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Schwestern des Mondes 05 - Katzenkrallen-09.06.13

Schwestern des Mondes 05 - Katzenkrallen-09.06.13

Titel: Schwestern des Mondes 05 - Katzenkrallen-09.06.13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
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Mittagessen hierhergekommen... und dann ist es... irgendwie eskaliert.«
    Ich bemühte mich, ruhig zu bleiben und nicht die Stimme zu heben. »Liebst du sie?«
    Er riss den Kopf hoch. »Sie lieben? Nein... nein. Wenn ich sie überhaupt je geliebt habe, dann ist das schon lange vorbei. Sie ist nur... Ich war so scharf, und du... «
    »Und ich war was? Praktischerweise gerade nicht da? Bist du schon mal auf die Idee gekommen, dass du mich einfach anrufen und fragen könntest, ob ich Lust auf einen Quickie in der Mittagspause habe? Ich wäre hergekommen, das weißt du genau.« Jetzt war ich wirklich sauer. Er konnte sich nicht mal eine anständige Ausrede einfallen lassen.
    Als er nicht antwortete, schlug ich gegen die Wand - mit der flachen Hand, um kein Loch hineinzuhauen. »Du willst mir also erzählen, dass du sie gefickt hast, weil es dir zu mühsam war, mich anzurufen? Dass du einfach zu geil warst, um so lange zu warten, wie ich bis hierher gebraucht hätte? Erspar mir das!« Ich schüttelte den Kopf, als ich Tränen in mir aufsteigen fühlte. Wütend auf mich selbst, weil mich das so sehr traf, schob ich sie beiseite. »Ich war wenigstens mutig genug, dir von Zachary zu erzählen, und zwar sofort danach. Und ich habe es nicht einfach heimlich weiterhin mit ihm getrieben.«
    Chase sprang mit blitzenden Augen auf. »Du wolltest mir aber nicht versprechen, dass es nie wieder passieren... «
    »Ich habe dir gesagt, dass ich zuerst mit dir reden würde, falls so etwas wieder passieren sollte. Ich würde dir die Chance geben, selbst zu entscheiden, ob du damit klarkommst oder nicht. Ich habe nie etwas hinter deinem Rücken... «
    »Blödsinn!«
    »Wie bitte?« Ich trat so dicht an den Schreibtisch, dass uns nur noch Zentimeter trennten.
    »Was zum Teufel soll das heißen? Nennst du mich etwa eine Lügnerin?«
    »Sieh es ein, Delilah. Du und deine Schwestern, ihr verbergt ständig irgendetwas vor mir.
    Oder vergesst bedauerlicherweise, mir Dinge zu erzählen, die ich wissen sollte. Was glaubst du eigentlich, wie ich mich bei euch und eurer kleinen Bande von Superhelden fühle? Camille und ihre Hengstparade, Menolly und ihre blutrünstigen Freunde. Alle macht ihr eure eigenen Regeln, und wenn ich mal etwas dagegen einzuwenden habe, höre ich nur: ›Vielleicht sollten wir nach Hause gehen und die Dämonen dir überlassen, Chase‹, oder: ›Ach, werd endlich erwachsen und gewöhn dich dran, Chase.‹ Interessiert ihr euch jemals wirklich für meine Meinung? Ist euch diese Welt im Grunde nicht scheißegal? Oder versteckt ihr euch nur hier drüben, weil eure psychotische Königin ein Kopfgeld auf euch ausgesetzt hat?«
    Ich wollte meinen Ohren nicht trauen. Glaubte er etwa, was er da sagte? Wie war es möglich, dass ich die letzten sechs Monate mit diesem Mann verbracht hatte und dabei nie über die Ablehnung gestolpert war, die aus ihm hervorsprudelte? Denn genau das kam gerade an die Oberfläche. Seine Worte waren vol er Ablehnung, Ärger und Neid. Ich wusste nicht, was ich sagen sollte, und starrte ihn nur stumm an. Einen Moment lang glaubte ich, ich würde mich gleich verwandeln, und freute mich beinahe darauf, doch dann stand ich immer noch da und erkannte, dass nichts passieren würde.
    Er schloss die Augen, lehnte sich an den Schreibtisch und sank langsam in sich zusammen. »Es tut mir leid. Ich bin zu weit gegangen. Ich weiß, dass ihr euch wirklich engagiert und dass ihr Mädels es gerade nicht leicht habt... Ich bin nur... « Er seufzte tief und sagte dann: »Ich habe keine Ausrede, Delilah. Ich war frustriert darüber, wie in letzter Zeit alles läuft. Es geht drunter und drüber, und irgendwie hat es immer etwas mit euch zu tun. Ich glaube, Erika... sie hat mich an eine Zeit erinnert, als alles viel einfacher war. Sie war da, sie wollte, und ich wollte sie. Also... habe ich mit ihr geschlafen.«
    Ich war wie betäubt und fühlte nichts außer brennender Scham, die ich nicht einmal verstehen konnte. Ich suchte nach Worten, doch sie waren versprengt und wollten nicht zurückkommen. Schließlich wandte ich mich ab.
    »Ich muss hier raus«, sagte ich. »Menolly ruft dich an, falls 'irgendetwas passiert. Du kannst jederzeit Iris oder Camille anrufen. Ich muss... Ich will... Ich gehe jetzt, und ich möchte eine Weile lieber nicht mit dir sprechen.«
    »Delilah, du kannst nicht einfach gehen. Wir müssen darüber reden.« Er eilte zu mir und streckte die Hand nach mir us, aber ich zuckte zurück und blieb stehen wie

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