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Schwestern des Mondes 07 - Hexenzorn-09.06.13

Schwestern des Mondes 07 - Hexenzorn-09.06.13

Titel: Schwestern des Mondes 07 - Hexenzorn-09.06.13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
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sicher nicht mit dem Fuchswelpen in die Badewanne, aber ich gehe gleich hoch und dusche.«
    Morio schnaubte. »Ich frage Iris, ob ich bei ihr duschen darf. Ich glaube, sie ist mit ihrem Bad schon fertig.«
    »Platz nur nicht bei ihr herein, ohne anzuklopfen«, ermahnte ich ihn. Als die beiden hinausgingen, schnappte ich mir ihren Platz auf dem Sofa. »Chase, wie steht's?«
    Er seufzte tief. »Sag du es mir. Der Wedgewood-Friedhof scheint neuerdings die angesagte Party-Location zu sein. Zumindest, wenn man ein Ghul oder Geist ist, oder was das sonst für Wesen sein mögen. Letzte Nacht war da wirklich die Hölle los. Ich habe das Gebiet abgeriegelt, aber früher oder später wird eines dieser Viecher ausbrechen, sozusagen. Ich wünschte wirklich, ihr hättet uns helfen können.«
    »Vollmond«, sagte ich. »Ich bin mit der Wilden Jagd gelaufen bis zum Wahnsinn. Ich hätte dir noch weniger genützt als Delilah in ihrer Schmusekätzchen-Gestalt. Also, haben die Zeitungen schon Wind von den untoten Umtrieben bekommen?«
    Chase nickte grimmig. »O ja. Andy Gambit kriegt sich kaum mehr ein.«
    Gambit war Reporter beim Seattle Tattler , einem Boulevardblatt, das vor Ignoranz, Engstirnigkeit und aufgebauschten Skandalen nur so strotzte. »Was zum Teufel behauptet er denn jetzt wieder?«
    »Er gibt dem AETT die Schuld an dem Problem. Und er stachelt diese verdammte Bruderschaft der Erdgeborenen auf - diese neue Glaubensgemeinschaft, die von Gruppen wie den Freiheitsengeln und der Aufrechte-Bürger-Patrouille gegründet wurde. Er ruft sie dazu auf, sich auf den diversen Friedhöfen zu postieren und für die Seelen der Verstorbenen zu beten. Wenn er sich nicht zurücknimmt, werden seinetwegen eine ganze Menge Leute zu Schaden kommen.«
    Delilah kniff nachdenklich die Augen zusammen. »Gebete werden da nichts nützen. Außer es sind die richtigen Zauber dabei, um die Toten zur Ruhe zu bringen. Und dann auch nur, wenn sie von einem Magus oder einer Hexe gesprochen werden, die mächtig genug ist.«
    »Ich weiß das, und du weißt das, aber Gambit glaubt nicht daran.« Chase lehnte sich auf dem Sofa zurück und rieb sich die Augen. »Ich bin so müde. Letzte Nacht hat Delilah beschlossen, lustige Jagdspielchen zu veranstalten - keine, bei denen ich hätte mitmachen können, wenn du verstehst, was ich meine. Sie hat die ganze Nacht lang verrückt gespielt, ist im Zimmer herumgesaust, hat Sachen vom Nachttisch geworfen und versucht, meine Zehen zu erlegen. Ich musste sie aus dem Schlafzimmer werfen, um ein bisschen Ruhe zu haben.«
    »Ich kann doch nichts dafür, dass die Katzenminze in der Maus, die du mir geschenkt hast, so stark war«, erwiderte sie lachend.
    »Na klar, jetzt bin ich schuld daran.« Er küsste sie auf die Stirn. »Im Ernst, Camille, ich hätte gestern Abend wirklich Hilfe brauchen können. Menolly konnte nicht mitkommen. Sie musste auf das Haus aufpassen.«
    »Nächsten Monat sorgen wir dafür, dass bei Vollmond Verstärkung für dich da ist.« Ich schüttelte den Kopf. »Dieser Ausflug nach Hause war völlig irre. Ich erzähle euch alle Einzelheiten, wenn Menolly wach ist, aber letzte Nacht hat die Mondmutter ... mich sozusagen befördert. Ich bin jetzt Priesterin.« Ich zog mein Shirt von der Schulter, um ihnen die neue Tätowierung zu zeigen.
    Delilah schnappte nach Luft. »O ihr guten Götter! Ich gratuliere dir!« Sie schoss aus ihrem Sessel, zog mich auf die Füße und umarmte mich fest. »Ich weiß, wie sehr du dir das immer gewünscht hast! Aber wie ...? Warum?«
    Ich blickte mich wachsam um. »Sind die Banne in Ordnung?«
    »Alle aktiv und ungebrochen«, antwortete sie.
    »Okay, ich mach's kurz. Heute Abend erfahrt ihr die ganze Geschichte, also stellt mir bis dahin bitte keine weiteren Fragen. Darüber zu reden ... ist nicht leicht.« Ich hätte nicht erwartet, dass es mir so schwerfallen würde. Die Worte fühlten sich auf meiner Zunge so harsch und brutal an. »Letzte Nacht habe ich das Schwarze Einhorn mit seinem eigenen Horn geopfert. Mit meinem Horn.« Und zum ersten Mal, seit ich nach der Jagd aufgewacht war, brach ich in Tränen aus.
    Delilah wich taumelnd zurück. Sogar Chase blickte entsetzt drein, doch keiner von beiden sagte ein Wort, und dafür war ich ihnen dankbar. Gleich darauf kam Iris aus der Küche, mit Maggie auf der Hüfte. Die Gargoyle streckte die Armchen nach mir aus, und ich drückte sie an mich. Ihre großen Augen schimmerten, und sie leckte mir sanft die Tränen ab, die mir

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