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Schwestern des Mondes 07 - Hexenzorn-09.06.13

Schwestern des Mondes 07 - Hexenzorn-09.06.13

Titel: Schwestern des Mondes 07 - Hexenzorn-09.06.13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
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Weg stehen. Er wird wissen, was ich damit meine.«
    Menolly starrte Iris forschend an, doch die wich ihrem Blick aus, und Menolly bedrängte sie nicht weiter. »Kommt, ich fahre euch zum Portal«, sagte sie nur und griff nach ihrem Schlüsselbund.
    Wir folgten ihr zu ihrem viersitzigen Jaguar. Auf der Fahrt zu dem Wald, in dem Großmutter Kojote lebte, prasselte ein Regenschauer auf die Windschutzscheibe herab. Ich wechselte einen Blick mit Morio, und er nahm meine Hand und drückte sie. Unsere Aufregung und Vorfreude war bangen Ahnungen gewichen, und in dieser Stimmung winkten wir Menolly zum Abschied zu und machten uns auf den Weg in den Wald zu Großmutter Kojotes Portal. Ich fragte mich, was uns zu Hause erwarten mochte.
    In der Hoffnung, einen Blick auf die Mondmutter zu erhaschen, blickte ich nach oben, doch sie verbarg sich hinter den Wolken. Ich betete im Stillen darum, dass Stacia Knochenbrecherin sich noch eine Weile versteckt halten würde. Zumindest, bis wir wieder zurück waren und in der bevorstehenden Schlacht mitkämpfen konnten.
     
    Die Portale waren eine Art interdimensionaler Aufzug, der uns seitwärts durch Zeit und Raum versetzte. Dazu brauchte es kein »Beam mich rauf, Scotty«, keine Knöpfe oder Apparate, doch die Theorie dahinter schien die gleiche zu sein. Arthur C. Clarkes Behauptung, eine hinreichend fortgeschrittene Technologie sei von Magie kaum noch zu unterscheiden, bewahrheitete sich hier, allerdings auch andersherum. Magie konnte Technologie ebenso nachahmen, wie manche Technologien geradezu magisch wirkten.
    Die Barriere und die Portale waren errichtet worden, damit die Dämonen blieben, wo sie hingehörten. Sie beruhten auf der Macht der Geistsiegel - zumindest die künstlich geschaffenen Portale -, doch nun brachen sie allmählich zusammen. Zur Zeit der Großen Spaltung hatten die Feen das Reich der Sterblichen von der Anderwelt getrennt und die Welten auseinandergerissen. Diese künstliche Trennung wurde immer schwächer. Die Geistsiegel funktionierten zwar noch, aber ihre Magie verzerrte und veränderte sich, und überall hatten sich plötzlich wilde Portale aufgetan.
    Königin Asteria, die Elfenkönigin, der wir die Geistsiegel brachten, wenn wir eines gefunden hatten, und Königin Tanaquar - die neue Herrscherin am Hof unserer Heimat, des Stadtstaates Y'Elestrial - hatten ein Kontingent von Techno-Magi damit beauftragt, die Risse in der Barriere zu reparieren. Doch bisher hatten sie damit nicht viel Glück gehabt. Also konnten sie nur Wachen an sämtlichen Portalen aufstellen.
    Bei den Versuchen der Techno-Magi waren ein, zwei Portale implodiert. Das war eine gefährliche Arbeit, und wir hatten gehört, dass einer dieser Unfälle den Riss im Raum noch vergrößert hatte. Die Tatsache, dass Schattenschwinge bereits eines der Geistsiegel besaß, half uns auch nicht gerade.
    Als wir uns dem Portal näherten, wartete Großmutter Kojote schon auf uns. Sie sah uns unerbittlich gelassen entgegen, und ich schluckte und versuchte, mich an dem Gedanken festzuhalten, dass Morios Vater als Kind eine Weile bei ihr gelebt hatte.
    Sie gab mir einen Wink, und ich trat vor. Verdammt, was hatte ich jetzt wieder falsch gemacht? Die Alte mit den Stahlzähnen war auf rätselhafte Art anziehend - die Verlockung, dem Tod entgegenzurennen, sozusagen. Ihr Gesicht glich einer topographischen Karte, durchzogen von den Schluchten, Tälern und Gebirgen, mit denen die Zeit die Haut prägt.
    Genau genommen konnte niemand außer den anderen Ewigen Alten wissen, ob Großmutter Kojote jemals jung gewesen war. Oder ob sie überhaupt geboren worden war. Die Ewigen Alten, ebenso wie die Elementarfürsten und Schnitter, waren einfach. Als einzige wahrhaftig unsterbliche Wesen hatten sie schon existiert, ehe der Planet geformt worden war, und sie würden weiterleben, nachdem die Große Mutter in den Flammen der sterbenden Sonne zu Asche zerfallen würde.
    Ich kniete nieder. Sie winkte mich mit dem Zeigefinger zu sich heran. »Camille, mein Kind, du trägst mächtige Magie in dein Heimatland.«
    Mit einem innerlichen Stöhnen ging ich zu ihr. Großmutter Kojote hatte die Angewohnheit, ungebetene Ratschläge zu erteilen und sie sich teuer bezahlen zu lassen, aber niemand, der noch ganz bei Trost war, würde diese Rechnung nicht begleichen.
    Seufzend beschloss ich, auf Smalltalk zu verzichten. »Ich weiß. Das Einhorn-Horn und den Umhang, aber mein Bauchgefühl sagt mir, dass ich sie mitnehmen sollte.«
    »Du tust

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