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Schwestern des Mondes 05 - Katzenkrallen-09.06.13

Schwestern des Mondes 05 - Katzenkrallen-09.06.13

Titel: Schwestern des Mondes 05 - Katzenkrallen-09.06.13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
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Sharah vielleicht noch ein paar davon herausrücken würde, entschied aber dann, dass ich mich nicht länger hier aufhalten sollte als nötig. Ich wollte Chase nicht zufällig begegnen.
    Smoky widersprach ausnahmsweise einmal nicht, sondern trat zurück, als Camille sich etwas wackelig zum Ausgang aufmachte. Er folgte ihr mit zwei Schritten Abstand, und ich ertappte mich bei einer gewissen Gereiztheit. Sie war meine Schwester - ich sollte an ihrer Seite sein, nicht er. Ich bohrte einen fiesen Blick in seinen Rücken und sah dabei aus den Augenwinkeln, wie Morio mich beobachtete. Er ließ sich ein wenig zurückfallen und ging neben mir her.
    »Alles in Ordnung, Delilah? Hat Smoky irgendetwas getan, das dich geärgert hat?«, fragte er mit kaum hörbarer Stimme.
    Ich runzelte die Stirn und seufzte dann schwer. »Nein, nein. Es ist etwas passiert - es hat nichts mit ihm zu tun, und auch nichts mit dir oder Camille. Ich wollte wohl an irgendjemandem Dampf ablassen.« Ich schluckte gegen die Tränen an und zuckte mit den Schultern. »Es macht mir eben zu schaffen. Ich muss dringend mit Camille reden, aber sie ist so mitgenommen, dass ich sie nicht zusätzlich belasten will.«
    Der Fuchsdämon schüttelte den Kopf, und seine dunklen Augen blitzten verständnisvoll.
    »Das wird ihr sicher nichts ausmachen. Wenn wir sie nach Hause gebracht haben, fahren Smoky und ich noch mal los und holen etwas zu essen für alle, dann kannst du dich in Ruhe mit Camille unterhalten. Wäre das in Ordnung?« Er lächelte mich so nett an, dass es mir schon wieder die Kehle zuschnürte.
    Vielleicht hatte Camille doch recht. Vielleicht sollte ich mich nicht mit VBM einlassen.
    Ein Teil von mir mochte menschlich sein - allzu menschlich -, aber vielleicht brauchte ich jemanden, der meine Feenseite verstand. Oder die Werseite, dachte ich, und plötzlich stand mir Zachary vor Augen. Auch er hatte meiner Liaison mit Chase ein deprimierendes Ende prophezeit, aber ich hatte das damals für reine Eifersucht gehalten.
    Jetzt fragte ich mich, ob er nicht eher versucht hatte, mir Kummer zu ersparen.
    Ich brachte ein Lächeln zustande. »Danke, Morio. Camille kann sich wirklich glücklich schätzen. Ich hoffe, das weiß sie auch.«
    Seine Augenwinkel legten sich in Fältchen, und er schnaubte belustigt. »O ja. Glaub mir.
    Camille gibt Trillian, Smoky oder mir nie das Gefühl, nur Schaufensterdekoration zu sein.
    Sie zeigt diese Seite von sich nicht der ganzen Welt, aber sie hat eine unglaublich romantische Ader.«
    Ich nickte, atmete dann tief durch und beschleunigte meinen Schritt, bis ich an Camilles rechter Seite ging. Smoky warf mir einen Blick zu. Ob er unsere Unterhaltung doch gehört hatte oder nur meine Not spürte, er ließ sich zurückfallen und erlaubte mir, meine Schwester zu stützen, während wir auf den Parkplatz hinausgingen.
    Auf dem Weg zu ihrem Lexus warf Camille mir einen Blick zu. »Irgendetwas ist passiert.
    Ich sehe es dir an. Möchtest du darüber reden?«
    »Ja«, antwortete ich, »aber nicht hier. Morio hat gesagt, er würde mit Smoky Essen holen, wenn wir dich nach Hause gebracht haben. Vielleicht können wir uns dann unterhalten, wenn du nicht zu müde dazu bist.« Manchmal brauchte ich eben doch noch den Rat meiner großen Schwester. Menolly und ich hatten uns seit dem Tod unserer Mutter stets auf Camille verlassen. Camille hatte die Verantwortung übernommen, die Scherben aufgesammelt und wieder zusammengesetzt. Sie war der Leim, der unsere Familie zusammenhielt. Vielleicht gaben wir deshalb verständnisvoll jeder ihrer Launen nach.
    » Kein Problem«, sagte sie und verzog das Gesicht, als ich ihr auf den Beifahrersitz half.
    »Nur gut, dass Morio einen Führerschein hat. Ich mag gar nicht daran denken, was Smoky hinter einem Lenkrad veranstalten würde.« Sie grinste mich breit an.
    »Vermutlich würde er hinter Gittern landen.« Ich lachte, wurde aber gleich wieder ernst.
    »Danke, ein bisschen Kichern hat gut getan.« Ich küsste sie auf die Wange, ehe ich zu meinem Jeep hinüberging, wo Rozurial und Vanzir sich an einer Art Game Boy abwechselten. Ich sprang auf den Fahrersitz, bat die beiden, sich anzuschnallen, und ließ den Motor an.
    »Wird sie wieder?«, fragte Roz leise, als spürte er meine bedrückte Stimmung.
    Ich nickte. »Ja, so weit alles in Ordnung. Aber ich bin ziemlich erschöpft - wenn es euch beiden also nichts ausmacht, verschieben wir die Unterhaltung auf ein andermal. Ich bin müde und fertig und fühle

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