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Schwestern Des Mondes 03 - Die Vampirin-09.06.13

Schwestern Des Mondes 03 - Die Vampirin-09.06.13

Titel: Schwestern Des Mondes 03 - Die Vampirin-09.06.13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
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wieder wegzulaufen, falls wir sie fortschicken. Chase gefällt die ganze Sache nicht, aber er wird sich nicht einmischen. Ich glaube, die Tatsache, dass Nerissa beruflich mit problematischen Jugendlichen zu tun hat, war da sehr nützlich – sie konnte ihn davon überzeugen, dass es das Beste wäre, sie bei Übernatürlichen unterzubringen.« Iris scheuchte mich weiter, während sie selbst in der Küche stehen blieb. »Geh nur, ich koche inzwischen Tee.«
    Als ich das Wohnzimmer betrat, spürte ich sofort die angespannte Atmosphäre. Delilah saß zwischen Chase und Zach, ihre Miene wirkte ein wenig gequält. Seit Chase wusste, dass Delilah mit dem Werpuma geschlafen hatte, achteten die beiden Männer darauf, Abstand zueinander zu halten. Chase und Delilah hatten sich ein paarmal heftig deswegen gestritten, doch im Moment schien alles halbwegs in Ordnung zu sein.
    Ich hatte das Gefühl, dass Chase nur deshalb stillhielt, weil er fürchtete, weiterer Streit könnte auf ein Ultimatum hinauslaufen, und Delilah könnte sich dann für Zach entscheiden. Ich mochte Chase zwar nicht, aber er tat mir leid. Ich bezweifelte stark, dass Delilah eine Beziehung mit einem VBM langfristig bewältigen konnte, aber das war ihre Angelegenheit.
    Der letzte Rest Tageslicht verschwand vom Himmel, als ich unsere Gäste mit einem Nicken begrüßte. Ich trat ans Fenster und blickte hinaus auf die Schneedecke im Garten. Die Temperatur hing immer noch bei um die null Grad und hatte sich seit Tagen nicht verändert.
    Anna-Linda lächelte mich schüchtern an. »Danke«, sagte sie. »Gestern Nacht habe ich ganz vergessen, danke zu sagen, weil ich so müde war, aber ich danke Ihnen dafür, dass Sie mich gerettet haben.« Sie rutschte auf dem Sofa beiseite und klopfte auf den Platz neben sich. »Hier, Sie können sich zu mir setzen.«
    Während ich überlegte, ob es klug war, sich neben die Kleine zu setzen, sah ich etwas in ihren Augen schimmern, und plötzlich begriff ich. Ich war ihre Heldin, ihre große Retterin. Vampir oder nicht, sie wollte mir näherkommen.
    Ich warf einen Blick auf Nerissa, die es sich auf dem Liegesessel bequem gemacht hatte. Offensichtlich einer der RainierPumas, gar kein Zweifel. Sie hatte die gleichen wilden topasfarbenen Augen und das goldene Haar wie alle aus ihrem Clan. Aber sie trug ein Kostüm und Pumps, und ihr Haar war zu einem ordentlichen Chignon hochgesteckt. Sie sah aus, als sei sie direkt von der Arbeit hierhergekommen.
    »Du musst Nerissa sein. Ich bin Menolly D’Artigo. Iris und ich haben Anna-Linda gestern Nacht in einer Seitengasse gefunden.« Ich streckte die Hand aus, und Nerissa stand auf und ergriff sie geschmeidig, und falls ihr auffiel, dass meine Haut viel kälter war als ihre, ließ sie sich jedenfalls nichts anmerken.
    »Sie meinen, Sie haben mich gerettet«, mischte Anna-Linda sich ein.
    Nerissa lächelte sie an. »Anna-Linda, Menolly und ich möchten uns kurz unter vier Augen unterhalten. Ich glaube, Miss Kuusi hat gesagt, sie wollte Tee kochen. Würdest du ihr vielleicht helfen?«
    Nerissa hatte eine angenehme Stimme. Glatte Haut... sie sah liebenswürdig und zugleich energisch aus. Und mir gefiel nicht nur ihr Auftreten. Das anziehende Schimmern ihres Halses ließ mich einen Augenblick lang in Trance sinken, und ich spürte, wie meine Reißzähne aus dem Kiefer fuhren. Erschrocken über die Richtung, die meine Gedanken plötzlich eingeschlagen hatten, nickte ich abrupt. »Sie hat recht, Iris könnte sicher Hilfe gebrauchen. Warum gehst du nicht zu ihr in die Küche und fragst sie?«
    Anna-Linda blickte enttäuscht drein, aber sie stand vom Sofa auf und ging zur Küche. Als sie im Flur verschwand, bedeutete ich Nerissa, mir in den selten benutzten Salon zu folgen. »Wir sind gleich wieder da«, sagte ich zu Delilah. Mit einem finsteren Blick auf die beiden Männer fügte ich hinzu: »Und inzwischen lasst ihr alle die Krallen hübsch eingezogen. Versprochen?«
    Delilah errötete, und Zach zog den Kopf ein. Chase verdrehte nur die Augen, aber alle drei nickten. Ich führte Nerissa in den Salon und schloss die Tür, nur für den Fall, dass Anna-Linda die Küche verlassen sollte, ehe wir unser Gespräch beendet hatten.
    »Ich nehme an, Iris und Chase haben dir schon erzählt, was wir herausgefunden haben?«, fragte ich.
    Sie setzte sich auf die Armlehne eines antiken Sessels und stützte sich leicht mit einer Hand ab. Ich konnte mich kaum vom Anblick ihrer Beine losreißen, als sie das linke

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