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Schwestern des Mondes 06 - Vampirliebe-09.06.13

Schwestern des Mondes 06 - Vampirliebe-09.06.13

Titel: Schwestern des Mondes 06 - Vampirliebe-09.06.13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
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Das große Betongebäude wurde von Bodenlampen angeleuchtet, die sich um das gesamte Gebäude zogen. Es schien einstöckig zu sein, hatte aber tatsächlich drei weitere, unterirdisch verborgene Stockwerke, die unter anderem eine Waffenkammer, einige Zellen für verhaftete Besucher aus der Anderwelt, ein Leichenschauhaus und ein Labor beherbergten. Das Hauptquartier der Anderwelt-Erdwelt-Polizei, Büros und die Klinikräume lagen im Erdgeschoss.
    Die Außenanlage des Ermittlungszentrums war mit niedrigen Büschen und Blumenrabatten gestaltet. Es gab weder große Bäume noch Hecken, die Flüchtige oder ein angriffslustiger Mob als Versteck nutzen könnten. Die Freiheitsengel, eine Gruppe von VBM-Rassisten, hatten stetig neue Mitglieder gewonnen, vor allem, seit die Erdwelt-ÜW und -Feen sich in Scharen outeten. Es hatte ein paar sehr hässliche, sehr blutige Zwischenfälle mit dieser Gang gegeben, und ich hatte das Gefühl, dass das noch längst nicht alles gewesen war.
    Wir parkten unter einer Straßenlaterne und gingen auf das Gebäude zu. Zwei stämmige, bewaffnete und mit Schutzwesten ausgerüstete Sicherheitsleute bewachten den Eingang -beides Feen, die Königin Tanaquar erst kürzlich geschickt hatte. Y'Elestrial war dabei, sich nach dem Bürgerkrieg allmählich wieder zu organisieren, und unser Vater war der neue Erste Berater der Königin.
    Camille lehnte sich dicht zu mir heran und flüsterte: »Die haben beide nicht nur Muckis, sondern auch mächtig Magie. Ich kann ihre energetischen Signaturen bis hierher fühlen.«
    Delilah nickte. »Ich auch, und ich bin nicht mal eine Hexe.« Ich versuchte, mich auf die Männer zu konzentrieren, aber ich spürte nur ihren Herzschlag und hörte das Blut rauschend durch ihre Adern pulsieren. Wenn sie Dämonen oder Untote gewesen wären, hätte ich etwas gefühlt, aber auf ganz normale Magie egal wie mächtig - konnte ich mein Gespür normalerweise nicht ausrichten.
    Als wir durch die äußeren Türen traten, beäugten uns die beiden Wachen, doch anscheinend stellten wir nach ihren Kriterien keine Gefahr dar, und sie ließen uns vorbei, ohne auch nur zu fragen, wer wir seien.
    Wir betraten das großzügige Foyer. Links lag die eigentliche Polizeiwache hinter kugelsicheren Panzerglastüren. Vor uns, leicht rechts versetzt, führte eine Treppe nach unten. Die Fahrstühle lagen direkt vor uns. Wir wandten uns nach links und schoben die Doppeltür auf.
    Das Großraumbüro summte vor Aktivität. In der Funkzentrale herrschte Hochbetrieb. Die Anzahl der Polizisten, die aus der Anderwelt hierher versetzt worden waren, hatte sich allein im vergangenen Monat verdoppelt.
    Yugi, ein schwedischer Empath, war zu Chases Stellvertreter befördert worden. Er schaute gerade einem Elf über die Schulter, der kaum alt genug für den Stimmbruch zu sein schien, was bedeutete, dass er vermutlich älter war als jede von uns. Es sah ganz so aus, als versuchte der Elf, den Umgang mit einem Computer zu lernen.
    Yugi blickte auf und lächelte, als er uns bemerkte. »Hallo, Mädels. Der Chef ist in seinem Büro. Er hat mich gebeten, euch direkt durchzuschicken.« In diesem Moment klingelte das Telefon, Yugi schnappte sich den Hörer und bedeutete Officer Re'ael - das stand jedenfalls auf dem Namensschild des Elfen -, allein weiterzumachen.
    »Aha? Wo? Okay, ich stelle Sie zum Chef durch.« Yugi drückte auf eine Taste am Telefon, und wir machten uns zwischen den Bürowaben hindurch auf den Weg zum hinteren Teil des Raums. Delilah runzelte die Stirn. »Ich bin ja immer gern hergekommen, aber seit der Sache mit Erika fühle ich mich hier nicht mehr wohl. Jedes Mal, wenn Chases Büro in Sicht kommt, winde ich mich innerlich.« Sie hatte Chase vor nicht allzu langer Zeit dabei erwischt, wie er die Feder ins Tintenfass einer anderen Frau getaucht hatte, gleich hier auf seinem Schreibtisch. Die Folgen waren nicht schön gewesen.
    »Komm, er hat seine Lektion gelernt. Nächstes Mal wird er dich vorher fragen«, versuchte ich sie zu beruhigen. Chase konnte manchmal ganz schön dämlich sein, aber er lernte immerhin aus seinen Fehlern.
    Wir folgten dem Gang durch den Irrgarten aus Trennwänden zur hinteren Wand, die drei Türen und einen Durchgang zu einem Flur hatte. An einer der Türen stand Chases Name. Die Jalousie im Fenster in der oberen Türhälfte war offen. Wir folgten Delilah nach drinnen.
    Chase war gerade am Telefon und machte sich Notizen. Er winkte uns mit dem Bleistift zu und bedeutete uns, Platz

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