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Schwestern Des Mondes 03 - Die Vampirin-09.06.13

Schwestern Des Mondes 03 - Die Vampirin-09.06.13

Titel: Schwestern Des Mondes 03 - Die Vampirin-09.06.13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
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glauben, ich hätte einen Schritt zu viel gemacht. Als er zur Tür stürzte, wirbelte ich herum, den Pflock auf Brusthöhe. Die hölzerne Spitze drang tief ein, zerfetzte Muskeln und spießte ihn auf.
    Er wandte sich mir mit ausgestreckten Armen zu, einen flehentlichen Ausdruck auf dem Gesicht. In diesem Augenblick war er ein Tier, eine verängstigte, hungrige Kreatur. Der Schmerz und die Verwirrung in seinen Augen gaben mir ein scheußliches Gefühl im Bauch. Nichts Neues für mich. Ich wurde nicht gern daran erinnert. Und dann wurde er zu Staub und zerstob in einer Wolke aus Rauch und Asche. Der Pflock fiel zu Boden.
    Ich hob ihn auf und rannte zu dem noch immer bedeckten dritten Körper hinüber, wobei ich einen Laborwagen aus dem Weg stieß. Das Tablett kippte herunter, Instrumente fielen scheppernd zu Boden, und der Lärm von Metall und zersplitterndem Glas zerriss die Luft wie ein Alarm. Ich sprang über die Sauerei hinweg und hob den Pflock über dem nächsten Körper.
    Ein Zucken. Der Vampir würde sich gleich erheben. O Scheiße. Ich reckte den Pflock hoch über meinen Kopf und rammte ihn dem dritten Neuling durchs Herz, ehe er die Augen aufschlagen konnte. Er stieß ein langes, flüsterndes Seufzen aus, das sich anhörte, als pfeife eine Brise durch eine hohle Schote, und dann löste er sich in Staub und Asche auf.
    Zwei waren erledigt. Ich wandte mich zu Roz um. In diesem Moment ließ er den Pflock auf die Brust der jungen Frau herabsausen, und sie kreischte laut, ehe auch sie ins Nichts verschwand.
    Sobald die Gefahr gebannt war, spürte ich, wie die Beine unter mir nachgaben; ich ließ mich zu Boden gleiten und starrte die Pflöcke an. Roz kam zu mir.
    »Alles in Ordnung?«, fragte er.
    Ich zuckte mit den Schultern. »Das hätte ich sein können – die Götter stehen mir bei... «
    »Nein. Das wird nicht geschehen. Ich habe gesehen, wie du diese beiden Vampire besiegt hast. Du bist eine Überlebenskünstlerin, Menolly. So hast du es auch geschafft, dich von Dredge zu lösen, nachdem er dir genommen hatte, was er nur konnte. So hast du es geschafft, dir den Weg hinaus aus dem Wahnsinn zu erkämpfen, in den er dich gestürzt hat.«
    Er bemerkte meinen überraschten Blick und strich sich eine aufsässige Locke aus der Stirn. »Ich weiß mehr, als du glaubst. Also, wir wissen zwar immer noch nicht, wo der Elwing-Blutclan ist, aber wir werden sie finden. Keine Sorge.«
    »Hm.« Er mochte eine Menge über mich wissen, aber ich kannte ihn noch nicht gut genug, um ihm zu vertrauen. Und dennoch... Roz schien uns aufrichtig helfen zu wollen. Und wenn tatsächlich Dredge und der Elwing-Blutclan hinter alldem steckten, würden wir für die Jagd jede erdenkliche Hilfe brauchen können. Ich rappelte mich hoch, klopfte mir den Staub von der Jeans, streckte dann die Hand aus und riss ihn auf die Füße.
    »Komm, wir müssen den anderen Bescheid sagen, dass wir noch heil sind. Und dann müssen wir herausfinden, was zum Teufel hier vor sich geht, bevor es noch schlimmer wird.«
     
    Auf dem Weg zurück zur Bar fragte ich Chase: »Also, was wirst du ihren Angehörigen sagen? Und was hast du den Angehörigen der ersten vier gesagt?«
    Er wurde bleich. »Offiziell haben wir noch keinen der Vermissten gefunden. Da wir alles, inklusive der Leichen, über das AETT laufen lassen, können wir die Dokumente fälschen, so ungern ich das auch tue. Sämtliche Sanitäter und Laboranten, die in dem Kino dabei waren, waren unsere Leute, und dem Geschäftsführer dort haben wir erzählt, ein Polizeiinformant sei überfallen und verprügelt worden. Streng geheime Angelegenheit. Falls einer seiner Angestellten auch nur ein Wort darüber verlieren sollte, könnte derjenige dafür ins Gefängnis kommen und so weiter.«
    »Wie nutze ich meine Dienstmarke so richtig aus«, brummte Camille lächelnd. »Du weißt, dass trotzdem irgendwer mit der Klatschpresse reden wird.«
    »Vermutlich, aber wir können nun mal nicht alles kontrollieren.« Er verdrehte die Augen. »Ihr wisst genauso gut wie ich, dass das alles geheim gehalten werden musste, weil es sich um Vampirmorde handelt. Diese Leichen tauchen in keiner Akte auf, nirgendwo, und dabei wird es auch bleiben. Ich finde es schrecklich, ihren Familien so etwas anzutun – sie werden sich ewig fragen, warum ihre Angehörigen einfach verschwunden sind. Aber im Moment bleibt uns nichts anderes übrig, wenn wir verhindern wollen, dass in der ganzen Stadt Panik ausbricht.«
    »Ist denn schon jemand

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