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Schwestern des Mondes 07 - Hexenzorn-09.06.13

Schwestern des Mondes 07 - Hexenzorn-09.06.13

Titel: Schwestern des Mondes 07 - Hexenzorn-09.06.13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
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sie.
     

 
Kapitel 17
     
    I ch schlief ein paar Stunden, bis Menolly aufwachte. Trillian und Morio leisteten mir Gesellschaft. Es fühlte sich unglaublich gut an, beide in meinem Bett zu haben, und obwohl ich froh war, dass wir alle wieder zusammen waren, fragte ich mich, was bei Smoky los sein mochte. Aber ich war zu erschöpft, um lange darüber nachzugrübeln. Diese Jagd war die härteste gewesen, die ich je erlebt hatte, mit Ausnahme der allerersten, und mein Körper wie mein Geist brauchten Zeit, sich wieder aufzuladen. Leider war uns eine längere Auszeit nicht vergönnt, denn auf dem Friedhof wartete viel Arbeit auf uns.
    Als der Wecker summte, schaltete Morio ihn aus, und wir alle quälten uns aus dem Schlaf. Ich gähnte und schlüpfte unter der Decke hervor. Trillian reichte mir meinen Morgenmantel, während Morio schon mal ins Bad ging. Blinzelnd schaute ich in den Spiegel auf meinem Frisiertisch. Ich hatte vergessen, mich abzuschminken, und mein Make-up war völlig verschmiert. Doch nach fünf Minuten mit Make-up-Entferner und dem üppigen Vorrat von M.A.C.-Kosmetik in den Schubladen des Tischchens sah ich wieder präsentabel aus.
    Morio schlüpfte in eine dunkelblaue Jeans und einen Rollkragenpulli, Trillian wählte eine Lederhose und einen Pullover. Beide sahen ziemlich gut aus, doch Trillian hatte so einen gedankenverlorenen Ausdruck in den Augen, der mich innehalten ließ. Als ich ihn nach seinen Gedanken fragte, zuckte er mit den Schultern und lächelte schwach.
    »Dann gehen wir wohl besser runter«, sagte ich, als mir klar wurde, dass ich keine Antwort bekommen würde. Ich zog einen wadenlangen Rock aus Kunstseide an, dazu einen violetten Pullover mit Wasserfallkragen. Die Nacht versprach sowohl kalt als auch blutig zu werden. Ich hatte nicht vor, in meinem besten Bustier in den Kampf zu ziehen. Ich legte extra kleine Ohrstecker an - große Ohrringe waren beim Kämpfen keine gute Idee, wie ich auf schmerzhafte Weise hatte feststellen müssen - und schlüpfte in meine hohen Schnürstiefel.
    Wir schlenderten in die Küche, wo Chase schon für das Abendessen gesorgt hatte. Iris erschien, gähnend und noch im Bademantel.
    »Danke, dass du das Kochen übernommen hast, Chase«, sagte sie. »Ich war völlig fertig von der Reise.«
    Ich beugte mich über einen der Töpfe auf dem Herd und schnupperte. »Was ist das?« Was es auch war, es roch lecker.
    »Hühnersuppe mit Klößchen.« Er fischte mit dem Löffel einen der weißen Klumpen heraus. Die Suppe dampfte, roch himmlisch, und in der Kelle tummelten sich klein geschnittene Karotten, Zwiebeln, Sellerie und dicke Stücke Hähnchenfleisch.
    »Was sind denn Klößchen?«, wollte ich schon fragen, doch dann fiel es mir ein. »Richtig, Mutter hat so was ab und zu gemacht. Aber bei ihr waren sie süß und mit Zimt, in einem großen Topf Apfelmus.« Ich beugte mich vor und nahm gierig den Löffel in den Mund.
    Dumme Idee!
    »Heiß, heiß, heiß!« Ich presste die Hand auf die Lippe, wo sich von dem brühheißen Löffel eine kleine Brandblase bildete, konnte aber trotzdem nicht widerstehen, noch einmal zu kosten. »Aber, mm, ist das lecker. Ich wusste gar nicht, dass du so gut kochen kannst.«
    Er zwinkerte. »Oh, kochen kann ich wirklich. Ich habe es früh lernen müssen, falls du dich an das erinnerst, was ich dir über meine Kindheit erzählt habe. Ich hatte die Wahl: selber kochen lernen oder immer nur Sandwiches essen. Jetzt setz dich an den Tisch, ich bringe dir eine Schüssel.«
    Während Delilah und Chase Schüsseln voll dampfender Suppe auftrugen, schlenderte Menolly mit Rozurial und Vanzir vom Wohnzimmer herein. Das dämonische Duo wirkte ziemlich niedergeschlagen. Für Roz galt das buchstäblich. Sein rechtes Auge war blauschwarz umringt.
    »Was zum Teufel ist dir denn passiert?«, platzte ich heraus.
    Er zuckte mit den Schultern. »Tja, wenigstens war es diesmal nicht dein Irrer von einem Ehemann.« Er schnupperte und fügte hinzu: »Und ich will unbedingt etwas von dem, was hier so gut riecht.«
    »Setz dich. Ich bringe dir etwas.« Delilah nahm ihm den Mantel ab.
    Vanzir setzte sich rittlings auf einen Stuhl an den Tisch und schüttelte den Kopf, als Chase ihm eine Schüssel Suppe anbot. »Ich habe keinen Hunger, danke.«
    Menolly glitt hinter mich und umarmte mich kurz. »Schön, dass du wieder da bist, und Trillian auch«, sagte sie.
    »Guten Abend, verehrter Reißzahn.« Trillian wedelte mit dem Messer in ihre Richtung, nachdem er ein dickes

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