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Schwestern des Mondes 06 - Vampirliebe-09.06.13

Schwestern des Mondes 06 - Vampirliebe-09.06.13

Titel: Schwestern des Mondes 06 - Vampirliebe-09.06.13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
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Die Gegend sieht nicht vertrauenerweckend aus«, sagte ich.
    Vanzir nickte. »Ja, kein Problem. Carter hat eine Hexe engagiert, die vor seinem Haus einen Zauber bis auf die Straße und über die nächsten paar Parkplätze gelegt hat. Kein Diebstahl, keine Raubüberfälle. Wenn ein Dieb sich diesem Kreis auf drei Meter nähert, flippt er aus. Wenn du mal siehst, wie jemand sich plötzlich sehr unwohl zu fühlen scheint und hastig die Straßenseite wechselt, um dieses Haus zu umgehen, kannst du sicher sein, dass derjenige keine guten Absichten hegt. «
    »Hm«, sagte Delilah. »Wo können wir so einen Zauber für unser Haus kaufen? Wenn wir einen kriegen könnten, der das ganze Grundstück abdeckt ... «
    »Dafür müsstet ihr Unsummen hinblättern. Der Zauber muss einmal im Monat neu gestärkt werden, und glaubt mir, diese Hexe ist nicht billig«, erklärte Vanzir. »Aber dafür funktionieren ihre Zauber. Immer.« Er zwinkerte Camille zu, aber es klang trotzdem nach fieser Kritik.
    Camille zog eine Augenbraue hoch. »Nicht so stürmisch, Traumtänzer. Sind wir heute ein bisschen passiv-aggressiv drauf, ja?«
    Er starrte sie einen Moment lang an und lachte dann schnaubend. »Du bist gut. Du begreifst schnell.« Er wies mit dem Daumen auf die Tür.
    Vanzir führte uns die Treppe hinab und klopfte viermal an die Tür. Gleich darauf hallte ein leises Klicken durch den Schacht, und die Tür ging auf. Wir folgten dem Dämon nach drinnen. Ich war noch nie in der Behausung eines Dämons gewesen und wusste nicht, womit ich rechnen sollte, aber was auch immer ich insgeheim erwartet hatte, das war es nicht. Der Raum, den wir betraten, war groß, und mehrere Türen führten nach hinten zur Wohnung. Es war düster hier; die Fenster am oberen Rand der Kellerwand waren geschwärzt. Kein Wunder, dass ich sie nicht bemerkt hatte, als wir die Treppe hinuntergestiegen waren. Der milde Schein einer Schirmlampe fiel auf die Rot- und Goldtöne des Stoffs, mit dem ein Sofa und ein passender Ohrensessel bezogen waren. Die beiden Beistelltischchen daneben waren aus satt schimmerndem Walnussholz, und die Möbel strahlten dieselbe Atmosphäre aus wie die Einrichtung von sehr alten Vampiren. Die meisten Gegenstände schienen Antiquitäten zu sein. Ich hatte das Gefühl, dass Carter schon sehr, sehr lange Erdseits war, jedenfalls nach menschlichen Maßstäben.
    Die Wände waren mit Wandbehängen bedeckt, die Kriege und Schlachtenszenen zeigten. Ein riesiges Bücherregal nahm eine ganze Wand ein, und es war von oben bis unten mit Büchern in allen Formaten und Größen vollgestopft. Unser Dämon las gern, so viel stand fest.
    Ein Schreibtisch stand rechts von einer der hinteren Türen, so dass derjenige, der daran saß, jeden sah, der das Gebäude betrat oder verließ. Und hinter dem Schreibtisch - ebenfalls aus dunklem Walnussholz - saß ein unauffälliger Mann, den ich auf Anfang dreißig geschätzt hätte. Er hatte welliges Haar, fast genau meine Haarfarbe, und seine Augen waren wie Vanzirs, ein Wirbel von Farben, die man unmöglich benennen konnte. Nur dass diesem Dämon zwei spitze, gewundene Hörner aus dem Kopf wuchsen, die mich ein bisschen an die einer Impala erinnerten; sie waren rückwärts geschwungen, majestätisch und glänzend poliert. Der Dämon selbst war makellos gepflegt, obwohl sein Haar auf den ersten Blick wie eine wilde Mähne aussah. Aber das war eine sorgsam gestylte Mähne, zweifellos von reichlich Haarspray festgehalten.
    Als er aufstand und um den Schreibtisch herumkam, sah ich, dass er am Stock ging. Sein rechtes Knie steckte in einer Schiene. »Willkommen. Ich nehme an, Vanzir hat euch bereits gesagt, dass ich Carter heiße.« Mit einer anmutigen, ausladenden Geste wies er auf das Sofa. »Wollt ihr euch nicht setzen, bitte?«
    Carter trug eine burgunderrote Smokingjacke über einer makellos sauberen schwarzen Hose. Wir hingegen starrten vor Blut und Dreck, und zweifellos klebten hier und da ein paar Stückchen Ghul-Eingeweide.
    »Wirklich? Wir könnten Ihnen Flecken aufs Sofa machen.«
    Er lachte, und seine Stimme klang melodisch. »Bitte, nicht so förmlich. Und mach dir wegen des Sofas keine Gedanken. Alle paar Wochen kommt eine Reinigungsfirma ins Haus. Ich empfange eine ganze Reihe von Gästen, die nicht begreifen können, warum sich jemand waschen sollte.«
    Wir ließen uns auf dem Sofa und einigen Stühlen nieder, die im Raum verteilt standen, und Carter schnippte mit den Fingern. Eine bezaubernde junge Frau,

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