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Schwestern des Mondes 08 - Katzenjagd-09.06.13

Schwestern des Mondes 08 - Katzenjagd-09.06.13

Titel: Schwestern des Mondes 08 - Katzenjagd-09.06.13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
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mir. Menolly und Iris konnten ihn nicht sehen, aber für mich war er da. Er lächelte mich mit diesen bleichen, vollen Lippen an, und das lange dunkle Haar floss wie eine Spur aus Frost und Silber über seinen Rücken.
    Er legte mir die Hände auf die Schultern, und ich ließ mich mit dem Rücken an ihn sinken. Die Energie, die aus seinen Fingern strömte, verlockte mich dazu, mich in seine Arme zu stürzen.
    »Ich habe heute Nacht an dich gedacht. Ich spüre, dass du mich brauchst.«
    Hi'ran beugte sich herab - er war so groß, und sein Umhang war schwarz, bedeckt mit feurigem Herbstlaub, das unablässig von seiner Krone fiel. Als sein Gesicht sich meinem näherte, sah ich mein Spiegelbild in seinen Augen, umgeben vom Glitzern der Sterne, das über den Abgrund der Welt hinwegschimmerte wie ein Echo.
    Ich sog seinen Duft ein. Herbstfeuer und Friedhofserde, längst getrocknete Tinte und vergilbtes Papier, der Geruch von Moder und Fäulnis, Kröten und Moos ... all das umwehte mich als berauschende Mischung, die mein Herz rasen ließ.
    »Ich bin traurig«, flüsterte ich. »Ich verliere meinen Liebsten. Es geschieht so viel auf einmal, und ich glaube nicht, dass unser Band den aufziehenden Sturm überstehen kann.«
    »Du verlierst nicht deinen Liebsten«, raunte Hi'ran, und ich spürte seinen Atem wie einen Schwall kühler Herbstluft an meiner Haut. »Du schaffst Platz. Halte die Augen offen, meine Schöne. Und deinen Geist. Denke an die Form meiner Lippen, den Duft von altem Leder und Erntefesten, an den Hauch von Rauhreif in meinem Atem. Lausche auf das Lied, das dein Mal singt, wenn ich in der Nähe bin.«
    Damit beugte er sich herab und pustete sacht auf die glänzende schwarze Mondsichel. Ein Beben durchlief meinen Körper wie eine Harfe und ließ mich vibrieren, Saite für Saite. Ich stieß ein langgezogenes Stöhnen aus, ich wollte ihn, wollte mich ihm ganz hingeben, selbst meinen Atem. Er drehte mich herum, senkte langsam die Lippen auf meine herab und schloss mich in die Arme.
    Die Welt begann sich zu drehen wie ein Strudel aus Leben und Tod, Blut und Knochen, Blätter in einem Wirbelsturm. Auf seiner Zunge schmeckte ich Cognac, Wacholder und Eintopf mit geräuchertem Wild. Während ich in seinem Kuss versank, raste ein eisiges Feuer durch mich hindurch, erfüllte mich bis in den letzten Winkel, und meine Brüste begannen zu kribbeln und setzten meinen ganzen Körper in Flammen.
    Ich presste mich an ihn. Er schob ein Bein zwischen meine Knie, und ich öffnete mich ihm, aber er griff nicht nach mir, sondern bot es mir nur dar, damit ich mich an ihm reiben konnte, während er mir mit einem starken Atemzug das Leben aus dem Leib sog. Während ich nach Luft rang, presste er die Lippen wieder auf meine und blies mich sanft zurück in meinen Körper, und ich kam mit einem leisen Wimmern.
    Der Orgasmus breitete sich in mir aus wie geschmolzene Butter, warm und köstlich, so satt wie glühende Lava und knisternd wie ein Kaminfeuer. Ich keuchte auf, als er meinen Hals küsste und seine Zunge jeden Nerv in meinem Körper zum Beben brachte.
    »Meine lebende Braut, meine lebende Braut«, murmelte er, und seine Hände umfingen vorsichtig meine Taille. »Ich kann dich nicht nehmen. Noch nicht - wenn ich es täte, würdest du sterben. Aber ich will dich. Es wird einen Weg geben, und dann, eines Tages, wirst du in meiner Welt bei mir sein.«
    »Du hast gesagt, du willst, dass ich dir einen Erben gebäre - aber wie sollte das gehen, wenn du nicht... wenn wir nicht... « Ich starrte in seine Augen, gebannt von seinem Zauber.
    »Oh, keine Sorge, es wird geschehen, aber nicht ganz so, wie du es erwartest. Bis dahin weine nicht mehr, mein reizender Panther. Weine nicht mehr.« Dann wich Hi'ran zurück, und ich streckte die Hände nach ihm aus. In seiner Welt schien alles so einfach zu sein - entweder Leben oder Tod. Er war einer der Schnitter, ein Avatar des Todes, und es wäre so leicht gewesen, ihm einfach in seine Welt zu folgen.
    Er schüttelte den Kopf. »Nein, deine Zeit ist noch nicht gekommen. Du hast noch so viel zu tun, ehe ich daran denken darf, dich zu mir zu holen und dich mir zur Seite zu setzen. Aber ich werde immer bei dir sein, dich immer spüren und immer wissen, was du denkst.« Und dann, binnen eines Wimpernschlags, war er verschwunden.
    »Delilah? Delilah! Alles in Ordnung?«
    Menollys Stimme drang zu mir durch und holte mich in die Gegenwart zurück. Ich drehte mich um, und sie sprang zurück und fuhr die

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