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Schwestern des Mondes 07 - Hexenzorn-09.06.13

Schwestern des Mondes 07 - Hexenzorn-09.06.13

Titel: Schwestern des Mondes 07 - Hexenzorn-09.06.13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
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Du weißt, was du zu tun hast.« Er warf Morio einen Blick zu. »Sei bereit für den Moment, da sie dich mitreißt. Du wirst mit ihr jagen, und du wirst ihr die Kraft schenken, die sie brauchen wird, wenn es so weit ist. Du wirst ihr die Macht über den Tod geben, die sie noch nicht richtig lenken kann.«
    Ein Schrei ertönte über uns, und die Mondmutter jagte über den Himmel, gefolgt von einer Legion Bären und Panther, Elche, Füchse und Falken, Mondhexen und Priesterinnen und längst verstorbenen Kriegern. Sie war prachtvoll in ihrem silbernen und schwarzen Jagdgewand, ihr Gesicht war eine gleißend helle Maske, und in den Händen trug sie Pfeil und Bogen für die Jagd. Die Gesellschaft raste über den Himmel und hielt über mir an.
    »Komm, Camille«, flüsterte sie. »Komm zu mir. Die Zeit ist gekommen, da du mit mir die Jagd anführen sollst. Komm und fliege wie der Wind, um deine Beute zu fangen. Und dann führe den Stoß und bring ihn mit zu uns, auf die Jagd.«
    Ein plötzlicher Windstoß schüttelte die Bäume und heulte, durch den Hain, und ich spürte, wie ich auf die Astralebene hinüberglitt. Ich packte Morios Hand, und er japste, als wir in den Sog der Energie traten. Wir landeten neben der Mondmutter, schnappten nach Luft und blickten auf den Boden tief unter uns hinab.
    »Du weißt, was du zu tun hast?«, fragte sie mich mit strengem Blick.
    »Ja.« Ich schluckte meine Furcht herunter, zückte das Einhorn-Horn und reckte es in den Himmel.
    »Heute Nacht führst du mit mir die Wilde Jagd. Deine Beute ist groß, weise und mächtig. Du musst ihn zur Strecke bringen - heute Nacht muss er geopfert werden.« Sie packte mich bei den Schultern, und ihr Blick durchbohrte mich bis in die Seele. »Enttäusche mich nicht. Zaudere nicht. Hab kein Erbarmen, denn wahrlich - heute Nacht kannst du dein Mitgefühl nicht dadurch ausdrücken, dass du ihn verschonst, wie du so gerne glauben würdest. Heilung geschieht manchmal nur durch den Tod. Und wenn du versagst und deine Beute nicht erlegst, wirst du seinen Platz einnehmen.«
    Mir blieben die Worte im Halse stecken, und ich konnte nur zustimmend krächzen. Sie ließ die Hand sinken und trat zurück. Meine Haut brannte vom kalten Feuer ihrer Berührung, und ich wollte nichts lieber tun, als meine Herrin zufrieden zu stellen.
    »Du hast einen Eid geschworen, als du dich mir verpflichtet hast, Camille. Nun bitte ich dich, ihn zu erneuern. Camille Sepharial te Maria, wirst du für mich leben?«
    Die Worte lagen mir vertraut auf der Zunge. Ich hatte sie in jener Nacht gesprochen, als sie mich in ihr Gefolge aufgenommen hatte. »Darauf schwöre ich meinen Eid.«
    »Wirst du für mich heilen?«
    »Darauf schwöre ich meinen Eid. «
    » Wirst du für mich töten ?«
    »Darauf schwöre ich meinen Eid. «
    »Wirst du für mich sterben?«
    »Darauf schwöre ich meinen Eid.«
    »Dann auf, auf, voran. Lass die Jagd beginnen, und wenn du deine Beute erlegen kannst, sollst du meine Priesterin werden!«
    Mit einem lauten Schrei stieß sie mich vorwärts, und ich hielt Morios Hand fest, lief los und raste über den Himmel. Meine Herrin jagte an meiner Seite dahin. Ihr Lachen trieb mich voran. Ich konnte nur noch an die Beute denken, die ich fangen wollte, und die Schreie der Jäger hallten hinter uns durch die Nacht.
    Dann sah ich ihn - da unten war er, meine Beute. Das Schwarze Tier starrte mir entgegen, als ich mich aus dem Himmel herabschraubte, gefolgt von den geifernden Hunden und Jägern. Er sprang auf die Astralebene und rannte vor mir davon. Sein Hufschlag hallte von den Sternen und Wolken wider, und wir nahmen die Verfolgung auf.
    Wir hetzten unsere Beute durch die Nacht, und der leuchtende Mond spendete uns sein Licht, während die Mondmutter ihr Jagdlied sang. Verloren in ihrer Pracht, verloren in der himmlischen Freude der Jagd, bemerkte ich kaum, wie die Nacht verging. Morio hielt mit mir mit, dann wurden seine Augen glasig, und er nahm seine Dämonengestalt an.
    Und dann, weit nach Mitternacht, irgendwann kurz vor dem Morgengrauen, wurde das Schwarze Tier langsamer und drehte sich um. Er keuchte und schnappte bebend nach Luft. An der Seite meiner Herrin verlangsamte ich meinen Schritt. Sie bedeutete dem Gefolge der Jäger zu warten, während ich vortrat, Morio dicht hinter mir.
    All meine Zweifel fielen von mir ab, meine Sorge verflog. Dies war ein Moment der Freude, des Triumphs. Die Jagd war fast vorüber, doch es gab keinen einzelnen Sieger. Wir alle würden etwas

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