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Schwestern des Mondes 07 - Hexenzorn-09.06.13

Schwestern des Mondes 07 - Hexenzorn-09.06.13

Titel: Schwestern des Mondes 07 - Hexenzorn-09.06.13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
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blauem und weißem Nebel, und mit einem grauenerregenden Schrei stieß sie ihn vorwärts.
    Die wirbelnde Wand aus Energie schob sich über die Dämonen, und gellende Schreie hallten aus dem Nebel. Ich konnte nicht sehen, was darin geschah, bis die Energie sich auflöste. Iris war in Ohnmacht gefallen, ich kniete neben ihr und blickte auf, in den Garten.
    »Oh, Iris ...« Ich verstummte und starrte fassungslos auf das Chaos vor mir. Den Treggarts war buchstäblich das Innere nach außen gekehrt worden. Sie waren nur noch schimmernde Muskeln, Knochen und blutiges, pulsierendes Fleisch. Wortlos wandte ich mich ab und übergab mich.
     
    »Iris!« Delilah ließ ihren Dolch fallen. Sie sah sich um. »Ist noch jemand verletzt? Chase? Chase?« Ein verzweifelter Ausdruck trat in ihre Augen, und sie wirbelte im Kreis herum. »Wo ist Chase?«
    »Smoky hat ihn zu Sharah gebracht. Chase ist verwundet worden, Kätzchen. Er lebt noch, aber er braucht medizinische Hilfe.« Ich wagte nicht, ihr zu sagen, wie schwer seine Verletzung war. Wir brauchten Delilah bei klarem Verstand - und nicht als Kätzchen.
    Ihre Unterlippe begann zu zittern, aber sie machte keine Anstalten, sich zu verwandeln, weil Iris in diesem Moment wieder zu sich kam. Als wir ihr auf die wackeligen Beine halfen, hörten wir einen Ruf von der Tür her. Da stand ein Mann - zumindest sah er auf den ersten Blick so aus.
    Vanzir sprang auf und lief auf ihn zu. Er wirkte fuchsteufelswild. »Trytian, was zum Teufel tust du hier, du Dreckskerl?«
    Trytian! Wir hatten recht gehabt. Das war der Sohn des Daimonos. Ich zwang mich, neben Vanzir vorzutreten.
    »Wo ist sie? Wo ist die Knochenbrecherin?« Ich wusste, dass ich ein wenig hysterisch klang, aber ich konnte nicht anders. Die Gefühle gingen mit mir durch.
    Trytian, der mich an einen unheimlichen, teuflischen Keanu Reeves erinnerte, lächelte mich unverfroren an. »Weg. Unsere Wachen haben ihr genug Zeit verschafft, das Haus zu evakuieren. Wir verlegen die Zentrale.«
    Ich stürzte vor. »Sie hat meinen Freund ermordet und meinen Laden zerstört!« Als ich mit einer Hand ausholte, um ihm eine schallende Ohrfeige zu versetzen, packte Vanzir mich am Handgelenk. Mit einem Nicken bedeutete er mir zurückzutreten. Er sprach leise mit dem Daimon, der zunächst den Kopf schüttelte, dann jedoch nickend mit den Schultern zuckte.
    Trytian trat vor. »Hör zu, wir wollen alle dasselbe. Schattenschwinges Tod. Die Knochenbrecherin wollte mit euch zusammenarbeiten. Mein Vater und ich wollten mit euch zusammenarbeiten. Ihr zieht eine andere Herangehensweise vor. Ich gebe dir mein Wort - und Vanzir wird sich für mich verbürgen. Wenn ihr die Knochenbrecherin in Ruhe lasst, sie nicht verfolgt, nicht nach ihr sucht, wird sie dich und deine Freunde ebenso in Ruhe lassen. Aber täusch dich nicht: Wir werden die Siegel finden, und wenn wir sie haben, marschieren wir gegen Schattenschwinge.«
    »Was sollte mich daran hindern, die Information durchsickern zu lassen, dass sie eine Verräterin ist?« Ich verabscheute sein selbstgefälliges Lächeln, seine arrogante Haltung. Er hatte dabei geholfen, Henry zu ermorden. Ich wusste es - ich spürte tief in meinem Inneren, dass er einer der Männer in der Buchhandlung gewesen war.
    Als ich wieder vortrat, packte Vanzir mich mit einem Arm um die Taille.
    Trillian brüllte auf, doch Vanzir rief über die Schulter zurück: »Rühr dich nicht. Denk nicht mal daran.«
    Trytian lachte derb. »Ach, Camille, das wirst du nicht tun. Da gehe ich jede Wette ein. Weil du tief im Herzen selbst weißt, dass ihr es mit Schattenschwinge nicht aufnehmen könnt. Und du weißt, dass mein Vater und Stacia gemeinsam eine Chance gegen ihn haben. Ihr werdet weiterhin nach den Siegeln suchen, das ist mir klar, aber ich warne dich: Kommt uns nicht in die Quere. Denn wenn du uns je wieder im Weg stehst, wirst du mehr verlieren als einen kaputten alten Mann. Dann verlierst du alles.«
    Da riss ich mich aus Vanzirs Griff los und stürzte mich auf Trytian. Er hatte offensichtlich nicht mit meinem Angriff gerechnet, doch er schaffte es, mich bei den Handgelenken zu packen. Er warf mich auf den Boden, drehte mich herum und setzte sich rittlings auf mich.
    »Du hast Glück, dass deine Freunde gerade hier sind, Weib. Ich mag Schattenschwinge nach dem Leben trachten, aber ich bin immer noch ein Daimon, und manche Dinge sind einfach zu verlockend, um ihnen zu widerstehen.« Sein Flüstern war so leise, dass niemand sonst ihn

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