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Schwestern des Mondes 07 - Hexenzorn-09.06.13

Schwestern des Mondes 07 - Hexenzorn-09.06.13

Titel: Schwestern des Mondes 07 - Hexenzorn-09.06.13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
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Wilbur um Hilfe bitten. Er ist ein Nekromant.«
    »Wie kommst du darauf, dass er uns helfen würde? Er ist nicht gerade unser bester Kumpel.« Menolly verzog das Gesicht. »Jedes Mal, wenn ich ihm begegne, würde ich ihn am liebsten beißen - und nicht zum Vergnügen. Der betrachtet Frauen doch nur als Spielzeug für seinen Schwanz.«
    »Ja, ich weiß, aber es muss irgendetwas geben, womit wir ihn überreden könnten, uns zu helfen. Vielleicht ein paar Leichen zum Spielen?« Ich blickte in die Runde und blieb bei Chase hängen, als ich dessen Miene sah. Er starrte mich beinahe traurig an. »Was ist?«
    »Nichts«, sagte er kopfschüttelnd.
    »Nein, sag schon.«
    »Es ist nur... du hast dich verändert. Jetzt verteilst du schon Leichen als Belohnung? Ich weiß, dass du Tote auferstehen lassen musst, um deine Magie zu üben, aber vergiss nicht - das waren einmal lebendige, atmende Menschen. Leute, die ein Leben, geliebte Menschen und Familien hatten.«
    Ich fühlte mich zu Unrecht angegriffen und blinzelte gegen plötzliche Tränen an. »Jetzt hör mir mal gut zu. Mir gefällt das auch nicht. Ich schände nicht gerne Gräber. Ich wühle nicht gerne in Fäulnis herum. Aber wenn ich nicht lerne, diese Magie zu nutzen, sind wir den Dämonen gegenüber noch mehr im Nachteil. Mag sein, dass ich unmenschlich werde. Mag sein, dass ich mich allmählich in ein Scheusal verwandle, aber wenn es notwendig ist, dann tue ich es eben. Und wer hat behauptet, dass die Leichen menschlich sein müssen? Wir finden bestimmt irgendwo ein paar Goblin-Kadaver für Wilbur. Vielleicht hätte er Spaß daran, zur Abwechslung mal etwas anderes auferstehen zu lassen.«
    Delilah flüsterte Chase etwas ins Ohr, und er verzog das Gesicht.
    »Es tut mir leid. Ich weiß, dass du kein Vergnügen daran hast«, sagte er. Dann hob er seine Hand und starrte auf den Finger, dem das letzte Glied fehlte. »Das hier sollte mich wohl daran erinnern, warum du das alles tust. Warum wir tun, was wir tun. Ich habe nie beim Militär gedient, Camille. Ich bin nicht in einem militärischen Haushalt aufgewachsen, so wie ihr. Ich hatte eine beschissene Kindheit, und ich habe versucht, das zu kompensieren, indem ich zur Polizei gegangen bin. Aber dadurch bin ich nur Facetten der Gesellschaft begegnet, die noch düsterer und schäbiger sind als alles, was ich als Kind erfahren hatte. Ich glaube, ich habe die Nase voll davon, an vorderster Front gegen Widerlinge, Versager und Irre kämpfen zu müssen. Aber eine Versetzung oder Entlassung ist nicht abzusehen.«
    Menolly überraschte uns alle, indem sie hinter den Detective trat und ihm das Haar zerzauste. Sie legte ihm die Hände auf die Schultern und beugte sich herab, um ihm aus nächster Nähe in die Augen zu starren. »Keine Panik, du weißt doch, dass ich dich nicht beißen werde. Und es tut mir leid, dass du dich so mies fühlst. Aber, Chase, glaub mir, was du gesehen hast, war noch gar nichts. Was auch immer Karvanak dir angetan hat, es wird tausendmal schlimmer kommen, falls es uns nicht gelingt, Schattenschwinge aufzuhalten. Wenn wir dafür einige Opfer bringen müssen ... oder ein paar Tote aufwecken ...«
    »Wo wir gerade von schlimmer sprechen«, unterbrach ich sie, »ich hätte da auch was für euch. Jedenfalls glaube ich das. Ich wünschte, Großmutter Kojote wäre da gewesen, denn wir brauchen dringend ihren Rat.«
    »Was ist passiert? Hat es etwas mit dem Schwarzen Einhorn zu tun?«, fragte Delilah.
    »Ja, ich glaube schon«, sagte ich gedehnt. »Ich bin nicht sicher, ob da ein Zusammenhang besteht, aber ... ja ...« Ich holte tief Luft, atmete langsam aus und erzählte ihnen alles. Ich erzählte ihnen, dass ich während der Wilden Jagd das Schwarze Einhorn geopfert hatte und jetzt eine Priesterin der Mondmutter war, wer die Keraastar-Ritter waren und wie Tanaquar und Asteria sie benutzen wollten, um die Portale zu stabilisieren, und ich erzählte ihnen vom Überfall dieses Zauberers in König Upala-Dahns' Palast. Zuletzt fügte ich noch hinzu: »Und ich fühle mich auch nicht mehr wohl dabei, Vater nach seiner Meinung zu alledem zu fragen.«
    »Warum?«, fragte Menolly und fing meinen Blick auf. Ich erkannte den Argwohn, der in ihren Augen lauerte. Sie glaubte mir jedes Wort.
    »Weil ich ganz sicher bin, dass er es mit Königin Tanaquar treibt«, antwortete ich.
    »Was?« Delilah sprang fast vom Stuhl. »Aber Vater würde doch ... mit der Königin ? Bist du sicher?«
    »Ja. Jedenfalls so sicher, wie ich mir

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