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Schwestern Des Mondes 03 - Die Vampirin-09.06.13

Schwestern Des Mondes 03 - Die Vampirin-09.06.13

Titel: Schwestern Des Mondes 03 - Die Vampirin-09.06.13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
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fragte Chase und starrte mich mit großen Augen an.
    Als ich die Hand sinken ließ, merkte ich, dass sie nass war – mit blutigen Tränen verschmiert. Ich hatte geweint und es nicht einmal gemerkt. Ich machte mir nicht die Mühe, mir das Blut vom Gesicht zu wischen, sondern sah ihm direkt in die Augen. »Falls der Elwing-Blutclan in die Sache verwickelt ist, gehört Dredge mir allein. Und niemand verliert ein Wort darüber, was ich mit ihm anstelle, ganz gleich, was ich tue. Verstanden? Er gehört mir .«
    Delilah stieß ein leises »Miau« aus. Camille blinzelte, sagte aber kein Wort. Sie warf mir nur einen Blick zu, der mir sagte, dass sie mich verstand. Chase nickte. Ich wandte mich wieder dem Feuer zu, als Iris zu mir trat, ein Geschirrtuch über der Schulter.
    »Menolly? Maggie ist wach und sucht nach dir. Würdest du sie für mich halten, während ich ihre Salbeisahne zurechtmache? Ich glaube, sie hat Hunger.« Ihr flachsblondes Haar schimmerte im indirekten Licht, und in ihrem Blick war keinerlei Mitleid zu erkennen, nur reine, ungetrübte Ermunterung. Dankbar zwang ich meine Lunge, tief Luft zu holen. Ich brauchte nicht zu atmen, aber das half mir, mich zu beruhigen, wenn ich gestresst war.
    »Danke«, sagte ich. »Ich komme.«
    Wir gingen in die Küche, wo Maggie blinzelnd in ihrem Laufstall saß. Ich warf Iris einen Blick zu. »Du hast sie geweckt, stimmt’s?«
    Iris zuckte mit den Schultern. »Schwer zu sagen. Ich bin in mein Zimmer gegangen, um mein Notizbuch zu holen, und habe dabei wohl zu viel Lärm gemacht. Sie hat angefangen zu wimmern, also habe ich sie mitgenommen.« Sie wandte sich ab, um meinem finsteren Blick auszuweichen, aber ich kannte sie zu gut. Maggie war nicht von allein aufgewacht.
    »Danke«, sagte ich und schüttelte die trübseligen Gedanken ab. »Was macht das Mädchen?«
    »Anna-Linda schläft. Ich habe ihr einen Schlaftrunk untergejubelt. Sie muss sich ausruhen, und ich will nicht, dass sie während der Nacht aufwacht.« Iris deutete auf ihr Kämmerchen. »Ich habe sie in mein Bett gelegt. Ich kann auch im Schaukelstuhl schlafen oder auf dem Sofa, wenn es sein muss.« Sie stellte einen Topf auf den Herd und gab Sahne, Salbei, Zucker und Zimt hinein. Maggies spezielle Gargoyle-Milch würde ihr helfen, groß und stark zu werden. Und schlau – zumindest hofften wir das.
    »Möchtest du Tee?«, fragte ich und griff nach dem Orangenblüten-Tee im Küchenschrank, Iris’ Lieblingsgetränk. In diesem Moment entdeckte Maggie mich und hob die Ärmchen. Sie war immer noch winzig, nicht größer als ein kleiner Hund, und ihr Fell war in einem wirbelnden Muster aus Orange, Schwarz und Weiß gezeichnet. Sie war eine Waldgargoyle, und Camille hatte sie aus dem Fresspaket eines Dämons gerettet. In den vergangenen Monaten war mir diese halbe Portion ans Herz gewachsen, obwohl ich es mit Tieren oder Babys eigentlich nie sonderlich gehabt hatte.
    Ich hob sie auf, wobei ich darauf achtete, ihre Flügel nicht zu knicken, die noch sehr weich und biegsam waren. Mit der Zeit würden sie ledrig und breit werden, stark genug, Maggie in der Luft zu halten. Bis dahin mussten wir dafür sorgen, dass sie keinen Schaden nahmen. Maggie hatte noch kein Wort gesprochen – sie stieß nur ihr leises Muuf aus, und wir waren nicht sicher, ob sie je eine normale Intelligenz entwickeln würde. Sie war von Dämonen gezüchtet worden und hatte vermutlich nicht lange genug Muttermilch bekommen, um diesen Entwicklungsprozess anzustoßen. Aber ganz gleich, wie sie sich entwickeln mochte, wir würden sie lieben, uns um sie kümmern und sie beschützen. Sie hatte ein langes Leben vor sich, und wir würden für sie da sein.
    Sie schlang die Arme um meinen Nacken und klammerte sich fest. Ich ging zum Schaukelstuhl, setzte mich hinein und wiegte sie sanft wieder in den Schlaf. Ich drückte die Nase in das Fell an ihrem Hals und atmete ihren Tiergeruch ein. Ihr kleines Herz pochte langsam im Rhythmus ihres jungen Lebens, aber ich fühlte überhaupt keinen Drang, keine Versuchung, keine Blutlust.
    »Schlaf, Kindchen, schlaf; der Vater hüt’ die Schaf«, sang ich leise – dieses Lied hatte unsere Mutter uns oft vorgesungen, als wir noch klein gewesen waren. »Die Mutter schüttelt’s Bäumelein, da fällt herab ein Träumelein... « Lächelnd schloss Maggie die Augen und dämmerte weg. Ich schaukelte sie sanft und versuchte, nicht an den Elwing-Blutclan zu denken. Ein paar Minuten später klopfte es an der Tür.
    »Das

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