Schwestern des Mondes 08 - Katzenjagd-09.06.13
Sie erwartete mich erst viel später, und es lagen alle möglichen Dokumente auf dem Schreibtisch ausgebreitet - private, vertrauliche Dokumente.
Nicht nur über euch, sondern auch über andere Mitglieder des dämonischen Untergrunds hier ... der Dämonen, die hoffen, dass Schattenschwinge scheitern wird. Als sie mich sah, versuchte sie, alles zu verstecken, doch trotz meiner Schiene bin ich schnell, und ich bin mächtig. Ich ließ sie erstarren, und als ich mir die Unterlagen ansah, war für mich offensichtlich, dass sie meine Klienten und mich ausspioniert hatte. Zunächst war ich nicht sicher, in wessen Auftrag, doch dann fand ich das hier in ihrer Geldbörse.«
Er ließ eine Kette auf den Tisch fallen. Aus Gold, mit einer Schlange daran. »Das ist das Symbol von Stacias Truppen - die goldene Schlange. Nur ihre engsten Vertrauten dürfen das Zeichen tragen, ihre Spione und Kompagnons. Ich erkannte es sofort, dank meiner Recherchen über Stacia. Kim spioniert seit... nun, ich weiß nicht genau, seit wann sie für Stacia spioniert. Jedenfalls lange genug, um euch in Schwierigkeiten zu bringen.«
»Wir haben vor Kim über die Ley-Linie gesprochen, die Harold Youngs Haus und den Friedhof miteinander verbindet - nachdem du das Grundstück gekauft hattest. Stacia weiß also ziemlich sicher, dass wir diejenigen waren, die ihren Zauber gebrochen haben.« Ich rieb mir stöhnend den Kopf. »Du hast uns jedes Mal Bescheid gesagt, wenn du etwas Neues über Stacias Aufenthaltsort hattest, aber bis wir dort ankamen, war sie weg. Kim hat sie gewarnt.«
»Kein Wunder, dass wir an dieses Miststück nicht herangekommen sind!«, knurrte Morio und schlug mit der Faust auf den Tisch.
»Was hast du mit Kim vor, wenn wir erst unsere Informationen von ihr bekommen haben?« Camille sah Carter forschend an.
Er begegnete ihrem Blick ruhig und fest. »Verräter sind schlimmer als Feinde. Für einen solchen Verrat gibt es nur eine Strafe. Man kann sie schnell vollziehen oder lange andauern lassen. Ich habe für Folter nichts übrig, aber wenn ich Stacia sagen würde, dass Kim ihre Spionage gestanden hat, dann hätte die Knochenbrecherin ihren kleinen Maulwurf sicher gern zurück. Aber das Volk meiner Mutter hat ein altes Sprichwort: Lasse keinen Feind am Leben. Er kehrt zurück und beißt dich. Kim gehört jetzt zu unseren Feinden. Wenn ich sie gehen ließe, würden wir das bald bereuen. So schmerzlich diese ganze Angelegenheit für mich auch ist, ich fürchte, ich werde sie hinrichten müssen.«
Die Worte klangen kalt, aber wahr. Wenn wir sie am Leben ließen, würde sie sich rächen wollen, und sie würde schnurstracks zu Stacia laufen und ihr helfen, uns zu vernichten. »Wie ...« Ich wusste nicht recht, wie ich die Frage formulieren sollte, die ich stellen wollte.
Carter lächelte kalt. »Ich verfüge über verschiedenste Kräfte sowohl meines Vaters Hyperion als auch meiner Mutter. Vergiss nicht, ich stamme selbst von Dämonen ab. Ich werde ihr ein besseres Los schenken, als sie verdient - ein schnelles und schmerzloses Ende. Aber eines ist gewiss: Kim hat ihr Schicksal selbst besiegelt.«
Als Morio gerade Maggie auf den Schoß nahm, schimmerte plötzlich die Luft in der Küche. Ich zückte meinen Dolch und sprang auf, doch Arial, die in ihrer Geistergestalt um uns herumstreifte, knurrte mir eine Warnung zu.
Nein, greif nicht an.
»Arial sagt, nicht angreifen.« Ich ließ die Waffe sinken und wartete ab, was da erscheinen mochte. Die Männer machten sich bereit. Der Schimmer wurde heller, ein leichter, sepia- farbener Nebel quoll in der Mitte auf, und dann erschienen in einem gleißenden Blitz zwei Gestalten im wabernden Rauch.
Aus dem Nebel trat ein Mann, und eine Woge von Energie ließ die Küche erbeben. Er blieb stehen, den Blick fest auf mich gerichtet.
Shade.
Und hinter ihm eilte eine viel kleinere Gestalt herbei. Iris. Als die beiden im Raum materialisierten, schlich Arial leise davon und streifte mich ein letztes Mal mit ihrem geisterhaften Schwanz. Ich lächelte zufrieden, denn jetzt wusste ich ja, wo ich sie jederzeit finden konnte.
Iris stieß einen Freudenschrei aus und stürzte sich in Camilles Arme.
Smoky trat Shade mit einem leisen Knurren entgegen, doch ich drängelte mich an ihm vorbei. Bevor ich irgendetwas anderes tat, riss ich Iris an mich und küsste sie auf die Stirn.
»Den Göttern sei Dank, dass du am Leben bist. Wir hatten solche Angst, Stacia hätte dich erwischt. Was ist passiert? Wo kommst du
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