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Schwestern des Mondes 06 - Vampirliebe-09.06.13

Schwestern des Mondes 06 - Vampirliebe-09.06.13

Titel: Schwestern des Mondes 06 - Vampirliebe-09.06.13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
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dunklen Decken waren mit langen Reihen von Spiegeln bedeckt, die die Tanzenden darunter reflektierten. Die Deko war zurzeit ganz in königlichem Violett und Silber gehalten, und eine modernisierte Disco-Kugel drehte sich in der Mitte der Decke. Die Musik war verstummt. Die Bühne war Schauplatz eines Massakers. Soweit ich in dem Durcheinander zählen konnte, lagen sechs BandMitglieder am Boden. Ich konnte kein Blut entdecken, aber sonderlich gesund sahen sie nicht aus.
    Wo ich auch hinsah, drängten Gäste panisch zu den Notausgängen. Aber irgendetwas, das ich im Halbdunkel schlecht erkennen konnte, blockierte anscheinend die Türen. Diese Wesen strahlten auch keine Körperwärme aus. Untote vielleicht? O Scheiße, das hatte uns gerade noch gefehlt.
    Eine Frau vorn im Raum krallte die Hände in irgendetwas in der Nähe eines der Tische. Ich lief in ihre Richtung, während Delilah und Camille sich das Was-auch-immer vornahmen, das die Ausgänge versperrte. Womit zum Teufel hatten wir es hier zu tun?
    Als ich auf die Frau zurannte, sah ich, dass sie mit einem Wesen rang - und, zur Hölle, das Ding sah tatsächlich aus wie ein Krake. Es wand sich um sie herum und schlang Tentakel um ihren Hals und ihre Taille.
    Sie schlug danach und versuchte, sich zu befreien, doch als ich mich näherte, stieß das Ding ein Fauchen aus, hob sie hoch und schleuderte sie quer durch den Raum wie einen Stein. Sie flog durch die Luft und schlug mit einem tödlichen, dumpfen Schlag in der Nähe der Bühne auf.
    Mr. Octopus - der immer noch nicht mehr war als eine rußige Silhouette - wirbelte herum, und in einem riesigen Auge glomm helles Feuer.
    Je näher ich kam, desto klarer wurde mir, dass dies kein Meeresbewohner war. Die Tentakel schienen auf dem Boden sehr gut zurechtzukommen, und sie umgaben einen rasiermesserscharfen Schnabel. Das mit Spitzen versehene Organ schien allerdings eher zum Bohren als zum Fressen geeignet zu sein.
    »Okay, du Drecksack. Komm schon, lass mal sehen, was du so drauf hast«, sagte ich und machte mich bereit. Ich winkte ihn zu mir heran. »Komm her, du potthässliches Mistvieh. Komm zu Mama.«
    Das Monster bewegte sich auf seinen Tentakeln vorwärts, was mich an Zeichentrickfilme erinnerte, in denen ein Octopus auf Zehenspitzen lief. Aber das hier war kein Cartoon, und diese Dinger waren tödlich.
    Erst konnte ich überhaupt nichts von ihm empfangen, und dann, als das Monster näher kam, traf mich mit voller Wucht das Gefühl, das nur eine Spezies hervorrufen konnte. Dämonen. »Scheiße! Dämon!«, schrie ich, als es mit einem Fangarm nach mir schlug. Ich wich aus, als der dunkle Arm an mir vorbeizischte. Anstelle von Saugnäpfen war er mit winzigen, rasiermesserscharfen Widerhaken besetzt. Autsch! Dieses Mistvieh konnte ja bösen Schaden anrichten.
    Ich wich zurück, um mich zu sammeln. Acht - nein, zehn Tentakel voll gezahnter Angelhaken? Nein, danke .
    Als es nun auf mich zukam, glitt es ein paar Handbreit über dem Boden durch die Luft.
    Okay. Gar nicht gut.
    Wieder sprang ich außer Reichweite. Meine Kniekehlen stießen gegen einen niedrigen Tisch, den ich mit einer Hand aus dem Weg fegte. Die marmorne Tischplatte flog durch den Raum und zerbarst. Ein Jammer. Ich hatte keine Zeit, Rücksicht auf das Mobiliar zu nehmen.
    Ich schätzte meine Position ab, sprang plötzlich hoch und knallte dem Dämon meinen Stiefel gegen den Kopf. Aber mein Fuß wurde in ein, zwei Fingerbreit Abstand vor dem Wesen plötzlich abgefangen, und eine Schockwelle lief durch meinen Körper. Verflucht, das fühlte sich an, als wäre ich gegen eine Mauer geprallt. Etwas, das sich wie ein Donnerschlag anhörte, zerriss die Luft, und ich segelte rückwärts und landete auf der zerstörten Tischplatte. Was zum Henker .
    Ein wenig benommen stand ich auf. Ich hatte mir die Hüfte geprellt, aber solch kleine Verletzungen heilten bei mir binnen einer Stunde. Einer der Vorteile am Vampir-Dasein. Nichts war gebrochen, und ich hatte kein Loch abbekommen.
    Sollte ich es noch einmal versuchen? Ich beschloss, das Wesen aus einem anderen Winkel anzugreifen, und flog ein zweites Mal durch den Raum. Als ich aufprallte, hörte ich Delilah kreischen. Ich rappelte mich hoch und rannte in ihre Richtung, doch als ich sie sah, blieb ich wie erstarrt stehen.
    Ihre Kleidung war blutgetränkt. Camille hatte sie von einem weiteren dieser Schattenmonster weggeschleift. Sie kniete an Kätzchens Seite und schüttelte sie, da kamen Vanzir und Smoky durch die

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