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Schwestern des Mondes 07 - Hexenzorn-09.06.13

Schwestern des Mondes 07 - Hexenzorn-09.06.13

Titel: Schwestern des Mondes 07 - Hexenzorn-09.06.13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
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Rozurial, Vanzir und Chase bildeten die Nachhut. Als wir uns dem Tor zu dem beleuchteten Friedhof näherten, fiel mir als Erstes auf, dass einige der hübschen, altmodischen Laternen zerstört worden waren. Anscheinend hatten die lebenden Toten es nicht so mit der Sonne oder guter Beleuchtung.
    »Fühlt ihr das?«, fragte Menolly und blieb mitten auf dem Gehweg stehen.
    »Was denn?«
    »Die Toten streifen umher.« Ihre Augen wurden schmal und blutrot, und als sie lächelte, blitzten ihre Reißzähne hervor. »Widerliche Tote. Keine Vampire, keine Toten, die denken, sondern Zombies und andere Wesen, die nur töten und verschlingen können. Ich kann sie spüren, wie ein Nest voll summender Insekten ohne einen eigenen Gedanken.«
     
    Ich holte tief Luft, schloss die Augen und sandte tastend meinen Geist hinaus. Und da waren sie, genau wie Menolly gesagt hatte. Eine Masse wimmelnder Maden, ein Schwärm Ameisen, hungrig und auf der Suche nach Futter. Und da war noch etwas. Etwas hinter dieser Energie, beinahe wie ... Ich schauderte und öffnete die Augen.
    »Sie sind im alten Teil des Friedhofs. Aber die magische Signatur hinter ihnen, diese Energie - die ist dämonisch. Ich spüre deutlich, dass hier Dämonen am Werk sind.«
    Wilbur meldete sich zu Wort. »Ich kann auch die Toten unter der Erde spüren - diejenigen, die noch nicht von dem Zauber berührt wurden. Wenn wir nichts unternehmen, werden sie sich auch erheben, jemand hat hier einen hammermäßigen Zauber gewirkt, und der ist nicht auf bestimmte Gräber gerichtet. Wer auch immer dahintersteckt, benutzt irgendeine Leitung für seine Energie - als würde man ein Medikament über einen Tropf verabreichen.«
    »Scheiße«, sagte Delilah. »Die Ley-Linie.«
    Ich starrte sie an. »Stacia Knochenbrecherin. Zehn zu eins, dass sie dahintersteckt. Sie leitet ihre Magie direkt über die Ley-Linie, die durch den Wedgewood-Friedhof verläuft. Harold Youngs Haus, oder das, was davon übrig ist, steht auf derselben Linie, und da haben wir die Goshanti gefunden. Die Linie führt außerdem durch den Wayfarer, wo das Portal ist, und über zwei weitere, wilde Portale. Und wenn sie die Ley-Linie manipulieren kann, dann ...«
    »Könnte sie vielleicht an den Portalen herummachen.« Delilah wurde blass. »Was, wenn sie das dritte Geistsiegel hat? Das Siegel, das Karvanak uns gestohlen hat. Würde es sie nicht noch mächtiger machen, so dass sie richtiges Unheil anrichten kann?«
    »Heilige Scheiße!« Menolly fuhr herum. »Versucht sie vielleicht, die Ley-Linie zu benutzen, um die Portale aufzureißen oder so zu verdrehen, dass sie sich in die U-Reiche öffnen?«
    »Wer weiß schon, was zum Teufel sie vorhat?« Ich starrte verbittert auf die Grabsteine vor mir und hielt dann auf den ältesten Teil des Friedhofs zu. Die anderen folgten mir. »Wir müssen ihre Halloween-Party sprengen und dann herausfinden, wie wir sie daran hindern können, an der Ley-Linie herumzupfuschen. Im Moment sieht es so aus, als würde sie noch experimentieren, nur um mal zu sehen, was sie alles tun kann. Aber es wird nicht mehr lange dauern, bis sie ernst macht.«
    Als wir das schmiedeeiserne Tor erreichten, hinter dem die ältesten Gräber lagen, trat Menolly vor und öffnete es für uns. Eisen setzte ihr zwar immer noch zu, aber ihre Wunden würden viel schneller heilen als bei Delilah und mir. Sie stieß das Tor auf, versengte sich die Hände daran, und wir schössen hindurch.
    Und da waren sie, die lebenden Toten. Es waren mindestens zwanzig, die herumschlurften wie die Monster in Diablo. Na, hurra. Die meisten waren Knochenwandler - blanke Skelette. Ein paar Kadaver waren mumifiziert. Aber alle suchten sie nach Opfern. Ein hasserfülltes Glitzern leuchtete aus ihren Augenhöhlen. Der Anblick machte mich unerklärlich traurig. Sie hatten ihr Leben gelebt, sie waren zu ihren Ahnen gegangen; sie sollten nicht aus ihrer Ruhe gerissen werden.
    Plötzlich verstand ich, warum Chase meinen Vorschlag so abscheulich gefunden hatte. Aber ich wusste auch, dass die Seelen, die einst in diesen Körpern gelebt hatten, nicht mehr hier waren. Wir kämpften gegen Hüllen. Gefährliche Hüllen, ja. Dennoch waren sie nicht mehr als leere Gefäße. Es wäre schlimmer gewesen, wenn jemand von ihren Körpern Besitz ergriffen hätte, solange sie lebendig gewesen waren.
    Wilbur und Morio traten vor, und Morio nahm meine Hand. Delilah und Menolly wichen ein Stück zurück, um uns Platz zum Zaubern zu geben.
    Der Regen stürzte

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