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Schwestern des Mondes 07 - Hexenzorn-09.06.13

Schwestern des Mondes 07 - Hexenzorn-09.06.13

Titel: Schwestern des Mondes 07 - Hexenzorn-09.06.13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
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hatte mich nur eines beschäftigt: Warum zum Teufel hatte Smoky mir nicht gesagt, dass er verlobt war, und wie würde sich das auf die Seelensymbiose auswirken, die wir eingegangen waren? Ich war noch nie in meinem Leben eifersüchtig gewesen, es hatte mich nie gekümmert, ob meine Liebhaber noch andere Partnerinnen hatten. Ich wollte nur die erste Geige spielen. Aber dass ein weiblicher Drache in meinem Wohnzimmer saß und eigens hergekommen war, um die Klauen in meinen Ehemann zu schlagen, tja, diese Kleinigkeit hatte wohl eine latente Neigung hervorbrechen lassen. Zornig und beschämt über meine Eifersucht, versuchte ich mich zu beruhigen.
    Gleich darauf betrat Smoky die Küche. Ich blickte wortlos zu ihm auf. Er gab Iris und Delilah einen Wink, und sie zogen sich mit Maggie in Iris' Zimmer zurück. Ich wusste nicht, was ich sagen sollte, also tat ich zur Abwechslung einmal das Nächstbeste. Ich hielt den Mund und starrte ihn stumm an. Morio kniete sich neben mich und nahm meine Hand. Er wusste, wann er sich besser nicht einmischte, aber ich war erleichtert, weil er offenbar nicht vorhatte, mich mit diesem Problem alleinzulassen.
    Smoky seufzte tief und zog einen Stuhl neben meinen. »Camille ... geht es dir gut?«
    Ich zuckte mit den Schultern und brachte immer noch kein Wort heraus.
    »Es tut mir leid, dass du es auf diese Weise erfahren musstest. Ich wollte es dir irgendwann sagen, aber es ist so viel passiert, dass mir der Zeitpunkt nie passend erschien.« Seine Stimme klang seidig und liebkoste mich förmlich, während eine Strähne seines Haars sich langsam hob und mir zärtlich übers Gesicht strich. Ich überlegte, ob ich sie wegschieben sollte, beschloss aber, noch abzuwarten.
    »Du ... bist also verlobt? Wie lange seid ihr schon zusammen?« Ich schluckte meinen Stolz herunter. Wenn ich gleich die ganze Wahrheit erfuhr, wusste ich wenigstens, wo ich stand.
    Er schüttelte den Kopf. »So ist das nicht. Es geht um eine arrangierte Ehe, mit der ich mich nie einverstanden erklärt habe. Unter meinesgleichen ist es üblich, dass die Eltern ihre Kinder verheiraten. Dabei geht es mehr um politische und finanzielle Vorteile als um irgendetwas anderes. Ich bin schon seit meiner Geburt verlobt, aber ich habe nicht... ich bin davon ausgegangen, dass sich dieses Problem noch viele Jahre lang nicht stellen würde. Ich war nie mit ihr zusammen, um es mit einer menschlichen Wendung auszudrücken, und abgesehen von einem höflichen Händedruck habe ich sie noch nicht einmal berührt.« Seine Augen blitzten, und obwohl Drachen so falsch sein konnten, hatte ich das Gefühl, dass er mir die Wahrheit sagte.
    »Und was jetzt? Warum ist dein Vater hergekommen? Und warum ist sie hier?« Der Gedanke, dass er ihr keinen Antrag gemacht hatte, dass die Ehe arrangiert worden war und er dabei nichts zu sagen gehabt hatte, munterte mich ein wenig auf. Die Frage war nur: Was sollten wir jetzt tun? Oder vielmehr, konnten wir da überhaupt etwas tun?
    »Mein Vater hat herausgefunden, dass ich geheiratet habe und die Seelensymbiose mit einer Frau eingegangen bin, die kein Drache ist. Ich warne dich, er ist gar nicht glücklich darüber. Wir haben uns nie gut verstanden. Ich bin der neunte Sohn eines neunten Sohnes, und man erwartet von mir, die Tradition fortzuführen und ebenfalls neun Söhne zu bekommen. Ich kann dir nicht sagen, warum, jedenfalls nicht jetzt, aber mein Vater war der Grund dafür, dass ich aus den Nordlanden in die Erdwelt gekommen und hiergeblieben bin.« Er runzelte die Stirn und starrte zu Boden.
    Morio stand auf und legte mir eine Hand auf die Schulter. »Dein Vater will dich also zwingen, deine Pflicht zu erfüllen und die Frau zu heiraten?«
    »So sieht's aus, ja.« Smoky stand schwerfällig von seinem Stuhl auf und ging zur Küchentheke. Wenn ich seinen Gesichtsausdruck so sah, wollte ich gerade wirklich nicht mit seiner Zukünftigen tauschen - mit einer Frau, die ihm aufgezwungen wurde. »Ich bin noch nicht bereit, zu meiner Sippe zurückzukehren. Es wird noch einige Zeit dauern, bis ich vergeben kann, was ...« Er verstummte und starrte die Wand an.
    »Was denn vergeben?« Er hatte es zwar nicht ausgesprochen, doch irgendetwas hatte ihn aus seiner Heimat vertrieben. Ich konnte es ihm ansehen, spürte es dank unserer Verbindung, und Morio ebenfalls.
    Smoky wurde kreidebleich. »Ich kann nicht darüber sprechen. Nicht jetzt. Nicht hier. Belassen wir es dabei, dass ich Entscheidungen treffen muss, und zwar

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