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Schwestern des Mondes 06 - Vampirliebe-09.06.13

Schwestern des Mondes 06 - Vampirliebe-09.06.13

Titel: Schwestern des Mondes 06 - Vampirliebe-09.06.13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
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hätte sich die Wunden an dem Zaun zugezogen, den er gerade baute, um das Wild vom Garten abzuhalten. Der Zaun wurde am nächsten Tag eingerissen. Delilah wusste Bescheid, aber Camille drohte ihr damit, ihr sämtliche Katzenminze wegzunehmen, falls sie jemandem etwas sagte. Und bis heute wusste Vater nichts davon, dass ich Camille angegriffen hatte.
    »Was machen deine Brandwunden?«, fragte ich.
    Sie zuckte mit den Schultern. »Sie heilen schon. Die Verbrennungen waren fast nur oberflächlich, und das tut zwar weh, aber ich werde bald wieder. Sharahs Tegot-Tinktur wirkt Wunder.«
    Dabei hob sie den Rock, damit ich ihre Beine sehen konnte. Sie waren immer noch hellrosa, verheilten aber tatsächlich schnell. »Nerissa hat angerufen«, fügte sie hinzu.
    Ich blickte mit pochendem Herzen zu ihr auf. Ich wartete auf heftige Gewissensbisse, aber es kam nichts. Was Roz und ich miteinander getrieben hatten, änderte nichts an meinen Gefühlen für Nerissa - und ich wusste, was auch immer sie mit Venus Mondkind oder sonst einem männlichen Liebhaber tat, würde nichts an ihren Gefühlen für mich ändern.
    »Was hat sie gesagt? «
    »Sie lässt dich herzlich grüßen und möchte wissen, ob du morgen in einer Woche abends zu ihr ins Revier kommen kannst. Sie nimmt sich den nächsten Tag frei, damit ihr die ganze Nacht zusammen verbringen könnt.« Camilles Augen blitzten.
    Ich grinste wie eine Idiotin. Nerissa nahm sich nie einen Tag frei, und mir wurde ganz wohlig warm ums Herz, weil sie das tat, nur um die ganze Nacht mit mir verbringen zu können. Beunruhigt - wohlig warm und so, war eigentlich nicht mein Ding - versuchte ich, das Gefühl beiseitezuwischen, aber es gelang mir nicht.
    »Sie ist eine ganz besondere Frau«, sagte ich leise.
    »Wenn sie sich mit dir einlässt? Allerdings.« Camille raschelte mit ihrer Zeitung und faltete sie zusammen. »Andy Gambit hat sich wieder mal etwas geleistet. «
    »Scheiße, was hat er diesmal geschrieben?«, fragte ich und glitt in eine Jeans und eine weite, langärmelige, rosarote Bluse. Der Seattle Tattler war ein Schmierblatt, Boulevard-Journalismus vom allerübelsten, aber da Feen und ÜW oft als Zielscheiben der Storys herhalten mussten, hatten wir ihn abonniert und lasen ihn regelmäßig. Andy Gambit war bei weitem der schlimmste Schreiber des Blättchens. Er zielte grundsätzlich unter die Gürtellinie und mit Vorliebe auf uns. Es schien sein erklärtes Lebensziel zu sein, einer der großen Reporter zu werden, aber irgendwie schaffte er es nie ganz bis in die Reihen der hellsten und besten Schnüffler der Welt. Camille warf mir einen langen Blick zu. »Willst du das wirklich wissen? Es ist nicht schön. Genau genommen ist es eine Breitseite gegen Vampire. Ach, und gegen Werwesen. «
    »Na wunderbar. Was stört ihn denn jetzt schon wieder?« Bei Andy konnte das alles Mögliche sein.
    Camille verzog den Mund auf diese ulkige Art, wie sie es immer tat, wenn ihr etwas nicht passte. Sie reichte mir die Zeitung. »Lies und weine.«
    Ich warf einen Blick auf die Schlagzeile. »Freiheitsengel decken auf: Schmutzige Sex-Spielchen mit UW und Vamps.« O-oh. Ich setzte mich in die Ecke und las, während Camille mein Bett machte, meine dreckige Wäsche aufhob und sie in den Wäschekorb warf.
    Die Freiheitsengel, die wichtigste Stimme der Moral in diesem Land, haben die Öffentlichkeit mit einer neuen, schockierenden Enthüllung auf die schmutzigen Geheimnisse der »Geschöpfe der Nacht« aufmerksam gemacht. Dr. Shawn Little, ein Psychologe, der die Gruppe ehrenamtlich unterstützt, hat eine Botschaft an jene Erdgeborenen, die vielleicht daran denken, sich auf eine intime Beziehung mit einem dieser dämonischen Wesen einzulassen: »Ehe Sie zulassen, dass einer der Unnatürlichen Sie berührt, denken Sie daran, dass Sie sich streng genommen - der Nekrophilie schuldig machen, wenn Sie intim mit einem Vampir verkehren. Juristisch sieht man das zurzeit noch anders, aber moralisch betrachtet haben Sie Geschlechtsverkehr mit einem Leichnam, der auf dämonische Weise reanimiert wurde.
    Und falls Sie sich auf eine Beziehung mit einem Werwesen einlassen, ist das nichts anderes als Sodomie. Wir können allen wahren Erdgeborenen nur dringend raten, solchen Versuchungen zu widerstehen, sich rein zu halten und den Tempel ihres Körpers nicht dadurch zu entweihen, dass sie mit diesen unnatürlichen Kreaturen herumspielen.«
    Zudem haben die Freiheitsengel die offizielle Anerkennung als gemeinnützige

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