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Schwestern Des Mondes 03 - Die Vampirin-09.06.13

Schwestern Des Mondes 03 - Die Vampirin-09.06.13

Titel: Schwestern Des Mondes 03 - Die Vampirin-09.06.13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
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Sterbliche gewöhnt. Schließlich erlebte er sie oft genug am Freunde-und-Familien-Abend der Anonymen Bluttrinker.
    Ich blickte mich um. Camille und Delilah hatten sich zusammengekuschelt und futterten Chips. Chase spielte an seinem Notizbuch herum. Iris feilte sich konzentriert die Fingernägel. Ich wartete einen Moment lang, aber es war offensichtlich, dass niemand die schmerzhafte Pause unterbrechen wollte.
    »Redet bitte nicht alle auf einmal«, sagte ich kopfschüttelnd. »Ich bin doch hier nicht die Einzige mit einem Gehirn, oder?«
    Camille zuckte mit den Schultern, wischte sich die Mundwinkel ab und schaffte es dabei irgendwie, ihren Lippenstift intakt zu lassen. »Na ja... «
    »Wie machst du das?«, unterbrach ich sie.
    »Was denn?«
    »Dein Lippenstift. Er ist nicht verschmiert.«
    Sie lächelte. »Das ist extra lang anhaltender Lack-Gloss. Verwischt nicht – da müsste ich schon mit dem Topfschwamm kommen. Macht das Essen in der Öffentlichkeit sehr viel einfacher. Darf ich jetzt fortfahren?«
    »Klar«, sagte ich und überlegte, wie die Chemikalien in diesem Lipgloss sich auf meine Haut auswirken würden, jetzt da ich ein Vampir war. Manchmal ließen sich nämlich Sachen, die abwaschbar sein sollten, bei uns nicht abwaschen. Ich hatte an einem Vampir, der letzten Monat auf der Durchreise in Seattle gewesen war, ein grauenhaftes Beispiel für einen Rouge-Unfall gesehen. Wenn man sich grelle Feuerbälle auf beiden Wangen vorstellte, dann kam man der Sache nahe. Der Arme war ein pummeliger Teenager, dessen sogenannte Freunde – die sämtlich noch am Leben waren – sich einen Scherz mit ihm erlaubt hatten, während er geschlafen hatte. Und da wunderten sich Atmer, warum wir sie lieber nicht wissen ließen, wo sich unser Unterschlupf befand.
    »Na ja, wir dachten, du hättest vielleicht schon eine Idee. Immerhin kennst du dich mit den Gewohnheiten von Vampiren besser aus als wir.« Camille warf Delilah einen Blick zu, die ihn nickend erwiderte. »Mit anderen Worten: Du bist dran.«
    Mit einem Rülpser, bei dem sie kaum die Hand vor den Mund hielt, nickte Delilah eifrig. »So ist es! Du bist die Anführerin.«
    »Und wie kommt ihr dazu, mir diese zweifelhafte Ehre zu übertragen?« Ich hatte das Gefühl, dass ich aus dieser Sache nicht so leicht rauskommen würde.
    »He, ihr habt mich nach vorn geschoben, als Zachs Stamm abgeschlachtet wurde«, sagte Delilah. »Und Camille musste die Zügel übernehmen, als wir gegen Bad Ass Luke gekämpft haben. Jetzt bist du dran, Menolly.«
    Ich warf Chase einen Blick zu. »Hast du dem noch was hinzuzufügen, Johnson?«
    Er zupfte an seinem Kragen herum und runzelte die Stirn, als Delilah ein paar orangerote Chili-Käse-Chips auf seinen makellosen schwarzen Anzug fallen ließ. Aber er sagte kein Wort, zupfte sie nur ab und deponierte sie auf dem Couchtisch. Falls er sauer war, weil sie seinen Armani-Anzug bekrümelt hatte, sagte er jedenfalls nichts dazu.
    »Nein«, erwiderte er gleich darauf. »Nein, denn ihr habt recht. Ich habe nicht die geringste Ahnung, wonach ich suchen sollte. Und da du... na ja... «
    »Sprich es einfach aus.« Ich zog ein finsteres Gesicht und wünschte, die Leute würden nicht immer so um den heißen Brei herumschleichen. »Ich bin tot. Untot. Ein Vampir. Ich mache dir eine Scheißangst, ich nähre mich von Blut, und wenn du mir genug dafür bezahlen würdest, könnte ich sogar darüber nachdenken, in meinem langen schwarzen Cape herumzulaufen, iik, iik, iik zu kreischen und Bela Lugosi zu spielen!«
    Alle starrten mich an, als sei mir ein zweiter Kopf gewachsen. Wade schnaubte so laut, dass er sich Rotz über das ganze Hemd geblasen hätte, wenn er noch gelebt hätte.
    Ich schüttelte den Kopf. »Ich weiß, was ich bin. Ihr werdet mich gewiss nicht beleidigen, indem ihr das Offensichtliche aussprecht, also würdet ihr euch bitte mal entspannen und einfach normal weitermachen? Ich gehe euch schon nicht an die Kehle, nur weil ihr geradeheraus mit mir redet.«
    Nach einer kurzen Pause hüstelte Camille. »Sind wir heute Abend ein bisschen empfindlich, hm?« Mit erstickter Stimme fügte sie hinzu: »Die Hormone kannst du dafür jedenfalls nicht mehr verantwortlich machen, das steht mal fest.«
    Ich starrte sie an und unterdrückte ein Grinsen. Chase warf ihr einen panischen Blick zu, als sei sie verrückt geworden. Delilah war so in ihr Junk-Food vertieft, dass sie alles andere ignorierte. Iris starrte zur Decke hoch und tat so, als suchte sie die

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