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Schwestern des Mondes 06 - Vampirliebe-09.06.13

Schwestern des Mondes 06 - Vampirliebe-09.06.13

Titel: Schwestern des Mondes 06 - Vampirliebe-09.06.13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
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zu nehmen. Gleich darauf brummte er eine knappe Antwort ins Telefon und legte auf.
    »Scheiße. Eigentlich wollte ich mit euch über diese Leichen reden, aber jetzt gibt es ein anderes Problem. Kommt mit -wir haben einen Notfall.« Er schnappte sich seine Anzugjacke und zog sie rasch über sein ordentlich gebügeltes hellblaues Hemd. Ich bemerkte ein Foto auf seinem Schreibtisch, das ein goldenes Tigerkätzchen zeigte und sehr gut sichtbar platziert war. Aus irgendeinem Grund entlockte es mir ein Lächeln, dass er ein Foto von ihr in Tiergestalt hier aufstellte.
    »Was ist los?«, fragte Delilah.
    Er überprüfte die Waffe in seinem Schulterhalfter und kritzelte hastig etwas auf ein Blatt Papier. »Wer fährt? « »Ich«, sagte Camille.
    Er drückte ihr den Zettel in die Hand. »Das ist die Adresse. Kommt, wir haben nicht den ganzen Tag Zeit«, fügte er hinzu und eilte hinaus. Wir folgten ihm. »Wir müssen in den Avalon Dance Club. Schon mal davon gehört?« Ohne eine Antwort abzuwarten, rannte er weiter. »Irgendein Monster greift dort die Gäste an. Der Anrufer hat gesagt, es sähe aus wie eine Art bizarrer Tintenfisch. «
    »Tintenfisch? Du machst wohl Witze. In einem Nachtclub?« Ich schnaubte, doch der ernste Ausdruck auf Chases Gesicht ernüchterte mich. Er schwitzte und sandte ganze Wogen von Stress aus. Er hatte zum Mittagessen mal wieder RindfleischTacos gegessen, so viel war sicher, und er war sehr besorgt. In den Schweißtröpfchen lag sogar schon ein wenig Angst.
    »Das hat er gesagt. Wir treffen uns dort. Macht bloß keinen Unsinn - es hat sich angehört, als liefe im Hintergrund eine Schlägerei. Da werden Leute verletzt.«
    Bei Yugis Schreibtisch blieb er stehen. »Schick eine Streife und einen Krankenwagen zum Avalon Dance Club. Sag ihnen, sie sollen auf uns warten und keinesfalls allein reingehen. Wir wissen nicht, womit wir es zu tun haben, und ich will nicht, dass die Männer in eine Falle laufen.«
    Wir rannten zur Tür und stürmten hinaus in die milde Nacht. Chase bog zu seinem Streifenwagen ab, und Delilah lief mit ihm mit.
    Camille und ich rannten zu ihrem Lexus. Sie ließ den Motor an, trat das Gaspedal durch und raste mit quietschenden Reifen dicht hinter Chase vom Parkplatz. Ich öffnete das Beifahrerfenster. Chase hatte uns für jedes unserer Autos ein Blaulicht gegeben, das ich nun auf dem dahinrasenden Lexus anbrachte. Wir flogen nur so durch die Nacht.
    Der Avalon Dance Club gehörte einer Gruppe von ErdweltFeen. Der typische Nachtclub wurde vor allem von Feen besucht, was bedeutete, dass er auch Feenmaiden anzog, die von Feen besessen waren und hofften, von den Angehimmelten verführt und geliebt zu werden. Der Club lag mitten in BellesFaire, also nicht allzu weit vom Hauptquartier entfernt. Chase bog scharf auf den Parkplatz ab. Der Club war früher ein Restaurant gewesen, vermutlich eine Filiale einer der großen Ketten, deshalb gab es reichlich Parkplätze.
    Camille riss geschickt das Lenkrad herum und folgte ihm. Als wir aus dem Auto sprangen, warf sie mir einen Blick zu. »Ist es schlimm, dass ich mich sogar freue, mal wieder in einen Kampf zu ziehen?«
    Ich erwiderte ihr Lächeln. »Du fliegst mit der Wilden Jagd. Wie könntest du die Hatz nicht lieben? Wir sind alle Raubtiere, Camille. Du, Delilah, ich. Sogar Chase jagt. Smoky jagt sein Abendessen. Morio ist ein Dämonenkind. Vanzir ist ein Dämon, der in den Träumen der Menschen auf Jagd geht. Rozurial jagt die Leidenschaft. Alles, was lebt - und manchmal selbst die Toten -, jagt das eine oder andere. Die Verfolgung eines Ziels oder Objekts gibt uns einen Grund zu leben. Das weißt du doch.«
    Sie nickte und tätschelte ihre Tasche. »Ich habe das Horn dabei, nur für alle Fälle. «
    »Gehen wir. Da sind sie.« Ich zeigte auf Chase und Delilah, die uns zuwinkten, wir sollten uns beeilen. Wir holten zu ihnen auf. Chase holte tief Luft, als der Streifenwagen mit unserer Verstärkung auf den Parkplatz rollte.
    »Schön, dass die so auf Zack sind«, brummte Chase und öffnete die Tür des Nachtclubs. Gleichzeitig hob er das Funkgerät an den Mund. »Wagen zweiundachtzig, bleiben Sie, wo Sie sind, bis ich Sie rufe. Verstanden?«
    Aus dem Funkgerät kam ein knackendes: »Verstanden, Chef.« Als wir den Club betraten, drang uns lautes Kreischen und Geschrei aus dem Raum jenseits des Foyers entgegen. Die Garderobenfrau war nirgends zu sehen, und wir platzten in den eigentlichen Saal.
    Das Avalon war ein altes Gebäude. Die tiefen,

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