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Schwestern des Mondes 06 - Vampirliebe-09.06.13

Schwestern des Mondes 06 - Vampirliebe-09.06.13

Titel: Schwestern des Mondes 06 - Vampirliebe-09.06.13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
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keinen Knoten herankommen konnte.
    Normalerweise wäre mir das alles völlig egal gewesen. Manchmal machten wir eben Fehler. Manchmal bekam jemand zu Unrecht etwas ab, aber wir kämpften gegen Dämonen, und da war Vorsicht weit besser als Nachsicht. Andererseits ging es hier um Hof und Krone.
    Tanaquar bezahlte uns wieder. Wir konnten es uns nicht leisten, ihr Geld oder ihr Wohlwollen zu verlieren. Zu viel hing davon ab, dass wir so viele Verbündete wie möglich um uns scharten.
    Camille war in einen Knicks gesunken. Delilah ebenfalls, aber es sah ein bisschen albern aus, wenn sie in Jeans knickste. Ich beließ es bei einer tiefen Verbeugung. Ehrerbietung und eine gewisse Etikette wurden von uns erwartet. Zu Hause in der Anderwelt hatte Lethesanar von ihren Untertanen verlangt, vor ihr auf dem Boden zu kriechen. Tanaquar war zumindest nicht derart machtbesessen, und sie hatte eine ganze Reihe übertrieben strenger Regeln des höfischen Protokolls abgeschafft, als sie der Opiumfresserin die Krone vom Kopf gerissen hatte. Ich hielt den Mund, während wir warteten. Auch das war Etikette.
    »Wie ich sehe, habt Ihr nicht sämtliche Manieren vergessen«, sagte er mit tiefer, grollender Stimme. Er stand auf, strich sein Gewand glatt, das ich furchtbar zerknittert hatte, und deutete mit einer Geste an, dass wir uns erheben durften. »Schon gut. Würdet Ihr mir freundlicherweise erklären, warum Ihr mich angegriffen habt?«
    Ich warf Camille einen verzweifelten Blick zu, doch sie kniff die Lippen zusammen. Ich stand diesmal allein im Rampenlicht, und sie wich ein paar Schritte zurück. Verflucht, ich wusste nicht mal mehr seinen Namen. Vater musste ihn irgendwann erwähnt haben, aber ich konnte mich beim besten Willen nicht daran erinnern.
    »Ehrenwerter ... Sekretär ... «
    »Schon vergessen? Mein Name ist Yssak ob Shishana.« Er stand abwartend da, die Hände vor der Brust gefaltet.
    Ich räusperte mich. »Ehrenwerter Sekretär Yssak, es tut mir entsetzlich leid. Ich hätte Euch nie geschlagen, wenn ich gewusst hätte, dass Ihr Vaters Sekretär seid. Ich dachte, Ihr könntet von Lethesanar geschickt worden sein, um uns zu ermorden. Ihr wisst ja sicherlich, dass sie eine Todesdrohung über uns ausgesprochen hat.« Ich blinzelte und blickte zu ihm auf.
    Yssak zog die Augenbrauen hoch, entspannte sich jedoch sichtlich. Vielleicht konnte ich die Sache noch geradebiegen, ohne dass wir alle furchtbaren Ärger bekamen.
    Er war eigentlich ein bemerkenswerter Mann. Nicht umwerfend, nicht einmal sonderlich gutaussehend, aber er hatte ein interessantes Gesicht: kantig und voller Runzeln, die der ständige Kampf geprägt hatte, nicht das Alter. Sein Haar war blond, und er trug es wie Vater zu einem langen Zopf geflochten, in den Bänder in der Farbe seiner Uniform eingewoben waren. Er war groß, aber nicht zu groß. Im Grunde sah er ganz gewöhnlich aus, und trotzdem hätte ich mich auf der Straße nach ihm umgedreht, denn unter diesem schlichten Äußeren strahlte ungeheure Macht hervor. Ich konnte sie riechen - wie sonst Pheromone von Sex oder Angst.
    Er holte tief Luft und ließ sie langsam wieder ausströmen. »Ich denke, es ist nachvollziehbar, weshalb Ihr so vorschnell gehandelt habt, wenn man die Dämonen bedenkt, gegen die Ihr antretet, und den Zorn der ehemaligen Königin auf Eure Familie. «
    »Da ist noch mehr«, sagte Camille leise und trat wieder neben mich. »Die Banne um unser Grundstück wurden vor kurzem gebrochen. Wir waren draußen, um nach dem Verursacher zu suchen. Menolly ist auf Euch gestoßen, ehe wir den wahren Eindringling fanden - einen Dämon, den wir bisher nicht identifiziert haben und den wir anscheinend auch nicht bekämpfen können.«
    Ich lächelte sie dankbar an. Dass Yssak für unseren Vater arbeitete, bedeutete noch lange nicht, dass man uns solche Fehler einfach durchgehen ließ. Vater war strenger mit uns als jeder unserer Vorgesetzten.
    Delilah war auf dem Sofa zusammengesunken. Sie sah sehr blass aus.
    »Ich bitte um Verzeihung, Ehrenwerter Sekretär, aber unsere Schwester wurde von dem Wesen angegriffen. Darf ich mich um sie kümmern?« Ich hasste es, mich an solche Förmlichkeiten zu halten, aber das verlangte die Etikette. Vater hatte sie uns von Geburt an eingebleut. Davon abzuweichen, wenn uns Hof und Krone wahrhaftig gegenüberstanden, würde sich anfühlen wie Zähneziehen. Allein die Vorstellung war scheußlich.
    Yssak blinzelte. »Warum habt Ihr das nicht gleich gesagt? Du meine

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