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Schwestern des Mondes 05 - Katzenkrallen-09.06.13

Schwestern des Mondes 05 - Katzenkrallen-09.06.13

Titel: Schwestern des Mondes 05 - Katzenkrallen-09.06.13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
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erstarrt. Ich wollte nicht, dass er mich berührte, wollte seine Hand nicht auf meiner Haut spüren. »Geh nicht. Bitte bleib hier. Es tut ir leid. Es tut mir leid, dass ich es dir nicht gesagt habe.« Ich schüttelte den Kopf. Vielleicht tat es ihm wirklich leid, vielleicht bereute er aber auch nur, dass ich ihn ertappt hatte. Ich wollte es gar nicht wissen. Jetzt nicht. Vielleicht nie. »Ich gehe jetzt durch diese Tür hinaus und den Flur entlang. Bitte komm mir nicht nach.«
    »Delilah - nicht!«
    Als ich durch die Tür trat, hielt ich inne, wich aber seinem Blick aus. »Übrigens, du solltest wohl wissen, dass Camille in der Krankenstation ist. Sie wäre heute beim Kampf gegen einen Höllenhund beinahe gestorben. Und nur zu deiner Information: Wenn wir die Welt unserer Mutter und die Leute, die hier leben, nicht sehr lieben würden, wären wir schon längst weg. Wir alle haben den Preis dafür bezahlt, in Blut und Schmerzen. Wir sehen dem Tod ins Auge, jedes Mal wenn wir da raus gehen.«
    »Delilah... «
    Sein Flüstern drang durch meinen Zorn. Ich wirbelte herum und funkelte ihn an. »Wenn wir diese Welt nicht lieben würden, hätten wir sie den Höllenhunden und Dämonen und den Irren überlassen, die hier durch die Straßen streifen. Die Perversen, die Menolly erledigt, damit sie nie wieder jemandem etwas antun können. Dieselben Typen, die du und deine Leute nicht verhaften oder nicht wegsperren könnt. Ich scheiß auf dich, Chase Johnson. Ich scheiß auf dich, deine Unsicherheit und deine Lügen. Du willst eine offene Beziehung? Schön! Du wusstest genau, dass ich nichts dagegen hätte. Aber ich will , dass dabei alles offen und ehrlich abläuft. Im Volk meines Vaters ist man zumindest ehrenhaft genug, es seinem Liebhaber zu sagen, wenn man sich einen neuen nimmt. Kannst du das auch von dir behaupten?«
    Er streckte flehentlich die Hände aus. »Delilah, bitte... können wir nicht in Ruhe darüber reden?«
    Ich hatte genug. Ich war nicht einmal sicher, ob mich Erika oder seine Lügen schlimmer trafen. Und ich wusste, dass es eine Weile dauern würde, bis ich Ordnung in meine Gedanken und Gefühle gebracht hatte. Wenn ich uns überhaupt noch eine Chance geben wollte, dann brauchte ich erst einmal Abstand. Ich schüttelte den Kopf.
    »Vielleicht in ein, zwei Wochen. Aber vorerst lassen wir es bei unentschieden. Ich will eine Pause. Wie gesagt, du kannst Iris oder meine Schwestern anrufen, wenn du offizielle Angelegenheiten mit uns besprechen musst, aber ich will keinen Kontakt zu dir. Ich muss nachdenken. Und du auch.« Damit schloss ich die Tür hinter mir. Ich weinte auf dem ganzen Weg den Flur entlang.

 
Kapitel 8
     
    I ch. wusch mir das Gesicht, nahm mich zusammen und fand Camille bei Smoky und Morio im Warteraum wieder. Chase war mir nicht gefolgt, und ich hatte das zwar nicht erwartet, wünschte aber trotzdem halb, er wäre mir nachgelaufen.
    »Seid ihr fertig? Wir müssen weiter.« Abgesehen von meiner Stimme, die ein wenig heiser klang - als hätte ich zu viel Zigarettenrauch abbekommen oder die ganze Nacht lang mit den Nachbarskatzen herumgejodelt -, konnte man mir eigentlich nichts anmerken, und so wollte ich das auch haben. Camille würde ich alles erzählen, sobald sie sich besser fühlte, aber mir war nicht danach, meine Probleme mit Chase vor Smoky oder Morio zu erörtern.
    Camille warf einen einzigen Blick auf mich und kniff die Augen zusammen. »Was ist los...«
    O gute Götter, ihre verdammte Intuition. Ich warf ihr einen flehentlichen Blick zu und hoffte, dass sie auch diesen Gesichtsausdruck lesen konnte.
    Sie räusperte sich. »Ich bin so weit. Der Verband muss eine Woche lang dranbleiben, aber Sharah sagt, die Wunde würde verheilen. Allerdings kann ich dann mit einer neuen Narbe angeben. Und sie wird nicht besonders hübsch aussehen.«
    »Du bist wunderschön, Narben hin oder her«, sagte Morio und half ihr auf.
    Als Smoky sie auf die Arme nehmen wollte, schüttelte sie den Kopf. »Ich bin nicht verkrüppelt. Ich habe es satt, herumgetragen zu werden, als hätte ich mir das Bein gebrochen. Vorhin habe ich etwas Hilfe gebraucht, aber Sharah hat die Wunde gereinigt und mit Heilpuder behandelt, und sie hat mir einen dringend benötigten Energieschub in Form eines Zaybarz gegeben.«
    Zaybarz... lecker... die feinen Elfenwaffeln gaben dem Körper blitzartig neue Energie, die allerdings nicht lange anhielt. Großartig für diese plötzliche Erschöpfung mitten im Kampf. Ich überlegte, ob

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