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Schwestern des Mondes 08 - Katzenjagd-09.06.13

Schwestern des Mondes 08 - Katzenjagd-09.06.13

Titel: Schwestern des Mondes 08 - Katzenjagd-09.06.13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
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überhaupt Magie wirken? Oder musste sie dazu ihre menschliche Gestalt annehmen? Tote zu beschwören gehörte nicht zu ihren angeborenen Fähigkeiten, also konnte sie sie vielleicht nur in ihrer Menschengestalt einsetzen. Jedenfalls musste ich irgendwie in ihren Rücken kommen, damit ich mich diesem verdammt langen Schwanz widmen konnte. Menolly sprang zu mir und zog mich beiseite.
    »Ich kann über ihren Kopf wegspringen«, sagte sie. »So schnell, dass sie mich unmöglich fangen kann.«
    »Dann los. Ich versuche, irgendeine Lücke zu finden, die mich nicht das Leben kostet.«
    »Pass auf dich auf. Wir können es uns nicht leisten, dich zu verlieren. Denk daran, wir stecken alle zusammen in dieser Scheiße - da ist kein Platz für Märtyrer.« Sie nahm Anlauf, machte einen Satz, flog mit einem prachtvollen Salto über den Kopf der Lamie hinweg und landete am hinteren Ende von Stacias aufgerolltem Schwanz.
    Trillian zog etwas aus der Tasche, und ich lächelte. Natürlich war er derjenige, der auf diese Idee gekommen war. Er setzte eine Sonnenbrille auf. Eine Panorama-Pilotenbrille, die umwerfend aussah und seine Augen vor ihrem Gift schützen würde. Dann hob er den Taser und ging auf sie zu.
    Stacia spie ihn an, schlug zugleich mit der Schwanzspitze nach Menolly und knallte meine Schwester an die Wand. Menolly schaffte es jedoch, den Schwanz zu packen, und arbeitete sich nun mit Hilfe ihrer langen, scharfen Fingernägel daran entlang auf Stacias Rücken zu. In diesem Moment kam Iris durch die Tür, blutbeschmiert und zerzaust. Sie sah Stacia und stieß einen schrillen, schreckenerregenden Schrei aus.
    »Du hast Henry getötet! Du hast den Laden zerstört!« Ihre Augen wurden weit, sie richtete den Zauberstab auf die Lamie und gab einen langen Schwall rhythmischer Worte von sich - ich konnte sie nicht verstehen, aber die Macht dahinter war gewaltig und furchterregend. Unwillkürlich wich ich zurück, während die Talonhaltija ihr Lied sang.
    Stacia bewegte sich auf sie zu, aber nun hatte Menolly den menschlichen Teil von Stacias Rücken erreicht und schlang einen Arm um ihren Hals. Sie drückte zu. Der Schwanz der Lamie peitschte hin und her, und sie hob die Arme, um Menolly von ihrem Rücken zu zerren. Gift troff von ihren langen Zähnen, und sie kreischte.
    »Ist euch nicht klar, wie dumm das ist?« Ihre Augen blitzten. »Wenn ihr mich tötet, tötet ihr damit euch selbst und diese Welt. Ich bin eure beste Chance, gegen Schattenschwinge zu bestehen.«
    Iris ließ einen Zauber los, der Stacia ins Gesicht traf. Energie zuckte knisternd den Körper der Lamie entlang wie ein Netz feiner Blitze.
    »Das Risiko gehen wir ein«, schrie ich und griff sie von der Seite an. »Wenn du unsere einzige Verbündete bist, sind wir sowieso schon tot.« Als ich ihr Lysanthra in die Seite stieß, erwischte Stacia mich mit dem Handrücken, und ich knallte mitsamt meinem Dolch gegen eine Anrichte. Ihr Schwanz peitschte nach vorn und schlang sich um meine Taille. Ich hörte in meiner Brust etwas knacken. Stöhnend versuchte ich, mich zu befreien, aber der Druck war zu stark, und ich würde gleich das Bewusstsein verlieren. S CHEI ß E , dachte ich. S O NAH DRAN - ICH DARF JETZT NICHT STERBEN !
    Da erschien Shade neben der Lamie und hauchte ihr eine Rauchwolke ins Gesicht. Sie kreischte und rieb sich wie wild die Augen. Shade stieß ein tiefes Grollen aus und verwandelte sich, aber nicht in einen Drachen, sondern in ein Geschöpf aus Rauch und Schatten, eine Nebelgestalt. Er hüllte Stacia in funkelnde Wolken, und sie griff sich panisch an die Kehle.
    Menolly packte die Dämonin beim Haar und zerrte ihr den Kopf zurück, um ihren ungeschützten Hals darzubieten. Shade wich rasch beiseite, als Smoky aus vollem Lauf zuschlug. Seine messerscharfen Klauen hinterließen fünf lange, grässliche Schnittwunden, aus denen sofort Blut hervorschoss.
    Stacia ließ mich los, und ihr Schwanz krachte dumpf auf den Boden. Stöhnend schlug ich auf dem Parkett auf und robbte aus dem Weg.
    In diesem Moment betraten Camille und Morio den Raum, gefolgt von Rozurial und Vanzir. Vanzir drängte sich nach vorn und streckte die Hände aus. Ich wusste, was wir sehen würden, wenn wir auf der Astralebene wären - lange Tentakel, die aus seinen Fingern hervorschossen und sich tief in Stacias Geist hineinbohrten, um ihr die Lebenskraft auszusaugen. Sein Kopf fiel in den Nacken, und sein cooler Rocker-Schick wich einer wilden Raserei. Er stieß ein hallendes, irres

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