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Schwestern des Mondes 05 - Katzenkrallen-09.06.13

Schwestern des Mondes 05 - Katzenkrallen-09.06.13

Titel: Schwestern des Mondes 05 - Katzenkrallen-09.06.13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
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größer war als er, also ließ ich mich auf die Knie fallen, und zwar direkt auf ihn, so dass er unter mir gefangen war. Mit lautem Quieken ließ das Wesen von mir ab, und ich warf mich hin, rollte mich ab und kam ein paar Meter von dem Totenmann entfernt wieder auf die Beine. Er wankte auf mich zu, doch Camille erschien direkt hinter ihm. Sie hob den Dolch, stieß ihn dem Gegner in den Rücken und sprang beiseite, als er fiel.
    »Immer noch die große Schwester, die mir zu Hilfe kommt!«, neckte ich sie, und sie wirbelte herum und stellte sich einem weiteren Totenmann, der auf sie zukam.
    »Weißt du doch!«, hörte ich sie antworten. Doch inzwischen hatte es ein weiteres Mitglied der Untoten-Brigade auf mich abgesehen, und ich wurde wieder in den Kampf verwickelt. Der Gestank von Blut und Aas hing dick in der Luft, Schreie und das scheußliche Geräusch von Klingen auf Knochen hallten durch die Höhle.
    Mein Körper war erschöpft, doch ich konnte fühlen, wie Hi'ran mich beobachtete. Sein Geist hockte auf meiner Schulter und zeigte lächelnd diese leuchtend weißen Zähne.
    Seine Leidenschaft fürs Töten raste durch meinen Körper wie heiße Finger, die meinen Rücken hinabspazierten und Funken aufsprühen ließen. Ich erledigte den letzten Totenmann in meiner Nähe und schnappte nach Luft, als ich den Atem des Herbstkönigs im Nacken spürte. Er umarmte mich, ein Leichentuch aus langfingrigem Nebel drang durch meine Kleidung und rollte sich in meinem Bauch zusammen wie eine Schlange, die auf den richtigen Augenblick wartete, um zuzustoßen.
    Ich taumelte, doch er war da und fing mich auf, schloss mich in die Arme und zog mich in seinen wehenden Umhang. Sein durchdringender, diamantharter Blick bohrte sich in meine Seele. Ich versuchte, mich zu befreien, konnte mich aber nicht bewegen, und seine Lippen senkten sich auf meine herab.
    Er sog den Atem aus mir heraus, und meine Knie gaben nach, als der intensivste Orgasmus, den ich je erlebt hatte, durch meinen Körper schoss. Ich konnte mich weder bewegen noch atmen, mein Herzschlag verstummte, und ich wusste, dass ich starb. Und dann - als ich glaubte, meine Lunge würde nie wieder funktionieren, als ich schon bereit war, aus meinem Körper herauszutreten - atmete Hi'ran sacht in meinen Mund aus.
    Langsam kehrte das Leben über meine Lippen in mich zurück. Als sich meine Brust wieder hob und senkte, konnte ich plötzlich meine Zehen und Finger wieder spüren.
    Mein Herz begann hektisch zu schlagen, und ich wich von ihm zurück und starrte ihn in angstvollem Entsetzen an.
    Er lachte und strich mir über die Wange. »Ich habe dir doch gesagt, dass du eine von vielen Bräuten bist - aber du bist meine einzige lebende Todesmaid. Man wird dich verehren, und wenn die Zeit reif ist, wirst du diejenige sein, die meinen Erben gebiert.«
    Und noch ehe ich etwas erwidern konnte, verschwand er, und ich sank wimmernd zu Boden, während mir langsam bewusst wurde, was genau seine Worte bedeuteten.

 
Kapitel 17
     
    Delilah? Delilah!« Camilles Stimme hallte durch den Nebel, der meine Gedanken einhüllte. Ich blinzelte und merkte, dass ich auf den Knien hockte, vornübergebeugt mit der Stirn am Boden, die Hände schützend über dem Hinterkopf.
    Die letzten Worte des Herbstkönigs klangen mir noch in den Ohren, als ich mich umblickte. Sämtliche Totenmänner lagen, nun wahrhaftig tot, in der unterirdischen Kammer verteilt. Alle - bis auf Smoky natürlich - waren mit Blut und Dreck bedeckt. Ich stöhnte leise, als Camille und Menolly mir aufhalfen.
    »Kannst du stehen?«, fragte Menolly, die mir fest in die Augen sah. Sie wusste es.
    Vielleicht nicht, was genau geschehen war, aber dass etwas geschehen war. Sie merkte das immer.
    Ich nickte. Aber ich würde den Teufel tun und jetzt darüber sprechen, was gerade passiert war. Wir hatten immer noch einen Schatten auszuschalten und ein Geistsiegel zu finden.
    »Ja. Ich bin wohl nur ein bisschen durchgedreht, glaube ich.« Ich zitterte und entzog mich ihrem Griff. »Bringen wir es zu Ende und sehen zu, dass wir nach Hause kommen. Ich brauche dringend Schlaf.« Was ich jedoch wirklich brauchte, war irgendetwas, das mich aus meinen Gedanken riss. Was mich den Herbstkönig und den Tod und Geister vergessen ließ und von Elementarfürsten gezeugte Kinder. Mein Blick fiel auf Zach. Was ich jetzt brauchte, war ein blonder, umwerfend gutaussehender Werpuma.
    Er blinzelte und erwiderte meinen intensiven Blick, während sich langsam ein

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