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Schwestern des Mondes 07 - Hexenzorn-09.06.13

Schwestern des Mondes 07 - Hexenzorn-09.06.13

Titel: Schwestern des Mondes 07 - Hexenzorn-09.06.13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
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übers Gesicht liefen.
    »Nich taurig, Camey ... nich taurig ...«
    »Sie hat ihre Camille vermisst.« Iris warf mir einen prüfenden Blick zu. »Alles in Ordnung?«
    Ich nickte. »Ja, ich bin nur ... etwas emotional.«
    »Na dann. Delilah«, sagte Iris und hielt eine geschredderte Toilettenpapierrolle hoch. »Wie ich sehe, hast du gestern Nacht ein neues Spielzeug entdeckt.«
    Delilah errötete. »Oh ... äh ... ja. Wo hast du die gefunden?«
    »Im Gästebad. Ich hoffe, du hattest zumindest deinen Spaß, denn du hast alles von der Ablage geworfen, das Toilettenpapier zerfetzt und bist am Duschvorhang hochgeklettert.«
    »Camey! Camey!«, unterbrach Maggie sie.
    Ich raunte ihr leise Worte zu, und ihr flaumiges Fell kitzelte mich an der Nase. Sie kuschelte sich an mich und gab ihr leises Muuf v on sich. Dann klammerte sie sich an meinem Haar fest, schloss die Augen und legte den Kopf auf meine Schulter. Ich küsste sie auf die Stirn, setzte mich in den Schaukelstuhl und wiegte sie sanft vor und zurück. Sie schlief ein, und meine Tränen ebbten ab.
    »Sie hatte einen aufregenden Vormittag«, erklärte Delilah mit schuldbewusster Miene. »Ich habe sie in der Küche allein gelassen, weil ich baden wollte, und sie hat ihren neuen Laufstall umgekippt, ist herausgekrabbelt und hat den Schrank unter der Spüle aufgemacht. Sie hat den Mülleimer ausgeleert und war gerade dabei, ein Stück alte Pizza zu essen, als Chase sie gefunden hat. Allerdings hatte sie wohl mehr Essensreste im Fell als im Mund.«
    »Verdammt, das hätte ich zu gern gesehen«, sagte ich, lachte und küsste Maggie noch einmal. Sie war eine Mischung aus Kind und Katze. Das Beste von beiden, nur mit Flügeln und riesengroßen Ohren. »Meinst du, es ist schlimm, dass sie Pizza gegessen hat?«
    »Ich habe Fotos gemacht«, warf Chase grinsend ein. »Ich habe sie entdeckt, als ich in die Küche gegangen bin, um Kaffee zu kochen, während Delilah sich von ihren Eskapaden erholt hat. Ich bin dageblieben, um Menolly dabei zu helfen, auf das Haus aufzupassen. Und nein, ich glaube nicht, dass ihr Maggie Pizza geben solltet. Sie hat mir auf die Füße gekotzt, gleich nachdem ich das Foto gemacht hatte. Das habe ich nicht fotografiert.«
    »Tja, jetzt scheint es ihr wieder gut zu gehen. Aber wo waren eigentlich Rozurial und Vanzir, als du Verstärkung gebraucht hättest?« Das Duo hatte sich in letzter Zeit ziemlich rar gemacht, und ich fragte mich, was da los war.
    »Sie haben herumgeschnüffelt und versucht, mehr über diese Knochenbrecher-Frau in Erfahrung zu bringen.«
    »Sie ist eine Dämonin«, korrigierte ich ihn automatisch.
    »Dämonin. Ich habe nichts mehr von ihnen gehört, seit sie gestern Abend gegen zehn gegangen sind.« Chase sah auf seine Armbanduhr. »Sollten wir uns Sorgen machen?«
    »Vielleicht.« Ich trat ans Fenster, presste die Hände ans Glas und blickte in den stürmischen Nachmittag hinaus. Der Herbst hatte Einzug gehalten, es regnete in Strömen, und mir graute jetzt schon davor, bei diesem Wetter auf dem Friedhof herumzulaufen, mitten in der Nacht. Ein wenig Mondlicht könnte durch die Wolken dringen, aber ein Sonntagsspaziergang würde das auf keinen Fall werden.
    Delilah trat zu mir und legte sacht eine Hand auf meine. »Du hattest eine schwere Nacht, was?«, fragte sie leise.
    »Das ist die Untertreibung des Jahres. Wart's ab, bis du die ganze Geschichte hörst. Uns steht einiges bevor. Und Venus Mondkind ist jetzt auch in die Sache verwickelt. Ich fürchte, wir werden ein paar schwierige Entscheidungen treffen müssen. Außerdem steckt Vater auch noch mittendrin.«
    Sie legte mir den Arm um die Schultern. »Wir schaffen das schon. Wir haben es doch jedes Mal irgendwie geschafft. Unsere Quoten stehen immer schlechter, aber bisher hatten wir Glück.«
    Ja, dachte ich, bisher. Aber wie lange würde unsere Glückssträhne noch anhalten? Wie lange, bis eine von uns in einen Abgrund stürzte, ins falsche Ende eines Schwertes lief oder in die Schusslinie eines besonders scheußlichen Zauberspruchs stolperte? Schattenschwinge konnte einen Dämon nach dem anderen gegen uns ins Feld schicken und sich in Ruhe die Ränge seiner Diener hocharbeiten, bis er einen fand, der es mit uns aufnehmen, den wir nicht aufhalten konnten. Und dann?
    Auf einmal fühlte ich mich wieder niedergeschlagen, verloren in einer sehr großen Welt. Ich lehnte den Kopf an Delilahs Schulter und wünschte mir, ich könnte ausnahmsweise mal so optimistisch sein wie

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