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Schwestern des Mondes 06 - Vampirliebe-09.06.13

Schwestern des Mondes 06 - Vampirliebe-09.06.13

Titel: Schwestern des Mondes 06 - Vampirliebe-09.06.13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
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überall auflöste außer im Schutz von Smokys Armen. Camille hatte unrecht. Das war überhaupt nicht wie die Reise durch ein Portal. Wenn man durch ein Portal trat, fühlte es sich so an, als ginge man zwischen zwei Magneten hindurch, die einem Körper und Seele in verschiedene Richtungen auseinanderrissen und dann binnen eines Augenblicks anderswo wieder zusammensetzten. In einem Portal hatte man einen Moment lang das Gefühl, als hätte die Welt sich mitsamt einem selbst in Stücke gesprengt. Aber das hier war anders.
    Alles außerhalb der Barriere, die Smoky errichtet hatte, war nebulös und wurde allmählich ausgeblendet. Der Schuppen, Delilah und Yssak verblassten langsam in einem grauen Nebel, in dem silberne und weiße Lichtpunkte glitzerten wie Tau auf Wolkenbänken.
    Und dann wurden wir anderswo langsam wieder eingeblendet. Der Nebel um uns war immer noch dicht, als Smoky die Arme ausbreitete und Camille und ich aus seinem Schatten traten. Der Dunst wallte um unsere Knöchel, bis hinauf zu den Knien. Vage Umrisse in der Ferne ähnelten verkrüppelten Bäumen.
    »Wo zum Teufel sind wir?«, fragte ich und machte einen vorsichtigen Schritt. Der Boden - oder was immer da unter dem Nebel war - fühlte sich fest an, aber die Luft war irgendwie ... ätherisch, seltsam. Ich drehte mich rasch um und starrte Camille an. »Kannst du atmen? Gibt es hier Sauerstoff für dich? Ich merke es ja nicht einmal.«
    Sie nickte langsam. »Ja, anscheinend schon. Das hier ist... nicht wie das Ionysische Meer. Ich war schon oft körperlich auf der Astralebene, vor allem mit der Wilden Jagd. Aber hier ist es ... irgendwie anders. Ich weiß nicht, wie ich es erklären soll. Es ist beinahe so, als brauchte ich nicht zu atmen.«
    Smoky räusperte sich. »Es gibt mehrere Astralebenen, die zu den Ionysischen Landen gehören, und sie alle existieren nach anderen Prinzipien als Erdwelt oder Anderwelt. Uns passiert schon nichts, solange wir nicht ins Meer fallen. Oder auf einen Flecken wilder Magie treffen. Haltet die Augen auf nach allem, was ungewöhnlich hell glitzert - vor allem mit roten und orangefarbenen Wirbeln darin, die für gewöhnlich auf Hexerei hindeuten. Einige Schattenzauberer kommen gern zum Spielen hierher. «
    »Okay ... also, wo ist dieses Wesen ...« Ich verstummte, als ich einen dunklen Schemen rechts von uns bemerkte. Es war schwer abzuschätzen, wie weit er entfernt war, weil es hier auf der Astralebene keine richtige Perspektive gab, aber für mich sah er ganz so aus wie die dämonischen Kraken, gegen die wir gekämpft hatten. Allerdings konnten wir das Ding hier ganz deutlich sehen, und der Anblick war nicht unbedingt ermutigend. Das Ding war riesig - viel größer, als es auf der anderen Seite erschienen war. Es war schwarz und hatte einen dicken, knollenartigen Kopf mit so vielen Beulen daran, dass er mich an ein Riesenhirn oder einen Blumenkohl erinnerte. Und zwei seiner Tentakel hingen an einem silbernen Band, das ... Scheiße! Da war Delilah. Sie war nicht im Astralraum, aber da das Wesen mit ihr verbunden war, erschien sie als gespenstischer, zarter Schemen.
    »Da - es saugt das Leben aus ihr heraus!« Ich stieß ein lautes Knurren aus. »Reißen wir es in Fetzen.«
    In diesem Moment erschienen Rozurial und Vanzir neben uns. Ich zeigte auf Delilah, und sie nickten, als Camille und ich uns in Bewegung setzten.
    »Wartet - lasst mich erst nach Gefahren sehen ...«
    Smokys Worte verhallten ungehört, denn wir stürmten vorwärts. Jemand vergriff sich hier an unserer Schwester, und mehr brauchten wir nicht zu wissen. Als wir näher kamen, bereitete Camille irgendeinen Zauber vor, während ich rasch überlegte, aus welchem Winkel ich den Dämon angreifen sollte. Ich wollte Delilah nicht weh tun, also mussten wir sie von ihm weg bekommen, ehe wir anfingen, das Ding zu vermöbeln. Das hieß, dass ich zuerst die Tentakel lösen musste, die ihr durch das silberne Band Energie absaugten.
    Als hätte Camille meine Gedanken gelesen, schleuderte sie einen Energiestrahl - auf der Astralebene viel heller als sonst - auf den Ansatz der beiden Tentakel. Der Strahl traf, mit einem grellen Blitzen wurden die Tentakel von dem riesigen Mantel abgetrennt, der den hässlichen Kopf schützte. Als Delilahs Band davonglitt und sie ebenfalls verschwand, stieß die Karsetii ein schrilles Kreischen aus und wirbelte zu uns herum.
    »Na, komm schon, Mädchen«, flüsterte ich und winkte sie heran. Anscheinend hörte das Ding gut. Es wandte

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