Schwestern des Mondes 06 - Vampirliebe-09.06.13
Güte, Mädchen, ich bin zornig, ja, aber ich hätte Euch doch nicht gezwungen zu warten, wenn Ihr mich gleich darum gebeten hättet. Euer Vater würde mir den Kopf abschlagen, wenn ich eine seiner Töchter in Gefahr brächte.«
Er trat zurück, und Camille kniete sich neben Delilah.
»Alles in Ordnung, Süße?« Camille nahm ihre Hand und fühlte ihren Puls. Besorgt drehte sie sich zu mir um. »Ihr Puls ist viel zu schnell. Scheiße, hat das Ding es etwa doch geschafft, ihr silbernes Band mit seinen Tentakeln zu berühren? Ich kann ihre Signatur nicht lesen, obwohl ich so dicht bei ihr bin.«
Roz schob sie beiseite. Er hob Delilahs Kinn an und sah ihr in die Augen. Delilah murmelte etwas. Roz fuhr zu uns herum. »Bei allen Göttern - das Ding hängt noch an ihr dran. Es saugt ihr langsam die Lebensenergie aus. «
»Kannst du uns auf die Astralebene bringen, damit wir es bekämpfen können?«, fragte Camille. »Smoky kann mich hinübertragen. «
»Smoky ist sehr viel mächtiger als ich«, entgegnete Roz. »Die Barriere, die ich errichten kann, ist nicht stark genug, um euch alle während der Reise zu schützen. Aber ich kann ihn holen. Er ist draußen bei seinem Hügel.« Ohne ein weiteres Wort verschwand er ins Ionysische Meer.
Camille gab mir einen Wink. »Bring Decken. Wir müssen sie warm halten. Und Cognac oder Whisky - irgendetwas, womit wir sie bei Kräften halten können. Verdammt, verdammt, verdammt . Wir müssen herausfinden, was zum Teufel das für Dinger sind und wie wir sie aufhalten können.«
Yssak trat zu mir. »Wie kann ich euch helfen? Sagt mir, was ich tun kann.«
Verzweifelt schüttelte ich den Kopf. »Ich weiß es nicht. Ich weiß es nicht. Bitte bleibt bei Camille, während ich die Decken und den Schnaps hole.«
Er nickte - nur eine knappe Neigung des Kopfs - und übernahm die Wache, während ich aus dem Schuppen raste und zum Haus lief.
In Situationen wie dieser hatte ich nichts dagegen, ein Vampir zu sein. Meine gesteigerten Kräfte sorgten dafür, dass ich wesentlich schneller Hilfe holen konnte als meine Schwestern. Ich platzte in die Küche und sah Iris dort mit Maggie sitzen, den Blick auf die Tür gerichtet. Sie war mit ihrem Zauberstab bewaffnet. Iris mochte klein sein, aber mit diesem Werkzeug aus Silber und Kristall konnte sie eine Menge Schaden anrichten.
Ich war erleichtert, auch Vanzir bei ihr zu sehen.
Er runzelte die Stirn. »Was ist los? «
»Diese verfluchten Dämonen - einer hat Delilahs silbernes Band erreicht. Es ist derselbe Dämon, der sie vorhin angegriffen hat. Das Mistvieh muss ihr auf der Astralebene nachgespürt haben oder so, denn sie verliert Energie. Iris, hol mir eine warme Decke und eine Flasche Cognac oder Portwein.« Ich wandte mich wieder Vanzir zu. »Wir müssen herausfinden, was das für ein Biest ist und wie wir es töten können, denn sonst nimmt das hier ein schlimmes Ende.«
Vanzir legte mir sacht die Hand auf den Arm, und ich erschrak. Er berührte nur selten eine von uns. Ich verstummte und starrte ihn an.
»Ich weiß, was das ist«, sagte er. »Deshalb war ich unterwegs Nachforschungen.«
Ich wartete. »Nur zu. «
»Dieses Wesen gehört zu einer uralten Rasse von Dämonen, die man vorwiegend Erdseits findet, auf der Astralebene. Sie wurden vor vielen tausend Jahren von den großen Zauberern einer Kultur beschworen, die den Sumerern vorausging. Man nennt diese Dämonen Karsetii.« Vanzir sah blass aus. Wenn ein Dämon erbleicht - vor allem einer, der so Übles gesehen und getan hatte wie Vanzir -, dann weiß man, dass man in der Scheiße steckt.
»Du siehst nicht gut aus.« Ich blickte zu Iris hinüber, die eben mit der Decke und einer Flasche Cognac hereinkam. Sie reichte mir beides. »Bleib bei Maggie, Iris. Wir sind bald wieder da.« Ich bedeutete Vanzir, mir zu folgen, und ging zur Hintertür. Allerdings konnte ich allein schneller laufen. »Wir treffen uns im Gästehaus. Schnell.« Und damit lief ich los. Roz war noch nicht zurück, als ich das Gästehaus erreichte, also half ich Camille, Delilah in die Decke zu wickeln und ihr etwas Weinbrand einzuflößen. Sie wollte ihn nicht - sie war bei Bewusstsein, aber offensichtlich benommen -, doch wir zwangen sie, ihn zu trinken.
»Ich wünschte, ihre Zwillingsschwester könnte ihr helfen. Sie ist auf der Geisterebene.«
»Ja, aber die Geisterebene ist nicht dasselbe wie der Astralraum. Arial kann vielleicht nicht einfach so auf die Astralebene überwechseln.« Der Name war mir immer
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