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Schwestern des Mondes 07 - Hexenzorn-09.06.13

Schwestern des Mondes 07 - Hexenzorn-09.06.13

Titel: Schwestern des Mondes 07 - Hexenzorn-09.06.13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
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Hause abzusetzen. Die Priesterin hatte recht. Helft uns nur, uns anzuziehen, dann verschwinden wir von hier.«
    »Was ist mit der Reise durch die Portale? Wie sollen wir das machen?«
    »Am besten schleichen wir uns wohl zurück nach Dahnsburg und springen von dort aus. Wir sind nicht allzu weit weg von dem Portal in der Nähe des Diesteltanns. Wir kehren auf demselben Weg zurück, auf dem wir hergekommen sind, und beten darum, dass sie uns nicht erwischen.«
    Ich wollte meinen Rock hochziehen, hielt aber inne. Alle meine Klamotten waren durchweicht von Matsch, Tau und Blut. »Entzückend. Das kann ich nicht anziehen«, sagte ich und betrachtete die klatschnasse Sauerei. »Ich würde aussehen wie eine Hexe, die heute die Schule des Satans schwänzt. Ich war nackt, als ich ihn getötet habe, aber meine Klamotten haben trotzdem einiges abbekommen.«
    Iris lachte. »Darum kümmere ich mich. Ihr beide habt einen hübschen Anblick geboten, als wir euch hergebracht haben. Ich habe dich so gut wie möglich gesäubert«, fügte sie hinzu und errötete, als sie Morio ansah. »Dich auch.«
    »Danke, Iris«, sagte er und zwinkerte ihr zu. »Du bist ein Schatz.«
    Sie errötete wieder und hielt dann einen Beutel hoch. »Während ihr geschlafen habt, bin ich auf dem Morgenmarkt einkaufen gegangen. Ich konnte nicht viel finden, aber ... hier.« Sie holte ein schlichtes Kleid in einem leuchtenden Blau hervor und reichte es mir zusammen mit einem schön gearbeiteten Ledergürtel. Morio hielt sie eine braune Hose und eine grüne Tunika hin. »Eure Schuhe habe ich sauber bekommen, sie stehen da drüben in der Ecke.«
    Wir zogen uns rasch an, stopften unsere schmutzigen Klamotten in den Beutel, kauten im Gehen etwas Brot und Käse und eilten die Treppe hinunter.
    Feddrah-Dahns und Mistelzweig warteten auf uns. Der Einhorn-Prinz überraschte mich, indem er mich mit einer Kopfbewegung beiseitenahm. »Priesterin Camille, Ihr könnt gewiss sein, dass mein Vater von mir nicht erfahren wird, was sich zugetragen hat. Das zu enthüllen steht allein dem neuen Herrn der Dahns-Einhörner zu.«
    Priesterin? Ich starrte ihn an. »Ihr wisst, was passiert ist?«
    Er nickte. »Selbstverständlich. Ich habe seinen Tod gefühlt. Alle Dahns-Einhörner haben ihn gefühlt - er hat uns tief erschüttert. Doch niemand außer mir weiß genau, wie es geschehen ist. Jedes Mal, wenn er wiedergeboren wird, spürt die Herde sein Hinscheiden.«
    »Das hätte mir klar sein müssen«, sagte ich. »Was wird Euer Volk von mir denken? Werden die Einhörner mich hassen?«
    Feddrah-Dahns schüttelte den Kopf. »Nein. Zumindest nicht mein Volk. Andere sehen in dieser Sache womöglich nicht so klar.« Er zögerte, als überlegte er, wie viel er mir sagen sollte. »Ihr müsst verstehen: Das Schwarze Tier hat Euch auserwählt, Lady Camille. Sein Befehl ist den Dahns-Einhörnern heilig.«
    »Gibt es dann überhaupt ein Problem?«
    »In gewisser Weise, ja. Mein Vater würde von Euch verlangen, dass Ihr Euch bestimmten Ritualen unterzieht, und dazu habt Ihr keine Zeit. Ich ahne, dass in der Erdwelt Dinge vorgehen, um die Ihr Euch kümmern müsst. Also werde ich dafür sorgen, dass Ihr ohne irgendwelche Fragen durch die Portale zurückreisen könnt.«
    Spontan schlang ich ihm die Arme um den Hals und küsste ihn auf die Backe. »Ihr seid ein wahrer Freund, Feddrah-Dahns. Bitte gebt gut auf Euch Acht. Ich könnte es nicht ertragen, wenn Euch etwas zustoßen sollte. Jedes kleine Mädchen träumt davon, ein Einhorn wie Euch an seiner Seite zu haben. Ihr seid das Einhorn aus den Legenden, und an dem Tag, da Ihr den Thron besteigt, bekommt Euer Volk den edelsten Herrscher, den es sich nur erträumen könnte.«
     
    Der Morgen verflog in der Hetze von einem Portal zum nächsten, wobei wir den Einhörnern und Elfen ausweichen mussten. Mittags traten wir aus dem Portal in Großmutter Kojotes Wald, und ich atmete auf. Wir waren sicher nach Hause gekommen, aber nichts würde je wieder so sein wie zuvor. Das sagten mir die Male auf meinem Rücken.
    Großmutter Kojote war nirgends zu sehen. Ausnahmsweise einmal war ich enttäuscht, nicht erleichtert. Ich wollte sie wegen der Geistsiegel um Rat fragen. Mein Bauchgefühl sagte mir, dass Tanaquar und Asteria die Sache ganz falsch anpackten, wenn auch unabsichtlich, und ich war bereit, für den Rat einer Expertin einen hohen Preis zu bezahlen. Doch als wir aus dem Portal traten, war sie nicht da.
    Ich sah mich suchend nach ihr um - nichts. Ich

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