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Schwestern Des Mondes 03 - Die Vampirin-09.06.13

Schwestern Des Mondes 03 - Die Vampirin-09.06.13

Titel: Schwestern Des Mondes 03 - Die Vampirin-09.06.13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
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paar Dämonen die Finger abhackte.
    »Was wollt Ihr, alte Hexe?«, fragte ich geradeheraus, denn für heute Abend hatte ich genug dummes Geschwätz gehört. Camille schnappte nach Luft, aber Großmutter Kojote lachte nur.
    »Ich mag dich, Mädchen, aber pass auf, wie du mit mir sprichst. « Der warnende Tonfall war unmissverständlich, und ich schluckte und deutete mit einem Nicken an, dass ich die Warnung beherzigen würde. »Ich gebe dir einen besonders heiklen Auftrag.«
    »Nur mir oder auch Camille?« Das fand ich unfair. Camille war diejenige gewesen, die ihr die Frage gestellt hatte. Aber Fairness spielte in der Welt der Unsterblichen nun mal keine Rolle. Wie auch immer die Sache laufen mochte, ich würde mich nicht darüber beklagen. Es hatte keinen Sinn, sie noch mehr zu reizen, als ich es ohnehin schon getan hatte. Sich auf dem Spielplatz der Götter auf einem schmalen Grat zu bewegen, erforderte Balance und gutes Timing, und ich war nicht ganz sicher, ob ich beides beherrschte, wenn es um diplomatische Fragen ging.
    »Beide, obgleich der Löwenanteil dir zufallen wird. Camilles Aufgabe wird es sein, dich davon zu überzeugen, dass du das durchziehen musst.«
    O-oh. Camille und ich wechselten einen Blick.
    »Das klingt nicht gut«, sagte ich. Was zum Teufel stand mir da bevor?
    Großmutter Kojote atmete langsam und tief aus. Sie kniff die Augen zusammen, so dass ihre Augenwinkel in den Lachfältchen verschwanden. »Menolly, du wirst etwas tun müssen, von dem du geschworen hast, dass du es niemals tun würdest. Du wirst wissen, was das ist, wenn die Zeit gekommen ist, und du wirst dich dagegen sperren. Aber du musst es tun, ganz gleich, wie sehr du den Gedanken verabscheust. Eine lange Schicksalskette hängt an deiner Tat... oder deiner Untätigkeit. Enttäusche mich nicht. Wenn du davor zurückscheust, bringst du ein wichtiges Kräfteverhältnis aus dem Gleichgewicht.«
    Ehe ich sie bitten konnte, mir das näher zu erklären, wandte sie sich ab und verschwand wie ein Wolkenfähnchen in der gleißenden Sonne.
    Ich blinzelte. »Alles gerät außer Kontrolle.«
    Camille schüttelte den Kopf. »Ich sage dir das nur ungern, aber es ist längst alles außer Kontrolle geraten – an dem Tag, an dem wir uns entschlossen haben, diesen Auftrag vom AND anzunehmen.« Sie schaute zum Podium ganz vorn im Saal. »Komm, wir müssen unsere ursprünglichen Pläne für diese Versammlung umwerfen. Und wir haben nicht ganz zehn Minuten Zeit, um uns eine neue Strategie einfallen zu lassen.«
    Während wir zum Podium eilten, wo Wade sich leise mit Sassy und Delilah unterhielt, konnte ich den Gedanken nicht abschütteln, dass wir schon etwas in Gang gesetzt hatten – eine sehr große und sehr gefährliche Maschine.

 
Kapitel 9
     
    Delilah und Wade starrten uns an, als hätten wir den Verstand verloren.
    »Ihr wollt, dass wir die Versammlung absagen?«, fragte Delilah. »Jetzt hört mal, wir haben hier einen ganzen Saal voller Werwesen, Vampire und aller möglichen anderen Übernatürlichen, von denen sich viele gegenseitig nicht ausstehen können. Wollt ihr ihnen wirklich sagen, dass sie den weiten Weg hierhergekommen sind, um Tee zu trinken und ein paar Kekse zu essen?«
    »Was ist los?«, fragte Trillian, der hinter Camille trat und den Arm um ihre Taille schlang.
    »Ich sage ja nicht, dass wir die Versammlung ausfallen lassen sollten, aber wir haben ein Problem.« Mit einem Nicken wies ich auf die Menge. »Großmutter Kojote hat uns gewarnt, lieber den Mund zu halten, was Schattenschwinge angeht. Ich halte nichts davon, ihrem Rat zuwiderzuhandeln, vor allem, da mir offenbar ein Höllenjob bevorsteht, mit dem ich diesen Ratschlag bezahlen soll.«
    »Nicht nur das«, sagte Camille, »wir haben ein weiteres Problem. Morgana und Mordred sind vorhin hier aufgetaucht... «
    »Moment mal«, unterbrach Trillian sie. »Du willst mir erzählen, Morgana sei in diesem Raum gewesen? Morgan Le Fay persönlich?« Er blickte sich mit allzu interessierter Miene um. Camille rammte ihm einen Ellbogen in die Magengegend.
    »Sie war hier«, sagte sie. »Spar dir dein Interesse. Sie ist nicht deine Kragenweite. Offenbar haben sie und ihr kleines Gefolge sich aufgemacht, den Merlin zu suchen und aufzuwecken. Wir wissen nicht, warum, aber Mordred zufolge gehört es zu irgendeinem Plan, ›Anspruch zu erheben auf das, was ihnen rechtmäßig gehört‹.«
    »Was auch immer das heißen soll«, unterbrach ich sie. »Das Problem ist, Großmutter Kojote

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