfen. Bitte fühlt euch auf unserem Land willkommen.«
Als er vortrat, wichen die anderen zurück, sogar Zachary. Offensichtlich genoss Venus in dieser Gemeinschaft hohes Ansehen. Seine Autorität war beinahe greifbar. Ich fragte mich, ob er der Häuptling war, oder wie auch immer sie ihren Anführer nennen mochten, doch dann spürte ich eine plötzliche Berührung an meiner Aura, eine Art Tasten, während er mich anstarrte, und da wusste ich, was er war.
Venus Mondkind war der Anführer der Rainier-Pumas, in der Tat, obwohl er kein König war. Er war ihr Schamane, und er wirkte Magie wie Camille, geschmiedet aus der Kraft des Mondes wie ein silberner Pfeil.
Camille spürte es auch. Sie neigte sacht den Kopf, als er auf sie zutrat. »Alter Vater«, sagte sie, »du läufst mit der Mondmutter, nicht wahr?«
Er lächelte mit tiefen Fältchen um die Augen und griff nach ihrer Hand, die sie ihm ohne Zögern reichte. »Ja, Kind, ich laufe mit dem Mond, so wie du. Aber deine Verbindung zu ihr ist in deiner Seele verankert. Die Mondmutter war schon immer bei dir, lange vor deiner Geburt.«
»Das hat meine Patin bei meiner Geburt gesagt, als die Runen für meinen Lebenspfad gelesen wurden«, sagte sie mit erstaunter Miene.
Venus nickte. »Siehst du? Ich hingegen bin in meinen Eiden durch mein Werblut gebunden, und durch die Magie, die ich von kleinauf bei meinem Vater lernte. Die Mondmutter erlaubt mir, ihre Magie für das Rudel zu tragen, doch bin ich nicht ihr Sohn, so wie du ihre Tochter bist.« Er beugte sich vor und küsste sie sacht auf die Stirn; ein schwacher Glanz schimmerte an der Stelle, wo seine Lippen ihre Haut gestreift hatten. »Du wirst als unsere Freundin auf unserem Land geschützt, solange du diese Ehre nicht verletzt.«
Sie nickte und knickste, als Venus zu Morio weiterging. »Bruder Fuchs, wir sind sehr unterschiedlicher Natur, und doch gehörst auch du zu den Wandelwesen. Die Gestaltwandlung ist dir vertraut. Sei unser Gast und Freund, solange du dich an unsere Gebräuche hältst.« Wieder beugte er sich vor, diesmal, um Morios Stirn zu küssen. Ein schwacher Lichtschimmer sprang von seinen Lippen auf die Haut des Yokai-kitsune über.
»Alter Vater, ich werde mein Bestes tun, mich dieser Aufgabe würdig zu erweisen«, sagte Morio, so
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