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Schwestern Des Mondes 03 - Die Vampirin-09.06.13

Schwestern Des Mondes 03 - Die Vampirin-09.06.13

Titel: Schwestern Des Mondes 03 - Die Vampirin-09.06.13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
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und niemand, nicht einmal ich, wagte es, den zu ignorieren. »Und was glaubst du eigentlich, wo du hingehst?«, rief sie und zeigte auf Camille.
    Camille erstarrte. »Nirgendwohin«, sagte sie und machte kehrt, grinste aber dabei. Tja, eins zu null für Iris.
    »Du wolltest Maggie aufwecken, nicht wahr? Nein, das kommt nicht in Frage. Der Schlafrhythmus der armen Kleinen ist völlig durcheinander, dank euch dreien. Ihr müsst endlich eure Spielzeiten mit ihr vernünftig planen, sonst kommt sie nie zur Ruhe. Ich habe sie erst vor einer Stunde schlafen gelegt, und sie wird weiterschlafen, also haltet euch von meinem Zimmer fern. Ihr könnt ihr morgen einen Kuss geben. Menolly, du darfst noch bei ihr reinschauen, ehe du für den Tag nach unten gehst, aber wag es ja nicht, sie zu wecken, falls sie noch schläft.«
    Die Hände in die Hüften gestemmt, sah Iris aus, als wollte sie es mit der ganzen Welt aufnehmen.
    Sogar ich musste zugeben, dass ich nicht ihr Gegner sein wollte, wenn sie sich zum Kampf bereitmachte. Keine von uns wusste so ganz genau, wie mächtig eine Talonhaltija eigentlich war, aber wir hatten schon ein paar beeindruckende Vorstellungen von ihr gesehen und wussten, dass das nicht alles gewesen war, was sie draufhatte.
    »Iris hat recht«, sagte ich und sah Delilah und Camille an. »Wir sollten feste Spiel- und Schlafenszeiten einführen. Wir alle schleppen Maggie gern herum, aber es ist nicht fair, sie so durcheinanderzubringen, nur weil wir uns nicht richtig abgestimmt haben.«
    Delilah ging zu ihrem Laptop auf dem Couchtisch. »Dann machen wir das doch gleich, während Iris sich ums Abendessen kümmert.«
    Iris nickte energisch. »Kluge Mädchen. Und ich dachte mir, dass ihr euch über diese Neuigkeit freuen würdet. Was heute Nacht passiert ist, könnt ihr mir erzählen, wenn ihr mit eurem Zeitplan fertig seid. Heftet doch einen Ausdruck an die Pinnwand in der Küche, damit ich weiß, wer was wann mit ihr vorhat.«
    Als sie das Zimmer verließ, öffnete Delilah ein Word-Dokument und fügte eine Kalender-Vorlage ein. »Machen wir erst mal nur einen Plan für eine Woche. Wann muss Maggie ihr Nickerchen machen? Kennt jemand ihre Schlafenszeiten?«
    Ich schob für den Augenblick alle Gedanken an abtrünnige Vampire und grausige Morde beiseite und setzte mich neben Delilah. Camille machte es sich auf ihrer anderen Seite gemütlich. Wir wechselten einen Blick, und obwohl keine von uns etwas sagte, wusste ich, dass auch meine Schwestern froh waren, sich zur Abwechslung mal mit etwas zu beschäftigen, das nicht mit Blut besudelt war und meterweit nach Dämonen stank.

 
Kapitel 7
     
    Wir einigten uns auf einen Zeitplan, druckten ihn aus und hängten ihn an die Pinnwand, und Iris servierte Delilah und Camille ihr Abendessen. Während sie aßen, erzählten wir Iris von Roz und den drei neuen Opfern.
    »Ihr habt also keine Ahnung, warum sie sich ausgerechnet diese Leute ausgesucht haben?« Iris reichte meinen Schwestern einen Nachschlag. Ich mochte es nicht besonders, Leuten beim Essen zuzusehen – das weckte zu viele Erinnerungen daran, wie es war, lebendig zu sein, und ich hatte gutes Essen sehr geliebt –, aber um der Unterhaltung willen überwand ich diese Abneigung.
    Ich schüttelte den Kopf. »Nein. Wir wissen im Grunde nicht mehr als vorher, nur dass diese Morde in der Gegend von Green Lake passiert sind.«
    »Wo Sassy wohnt«, bemerkte Delilah und spießte mit der Gabel eine Nudel auf.
    »Weshalb ich ihr noch heute Nacht einen Besuch abstatten werde.« Ich lehnte mich auf dem Stuhl zurück und schlug ein Bein über.
    Iris runzelte die Stirn. »Glaubst du denn, dass sie etwas damit zu tun hatte?«
    Camille und Delilah rissen die Köpfe hoch. Offensichtlich waren sie noch gar nicht auf diesen Gedanken gekommen, obwohl er mir schon im Hinterkopf herumspukte.
    Ich schüttelte den Kopf. »Sassy scheint mir nicht der Typ zu sein, der gern den Gesetzlosen spielt. Aber, na ja, wenn... falls... das Raubtier die Oberhand gewinnt, könnte sie die ethischen Regeln vergessen, die sie seit ihrer Verwandlung so sorgfältig kultiviert hat.«
    Camille warf mir einen Blick zu. »Was sagt dir dein Instinkt?«
    Ich starrte einen Moment lang auf den Tisch und überlegte, wie ich das erklären sollte. »Meine Instinkte sind nicht wie eure. Und Vampire sind sehr geschickt darin, sich zu verbergen und ihre wahre Natur zu verschleiern. Ich weiß es ehrlich nicht, obwohl ich bezweifle, dass sie hinter diesen Morden steckt.

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