Schwestern des Mondes 08 - Katzenjagd-09.06.13
Ich zog Lysanthra mit einer kräftigen Drehung wieder heraus, und die wirkte - er ließ den Pflock fallen, ging in die Knie und schaffte es nicht, sich wieder aufzurappeln. Menolly versetzte ihm einen Tritt gegen den Kiefer, und er kippte stöhnend zur Seite. Der andere Dämon starrte uns an. Er sah aus wie ein schlechtfrisierter Hells Angel, doch unter dieser Lederjacke schlug das Herz eines echten Dämons.
Camille verschwand im Haus, und ich fragte mich, wo sie hinwollte, konnte mich aber nicht länger auf sie konzentrieren. Es waren noch zu viele Dämonen um mich herum.
Smoky erledigte einen, und Roz schaffte es endlich, seinen Blähmörgel auszuschalten, indem er dem Biest eine seiner magischen Granaten in den Hals stopfte, als es den Mund aufriss, um Feuer zu speien. Das darauffolgende Flammeninferno setzte auch einen nahen Rosenbusch in Brand. Smoky drehte sich um und atmete tief aus, und ein eisiger Nebel senkte sich auf die Flammen herab und löschte sie.
In der Dunkelheit, nur schwach erhellt von den Lichtern im Haus, herrschte das Chaos. Ich verschnaufte kurz und half dann Menolly gegen den letzten Dämon. Zusammen schafften wir es, ihn in eine Ecke zu treiben, und sie bearbeitete ihn mit ihren Fangzähnen, während ich ihm meinen Dolch fein säuberlich zwischen zwei Rippen stieß.
Ich hörte Geschrei, drehte mich um und sah Wilbur um die Hausecke kommen. Er verfolgte zwei Blähmörgel, die um ihr Leben liefen. Holla. Was immer er getan haben mochte, hatte ihnen eine Scheißangst eingejagt - eine seltene Leistung, denn Blähmörgel sind normalerweise nicht leicht zu erschrecken. Die beiden rannten geradewegs auf uns zu, und ihr Gebrüll hallte durch die Nacht. Rozurial hechtete beiseite, Smoky bearbeitete den einen mit seinen Klauen, und Morio nahm sich den anderen vor. Sie tobten sich aus, während Menolly und ich uns dem letzten Treggart zuwandten.
Ich sprang blitzschnell hinter ihn, und als Menolly ihm einen ordentlichen Tritt versetzte, der ihn auf mich zuschleuderte, brauchte ich nur Lysanthra auszustrecken, und er landete genau auf der Spitze ihrer Klinge. Sein Schwung brachte mich aus dem Gleichgewicht, ich schlug mit dem Kreuz hart auf einem großen Stein auf, und er landete obendrein auf mir. Er rührte sich nicht, und ich spürte, wie das Blut aus der Stichwunde an mir herablief.
Gleich darauf war alles still. Ich stöhnte, als Menolly den toten Dämon von mir wuchtete und mir aufhalf. Als ich meine Klinge im Gras abgewischt hatte, drehte ich mich um und stellte fest, dass unser Vorgarten aussah wie ein Schlachtfeld. Es war schwierig, die vielen Leichen im Dunkeln genau zu zählen, aber der klebrige, metallische Geruch von Blut blieb mir im Halse stecken.
»Pfui Teufel, das war unschön. Iris hatte recht - wir brauchen hier Schutz. Ich finde es scheußlich, aber wir können das Haus nicht mehr unbewacht lassen. Und da wir gerade von ihr sprechen ...« Ich reckte den Hals und sah mich um. »Wo ist Iris?«
»Im Haus ist sie nicht«, sagte Camille, die gerade langsam aus der Haustür trat. Sie hielt Maggie auf dem Arm, die sich an ihre Schulter schmiegte. »Ich habe überall nach ihr gesucht, aber da drin ist sie nicht, Leute.«
»Scheiße - schaltet sämtliche Außenbeleuchtung an«, sagte ich.
»Ich sehe im Gästehaus nach.« Roz raste los, als sei Hei persönlich hinter ihm her. Er vergötterte Iris. Wie wir alle.
Trillian gab Morio einen Wink. »Komm mit, wir suchen den Wald ganz hinten ab.« Sie eilten davon.
Smoky sagte nichts, sondern lief in die Gegenrichtung los, zum vorderen Teil unseres Grundstücks. Ich wirbelte herum und packte Menolly am Arm.
»Komm, wir suchen in Richtung Birkensee.« Während wir auf die Bäume zurannten, betete ich im Stillen darum, dass wir sie finden würden. Ihr war bestimmt nichts passiert, alles würde wieder gut werden. »Das muss es«, flüsterte ich, als ich einen Blick auf Arial erhaschte, die auf der Astralebene neben uns herlief.
»Wo könnte sie sich versteckt haben?« Menolly blieb am Anfang des Pfades durch den Wald stehen. »Würde sie dem Weg folgen oder sich in den Wald schlagen?«
»In den Wald, denke ich. Rufen wir einfach nach ihr. Jetzt droht ja keine Gefahr mehr.« Ich formte die Hände zum Trichter und brüllte hinein wie in ein Megaphon: »Iris! Iris! Du kannst rauskommen! Wo bist du? Alles in Ordnung?«
»Iris!« Auch Menolly begann nach ihr zu rufen und lief den Pfad entlang. »Du nimmst den Wald links vom Pfad, ich gehe
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