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Schwestern des Mondes 08 - Katzenjagd-09.06.13

Schwestern des Mondes 08 - Katzenjagd-09.06.13

Titel: Schwestern des Mondes 08 - Katzenjagd-09.06.13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
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... du bist...«
    »Eine Todesmaid, genau wie du. Und doch nicht wie du. Ich bin tot, ja, und dennoch genauso greifbar und körperlich wie du.« Ihr Blick musterte mich wie ein Scanner, prüfte und begutachtete mich und - zumindest hatte ich das Gefühl - war nicht gerade überzeugt von mir. Ich errötete und starrte auf meine Schuhe hinab.
    »Mein Name ist Greta, und man hat mir die Aufgabe zugewiesen, dich auszubilden.« Sie streckte die Hand aus, und ihre Finger strichen sacht über mein Kinn. Greta war kaum über einen Meter fünfzig groß, doch die Kraft, die in dieser Berührung steckte, haute mich beinahe um.
    »A... Ausbildung?« Die Zuversicht, mit der ich hierhergestrebt war, schien zu verfliegen, als ihre Energie mich mit voller Wucht traf. Wie beim Herbstkönig, aber auch wieder nicht. Sie war mit seiner Energie durchtränkt, strahlte aber nicht die Herbstzeit aus wie er - nein, sie war ... die Jägerin. die Jägerin, die etwas hetzte wie der Hund den Fuchs, der Tiger die Gazelle, die Katze die Maus.
    »Unser Herr hat bestimmt, dass es nun an der Zeit ist, mit deiner Ausbildung zu beginnen. Du bist die einzige lebende Todesmaid in seinem Stall. Deshalb muss deine Ausbildung besonders vorsichtig und sorgfältig erfolgen. Ich bin die Anführerin der Todesmaiden und am besten dafür geeignet, dich in deine neuen Pflichten einzuführen.«
    Sie umkreiste das runde Podium und starrte den jungen Mann an.
    »Ich wusste nicht, dass ich irgendeine Ausbildung brauche. Er ruft mich einfach und sagt mir, was ich tun soll.« Ich war so vor den Kopf geschlagen, dass ich nicht merkte, wie sie sich an mich heranschlich. Und plötzlich stand sie neben mir - sie reichte mir kaum bis zur Schulter.
    »Das ist vorbei. Deine Ausbildung erfährst du durch mich. Heute Abend wirst du lernen, was es wirklich bedeutet, eine Todesmaid zu sein. Sieh gut zu. Höre gut hin. Spüre. Du bist nun auf dem Weg dorthin, das volle Potenzial deiner neuen Existenz zu erkennen.«
    Ehe ich etwas sagen konnte, hob sie die Hand und legte mir sacht die Finger auf den Mund. »Schweig. Sag nichts. Sei stumm und still.«
    Und ich war still.
    Greta ging auf das Podium zu, auf dem der Mann nun kniete. Sie beugte sich über die bronzene Scheibe. Angst flackerte in seinen Augen auf, und er wich zurück, doch eine Kraft - die ich bis hier herüber spüren konnte - hielt seine Knie auf dem Podium fest, und er begann zu zappeln, um sich zu befreien.
    »Nicht doch, nicht doch, mein Freund«, flüsterte Greta, und das Echo ihrer Stimme hallte über die Lichtung wie ein Schauer des Begehrens und der Liebe. »Weißt du, wer ich bin?«
    Er biss sich auf die Lippe. »Ich bin noch nicht so weit. Ich bin nicht bereit zu gehen.« Er schluckte, und als er weitersprach, zitterte seine Stimme nicht mehr. »Meine Zeit kann noch nicht gekommen sein.«
    »Doch, das ist sie. Das natürliche Gleichgewicht will es so. Die Schnitter haben mich geschickt. Du bist ein mutiger Mann, du hast heute viele Menschenleben gerettet, doch um die Waage wieder ins Gleichgewicht zu bringen, verlangt das Schicksal deinen Tod.« Gretas Stimme floss und perlte melodisch über die Worte hinweg. »Ronald Wyndham Niece, ich komme, deine Seele zu holen.«
    Da begann er zu weinen. »Aber ich habe doch geholfen, sie zu retten - ich habe getan, was ich konnte, und jetzt...«
    Ich sah zu, wie Greta ihm zärtlich über die Wange strich und etwas murmelte, das ich nicht verstand. Die Tränen versiegten augenblicklich, und als er zu ihr aufblickte, breitete sich ein dankbares, wunderschönes Strahlen über sein Gesicht. Sie beugte sich hinab und küsste ihn zärtlich, dann inniger, und er breitete die Arme aus. Sie ließ sich an ihn gleiten, er umschlang sie, und ihr Kuss wurde tief und sinnlich.
    Ich seufzte tief und merkte, dass mich der Anblick erregte.
    Greta strich ihm über den Rücken und die Arme, sein Jackett war plötzlich weg, und dann drückte sie seinen nackten Oberkörper an sich - auch das Hemd war verschwunden. Meine Lippen teilten sich, ich spürte ihre Leidenschaft, schmeckte einen Hauch seiner Seele auf der Zunge ...
    Sie winkte mich herbei, und mit drei großen Schritten war ich bei ihr. Sie nahm meine Hand, und ich konnte die Empfindungen spüren, die von ihr in ihn hineinströmten. Jede Berührung ließ einen kleinen Tod explodieren. Ich verlor mich in der Energie, wurde ebenso davon mitgerissen wie er, und als sie ihm die Seele durch den Mund aussog, seine Essenz einatmete und seine

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