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Schwestern des Mondes 05 - Katzenkrallen-09.06.13

Schwestern des Mondes 05 - Katzenkrallen-09.06.13

Titel: Schwestern des Mondes 05 - Katzenkrallen-09.06.13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
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manifestieren: ein schwarzer Panther, über den ich anscheinend keine Kontrolle habe.
    Zunächst dachte ich, die neue Gestalt hätte ich dem Herbstkönig zu verdanken, doch dann äußerte jemand den Verdacht, ich hätte vielleicht eine Zwillingsschwester gehabt, die bei der Geburt verstorben sei. Wenn dem so war, könnte ich ihre Kräfte geerbt haben. Camille hat keine Ahnung, ob das stimmt, und Vater ist verschwunden, so dass ich ihn nicht fragen kann, also habe ich das Problem vorerst auf Eis gelegt. Aber manchmal kann ich nicht anders, als mich zu fragen: Hatte ich nun einen Zwilling oder nicht? Und wenn ja, was ist meiner Schwester zugestoßen? Warum ist sie gestorben?
    »Wie gehen wir weiter vor?«, fragte Menolly.
    Chase gähnte. »Ich weiß nicht, was ihr vorhabt, aber ich brauche noch ein, zwei Stunden Schlaf. Immerhin habe ich im Department gleich zwei Posten auszufüllen. Seit der Troll Devins getötet hat, komme ich kaum mehr dazu, mal durchzuatmen, von ein paar freien Tagen hier und da ganz zu schweigen. Außerdem wird das AETT gerade generalüberholt, da muss ich unbedingt ein Auge drauf haben.« Das Anderwelt-Erdwelt-Tatort-Team war Chases Idee und sein Baby, und er leitete die hiesige Abteilung. Landesweit waren alle Einheiten, die sich um Verbrechen mit Anderwelt-Beteiligung kümmerten, nach dem Prototyp aufgebaut worden, den er hier in Seattle gegründet hatte.
    »Geh schon mal hoch«, sagte ich und küsste ihn leicht auf den Mund. Während ich mich locker in seine Umarmung schmiegte, sah er mir forschend in die Augen, und ich meinte, einen Funken Zweifel in seinem Blick aufflackern zu sehen. Auf einmal nervös, zog ich seinen Kopf zu mir herab und küsste ihn innig. Nach kurzem Zögern erwiderte er den Kuss auch, doch er hielt sich zurück. Ich fühlte es. Aber ich war zu müde und nervös, um ihn zu fragen, was los sei, also sagte ich nur: »Ich komme auch bald.«
    Er stand vom Sofa auf. Er war so groß wie ich - eins zweiundachtzig - und sein Teint so dunkel wie meiner hell. Chase trug das schwarze, lockige Haar streng zurückgegelt. Er konnte es nicht wachsen lassen, und langes Haar wäre sowieso nicht sein Stil gewesen, doch die dunklen Augen verliehen ihm diese leicht gefährliche Ausstrahlung, und er war schlank und hielt sich fit. Der Ansatz eines Schnurrbarts und Ziegenbärtchens zeigte sich bereits deutlich, und dieser neue Look gefiel mir. Er war makellos gepflegt und liebte Designer-Anzüge und polierte Schuhe. Wir waren in vielerlei Hinsicht geradezu gegensätzlich, aber unsere Unterschiede machten auch den besonderen Reiz aus. Bildete ich mir jedenfalls gern ein.
    Er ging zur Treppe, und ich wandte mich wieder den anderen zu. »Wir sollten mit Camille reden. Es muss irgendeine Möglichkeit geben, auch uns warnen zu lassen, wenn etwas ihre magischen Banne durchbricht. Vielleicht können Morio und ich uns etwas ausdenken. Ich kenne mich inzwischen ganz gut mit der Erdwelt-Technik aus, und Morio ist sehr geschickt darin, sie mit Magie zu verbinden.«
    »Vanzir müsste früh am Morgen zurückkommen«, sagte Menolly. »Er hat sich in den vergangenen paar Tagen gründlich umgeschaut, und er hat hier angerufen, während ihr weg wart. Er hat etwas gefunden, worum wir uns kümmern sollten, sagt er. Dazu werden wir Camille und ihre Jungs brauchen, denn ich werde euch nicht begleiten können. Vanzir hat gesagt, die beste Zeit, sie anzugreifen, sei am helllichten Tag. Wer auch immer sie sein mögen. Ich habe Camille gerade auf ihrem neuen Handy angerufen und eine Nachricht auf der Mailbox hinterlassen.«
    Vanzir war ein Traumjäger, ein Dämon, der zuvor Karvanak, dem Räksasa, gedient hatte.
    Im letzten Augenblick hatte Vanzir die Fronten gewechselt und war zu uns übergelaufen.
    Er war keineswegs als Chorknabe zu bezeichnen, bei weitem nicht, aber er wollte ebenso wenig wie wir, dass Schattenschwinge die Erdwelt infiltrierte. Ich wusste nach wie vor nicht genau, warum eigentlich, aber anscheinend hatte der Traumjäger seine Gründe, und er war durch einen Eid an Iris, meine Schwestern und mich gebunden. Falls er sich gegen uns wenden sollte, würde er sterben.
    »Ich sollte wohl auch noch ein bisschen schlafen. Wie können wir dafür sorgen, dass der Blähmörgel nicht zurückkommt und ins Haus einbricht?« Ich streckte mich und verzog das Gesicht. Mein Körper fühlte sich müde und zerschlagen an, als hätte ich viel zu wenig Schlaf bekommen und zu viel Kaffee getrunken - und eigentlich neigte

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