Schwestern des Mondes 07 - Hexenzorn-09.06.13
ihrem Dolch Lysanthra zu und rammte dem Blähmörgel die Klinge bis zum Heft zwischen die Schulterblätter. Smoky machte kehrt, um erneut anzugreifen, und gemeinsam machten sie mit dem Dämon kurzen Prozess. Ein Dämon - leicht zu töten. Viele Dämonen gewaltige Schwierigkeiten.
Ich hörte ein Geräusch an der Terrassentür, blickte auf und sah ein halbes Dutzend menschlich aussehende Wachen davor stehen. Eine Rockerbande auf Anabolika?
»Treggarts«, sagte Roz, der neben mir auftauchte. »Dämonen.«
Morio, Vanzir und Menolly kamen direkt hinter ihm. Wir fächerten uns auf und standen nun den Männern gegenüber, die dicke schwarze Lederkluft trugen. Messer und Motorradketten schienen ihre Lieblingswaffen zu sein, doch es sah so aus, als hielte einer eine Eisenstange in der Hand. Mit finsterem Blick rückten sie vor. Der mit der Eisenstange ließ das Rohr in die andere Hand klatschen, und seine Augen blitzten auf.
»Na wunderbar. Die sehen aus, als würde ihnen das Spaß machen«, sagte ich und wich ein Stück zurück, um es mit einem weiteren Zauber zu versuchen. Noch ehe ich die Macht der Mondmutter herabrufen konnte, bekam die Bikergang Verstärkung von einer Horde Tod auf Latschen. Zombies. Oder Ghule. Oh, ich hoffte sehr, dass es Zombies waren - leichter zu töten und praktisch völlig hirnlos.
Es trat eine kaum merkliche Pause ein, während wir einander musterten. Sie waren stark. Sehr stark. Das würde einen harten Kampf geben. Ich konnte nur hoffen, dass Stacia sich zurückhalten würde, bis wir ihre Kretins erledigt hatten. Ich packte Morios Hand.
»Versuchen wir, ein paar dieser Zombies zu bannen«, sagte ich. Er nickte. Wir traten beiseite, und Morio holte hastig eine Halskette aus Quarzkristallen hervor und reichte sie mir. Ich legte sie an, und er hängte sich eine Kette aus Obsidianperlen um den Hals. Wir fassten einander bei den Händen und konzentrierten uns auf den Zauber, der die Zombies wieder in Wurmfutter verwandeln würde.
Ich blickte gerade rechtzeitig auf, um zu sehen, wie Delilah und Smoky die Rocker angriffen, dann stürzten auch die übrigen vor. Iris blieb zurück und schleuderte eine Ladung Eissplitter auf die Dämonen. Im Allgemeinen mochten Dämonen keine Kälte, außer sie trieben sich in der Schattenwelt herum. Da diese Kerle für die Lamie arbeiteten, vermutete ich eher, dass es im ganzen Haus kein kühles Fleckchen gab.
Wilbur gesellte sich zu Morio und mir und streute rasch ein großes Pentagramm aus Salz auf den Boden. Dann zog er aus Salz mit Rosmarin einen Kreis darum. Er setzte sich in die Mitte des fünfzackigen Sterns und begann, leise vor sich hin zu summen. Ich riss mich zusammen und versuchte, weder auf ihn noch auf das Gebrüll und die Schreie der Kämpfenden zu achten, sondern nur auf die kleine Schwadron Zombies, die uns bemerkt hatte und auf uns zukam. Na großartig, die nekromantische Energie zog sie an.
»Konzentrier dich«, zischte Morio.
Ich schüttelte den Kopf. Warum konnte ich nicht bei der Sache bleiben? Warum schaffte ich es nicht, mich zu erden? Und dann, ganz plötzlich, war die Aufmerksamkeit da und schob alle anderen Gedanken beiseite. Ich ließ mich in die Energie einsinken, mich darin einhüllen und von ihr ins Reich der Dunkelheit hinabziehen. Alles um mich herum nahm einen schwachen violetten Schimmer an, und ich wusste, dass wir die Tür geöffnet hatten.
Morio drückte meine Hände, und wir stimmten den Zauber an, mit dem man herbeizitierte Untote wieder entließ. Wie so viele unserer Zauber beruhte er auf dem Spiel zwischen Gegenstimmen. Morio begann das Tor zu öffnen.
»Devo shena, devo sherani, dcvo shilak. Devo mordente, devo resparim, devo salesum ...«
Während er diesen Spruch beständig wiederholte, fiel ich mit der Gegenstimme ein. »Wandelnde Tote, unruhige Geister, flüsternde Seelen, hört und gehorcht. Zurück ins Grab, ins Leichentuch, flüsternde Seelen, ihr könnt nicht bestehen.«
Die Energie baute sich langsam, aber stetig auf, und violette Flammen kreisten uns ein. Ich sah zu, wie sie uns umringten, ein Netz aus Impulsen, die aufblitzten wie Synapsen in einem Gehirn. Morio und ich fuhren mit unserem zweistimmigen Spruch fort, und die Blase aus violetter Energie wurde größer. Die Zombies hatten sie schon fast erreicht, als der Erste nach den blinkenden Lichtern griff, um sich durchzudrängen. Er kreischte. Binnen Sekunden fiel er in sich zusammen und verweste wie im Zeitraffer, bis die letzten flüssigen Reste in
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