Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schwestern Des Mondes 03 - Die Vampirin-09.06.13

Schwestern Des Mondes 03 - Die Vampirin-09.06.13

Titel: Schwestern Des Mondes 03 - Die Vampirin-09.06.13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
Vom Netzwerk:
hat uns gewarnt, ihnen nicht zu trauen – Morgana führt etwas im Schilde, und wir sollten sehr vorsichtig mit ihr umgehen.« Ich war so genervt, dass ich ein leises Fauchen ausstieß. Diese Nacht wurde zu einem Alptraum, noch ehe sie überhaupt richtig begonnen hatte.
    Wade, der bisher geschwiegen hatte, räusperte sich. »Ihr vertraut dieser Kojotenfrau?«
    »Sie ist keine Frau, sie ist eine der Ewigen Alten. Die Ewigen Alten wachen über die Fäden des Schicksals. Manchmal – wenn es ihren eigenen Zwecken dient – intervenieren sie, um das Gleichgewicht zu wahren.« Camille rieb sich das Kinn. »Glaub mir, wenn sie dir einen Rat gibt, tust du gut daran, auf sie zu hören. Sie bietet ihre Hilfe nicht jedem an, und ihr Rat ist auch nicht billig.«
    Morio, der still zugehört hatte, meldete sich zu Wort. »Camille hat recht. Großmutter Kojote zu ignorieren, wäre gefährlich. Sie steht auf unserer Seite, auch wenn es manchmal nicht so aussehen mag. Ich habe eine Idee, wie ich uns aus dieser Zwickmühle herausbringe. Darf ich?« Er wies auf das Podium.
    Wade räusperte sich. »Nur zu«, sagte er. »Mir ist jedenfalls noch nichts eingefallen.«
    Morio vergewisserte sich mit einem Blick, ob sonst niemand etwas dagegen hatte – keine von uns hatte Einwände –, und trat auf das Podium, während wir Übrigen uns auf die Stühle links und rechts vom Rednerpult verteilten. Ich konnte spüren, dass Camille den Atem anhielt, und ich fragte mich genau wie sie, was für einen Trick der Yokai diesmal aus dem Hut zaubern würde.
    Morio hob die Hand. »Bitte setzt euch. Wir möchten die Versammlung eröffnen.« Alle drängten sich durcheinander, suchten sich ihre Plätze aus, und gleich darauf war es still im Saal, und nachdenkliche Erwartung hing in der Luft.
    »Danke, dass ihr zu diesem Treffen erschienen seid und damit unseren Versuch unterstützt, möglichst viele Angehörige der hiesigen Übernatürlichen-Gemeinschaft zu erreichen. Wir bedanken uns für eure Zeit und Aufmerksamkeit.« Er wartete, bis der pflichtbewusste Applaus verklungen war. »Ich bin Morio, ein Yokai-kitsune, und gewiss kennt ihr Camille, Menolly und Delilah aus der Anderwelt. Und dies ist der Gastgeber des heutigen Abends, Wade Stevens, der Anführer der Anonymen Bluttrinker. Wir hoffen, dass wir gemeinsam Verbindungen innerhalb der Übernatürlichen-Gemeinschaft aufbauen können. Diese Verbindungen könnten sehr wichtig werden, vor allem angesichts einiger ernster Vorfälle in den vergangenen Tagen.«
    Das erregte allgemeine Aufmerksamkeit. Die Leute verstummten erwartungsvoll. Morio winkte mich zum Rednerpult vor. »Das wäre ein günstiger Zeitpunkt, diese Vampirmorde zu erwähnen«, flüsterte er mir zu.
    Ich wusste nicht recht, worauf er hinauswollte, war aber bereit, erst einmal mitzuspielen, also stellte ich mich vor das Mikrofon. »Mein Name ist Menolly D’Artigo, mir gehört der Wayfarer. Das Problem, das uns zu dieser Versammlung angeregt hat, betrifft die gesamte Übernatürlichen-Gemeinde. Wir brauchen eure Hilfe in einer ernsten Krisensituation. In den vergangenen Tagen haben mehrere abtrünnige Vampire begonnen, Menschen zu ermorden. Und nicht nur zu ermorden – sie haben sie auch wiedererweckt. Das ist nicht nur ein Problem der Menschen in dieser Stadt. Diese Vampire könnten sich ihre Opfer ebenso gut unter den Werwesen oder anderen Übernatürlichen suchen.«
    Ein leises Raunen lief durch den Saal. Ich hatte ihre volle Aufmerksamkeit, so viel war sicher. Ich räusperte mich und fuhr fort: »Natürlich können wir die Öffentlichkeit nicht über diese Morde aufklären. Wir sind der Ansicht, dass zu diesem Zeitpunkt keine weiteren Menschen über das Problem Bescheid wissen sollten, außer den Ermittlern des Anderwelt-ErdweltTatort-Teams. Aber wir dachten, wenn wir uns an euch wenden, an die gesamte Gemeinschaft der Übernatürlichen, dann könnten wir vielleicht ein Subkult-Netzwerk aufbauen und das Problem abtrünniger Übernatürlicher selbst in die Hand nehmen.«
    Das Summen, das sich nun im Versammlungssaal ausbreitete, klang wie aus einem großen Bienenstock. Zu Hause in der Anderwelt wäre eine solche Zusammenarbeit völlig selbstverständlich gewesen. Die Erdwelt-Übernatürlichen hatten eine Menge nachzuholen, aber das war nicht überraschend, wenn man bedachte, dass die meisten von ihnen bis vor wenigen Jahren völlig im Verborgenen gelebt hatten.
    Camille trat zu mir ans Rednerpult. »Meine Schwester hat recht. Wir dürfen

Weitere Kostenlose Bücher