Schwestern des Mondes 08 - Katzenjagd-09.06.13
Delilah.«
»Ja.« Ich holte tief Luft und schüttelte meine Gedanken ab. Was für Energie das auch sein mochte, die Shade prägte, ich wollte ein Teil davon sein. Was immer er mir bieten mochte, ich hatte es bereits angenommen.
Ich stieg aus und half Iris aus dem Jeep. Dabei flüsterte sie mir zu: »Ich mag ihn. Er wird für dich da sein, Delilah. Ganz gleich, was passiert, auf den kannst du zählen.«
Ich beugte mich herab und drückte ihr einen Kuss auf die Wange. »Ich weiß. Ich fühle mich in seiner Nähe so wohl, dass ich mich behaglich zusammenrollen und nie wieder aufstellen möchte.«
Shade stand ein paar Schritte von uns entfernt und betrachtete das Haus. Iris' Blick huschte kurz zu ihm hinüber. »Er strahlt die Energie deines Herrn und Meisters aus. Wenn er kein Avatar des Herbstkönigs ist, dann doch etwas Ähnliches. Ich frage mich, wie diese enge Verbindung zustande gekommen sein mag. Und wie er über mich Bescheid wissen konnte.«
»Ach ja ... was bedeutet eigentlich Ar'jant d'tel?«
»Nicht jetzt. Ist eine lange Geschichte. Wenn wir Stacia besiegt haben - nicht falls, sondern wenn - und sich der Staub auf ihrem Grab gelegt hat, werde ich sie dir erzählen.«
Während die anderen zu uns traten, musterte ich das Anwesen. Es war von einem hohen Zaun umgeben, aber das war in einem Vorort nichts Unübliches. Von hinten würden wir nur hineinkommen, wenn wir den Weg durch den dichten Wald hinter ihrem Grundstück fanden, durch den keine Straße führte. Jedenfalls nicht so nahe, dass wir freie Sicht auf das Haus gehabt hätten.
Als wir uns das letzte Mal angeschlichen hatten, wären wir beinahe in die Luft geflogen. Da Heimlichkeit uns so wenig genützt hatte, konnten wir diesmal ebenso gut offen angreifen. Ich räusperte mich und schlug das den anderen vor.
»Ich bin dafür, dass wir von zwei Seiten angreifen«, sagte Menolly. »Ich kann mich unbemerkt hineinschleichen. Shade auch. Smoky und Roz nicht, weil sie nicht wissen, was sie hinter irgendwelchen Türen erwartet. Aber lasst Shade und mir einen Vorsprung, dann kommen wir von hinten und verhindern, dass jemand flieht.«
»Ich will nicht, dass wir uns aufteilen«, widersprach ich. »Nein. Diesmal gehen wir einfach mit voller Power da rein. Wir töten alles, was sich bewegt und auch nur vage nach Dämon aussieht. Aber unser eigentliches Ziel ist Stacia. Das hier ist nicht ihr Trainingslager, also werden wohl kaum irgendwelche Menschen da sein, die ins Kreuzfeuer geraten könnten.«
Roz zog den Taser. »Möchte jemand den hier haben? Ich bin fürs Erste gut genug bewaffnet.«
Trillian streckte die Hand aus. »Mit dem Schwert kann ich ganz gut umgehen, aber damit kann ich mehr Schaden anrichten, zumindest, bis dem Ding der Saft ausgeht.« Er nahm die Waffe, hob sie und zielte, um sich damit vertraut zu machen. Dann nickte er und steckte sie in seinen Gürtel. »Ich bin so weit.«
»Vorsicht vor Schlangen«, warnte Camille. »Da drin ist es garantiert heiß wie in einem Backofen, und wo eine Lamie und Hitze sind, da können Schlangen nicht weit sein.«
»Ich halte einen meiner Eiszauber bereit. Smoky sollte das auch tun.« Iris holte tief Luft und schloss die Augen, und die Magie regte sich. Ich konnte sie sehen, sie stieg um Iris auf wie ein Strudel. Es war, als hätten die vergangenen Monate ihre Fähigkeiten entfesselt. Die Talonhaltija konnte Zauber wirken, von denen ich noch nicht einmal gehört hatte. Smoky warf einen Blick auf sie und tat es ihr gleich. Die Temperatur um uns fiel abrupt um gut fünfzehn Grad.
»Wir sind dran.« Morio und Camille fassten sich bei den Händen. »Staub zu Staub, Tod zu Tod, Bann zu Bann, Atem zu Atem ...«
Ihre Stimmen schwebten leicht in der Luft, und der Klang ließ mich erschauern. Die beiden wurden immer mächtiger, und ihre Todesmagie jagte mir eine Scheißangst ein. Bis vor kurzem war ich deswegen nur besorgt gewesen. Aber jetzt fand ich etwas Verführerisches daran.
Vanzir und Roz machten ihre Waffen bereit - Vanzir hatte ein sehr hässlich aussehendes Schwert bei sich, und Roz holte eine Handvoll seiner magischen Granaten hervor, die eiskalt sein mussten, denn sie waren mit einer dünnen Eisschicht überzogen.
Shade sah mich nur an und sagte: »Ich bin bereit.«
Ich sehnte mich danach, mich in den Panther zu verwandeln, hielt mich aber zurück. Erst wenn ich im Haus war, würde ich einschätzen können, ob ich auf zwei oder vier Beinen mehr Schaden anrichten konnte. Mit einem Blick in die
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