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Schwestern des Mondes 08 - Katzenjagd-09.06.13

Schwestern des Mondes 08 - Katzenjagd-09.06.13

Titel: Schwestern des Mondes 08 - Katzenjagd-09.06.13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
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Fangzähne aus. Dann bekam sie sich in den Griff und schloss hastig den Mund.
    »Ich bin ...« Ich errötete und fragte mich, ob ich ihnen eine kleine Show geliefert hatte. Iris sah mir die Befürchtung an und schüttelte den Kopf.
    »Du brauchst es nicht zu erklären«, sagte sie, um Fragen zu unterbinden. »Wir können es an dir spüren. Du warst bei ihm. Du warst in Trance.«
    Ich nickte. »Ja.« Langsam führte ich die Hand an meinen Hals, wo die Haut noch vom Spiel seiner Zunge kribbelte.
    Menolly beugte sich vor und musterte mich mit einem langen Blick. »Muss ja eine interessante Botschaft gewesen sein, wenn man deinen Hals so ansieht.«
    Ich drehte mich zum Spiegel um und sah den riesigen Knutschfleck, den seine Küsse hinterlassen hatten. »Ah, ja ... kann man wohl sagen.« Ich lächelte und lief dabei rot an.
    Und dann fiel all der Zauber von mir ab. Ich sank zu Boden, erschöpft von dieser Nacht, immer noch nach Skunk stinkend, mit Punkfrisur und der Aussicht auf ... na ja, was immer der Herbstkönig für mich geplant hatte.
    »Alles ist so durcheinander. Chase hat sich sehr verändert, seit er den Nektar des Lebens getrunken hat...«
    »Du und Camille, ihr habt ihm das Leben gerettet. Ohne das Elixier wäre er gestorben.« Iris wuselte geschäftig herum und beseitigte die abgeschnittenen Haare.
    »Im Moment ist er mir jedenfalls nicht gerade dankbar dafür. Ich glaube, dass es ihn umgehauen hat, zu erkennen, was das wirklich bedeutet. Und dann ohne jede Vorbereitung - ich kann dir sagen, das ist nicht hilfreich. Ich habe das Gefühl, dass sich über mir irgendetwas zusammenbraut. Der Herbstkönig hat Pläne ...« Ich konnte Hi'rans Namen nur ihm gegenüber aussprechen - er war ein Geheimnis zwischen uns beiden, und nur ich kannte ihn.
    »Was hat Chase denn gesagt?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Um ehrlich zu sein, wollte ich gar nicht richtig zuhören. Er war so steif, so distanziert. Ich komme mit seiner existenziellen Angst im Moment einfach nicht klar. Das macht mich zu einer miserablen Freundin, nicht?«
    »Nein, dass macht dich zu einer halb menschlichen Frau. Wenn du eine reinblütige Fee wärst, wäre er längst Geschichte.« Iris setzte sich neben mich auf die Fußbank. »Schätzchen, Chase braucht mehr Hilfe, als du ihm geben kannst. Lass Sharah mit ihrer Magie daran arbeiten. Sie ist dafür ausgebildet, in solchen Fällen zu helfen.«
    »Dann ist er bei ihr wohl in besseren Händen. Ich lasse ihn lieber in Ruhe.« Der Gedanke schmerzte mich immer noch, aber ich konnte es mir nicht leisten, noch mehr Kraft darauf zu verschwenden. Ich war schon ganz erschöpft von meinen Bemühungen, zu helfen, wo meine Hilfe nicht erwünscht war.
    Während wir da im Schein der Tiffany-ähnlichen Lampen herumsaßen, die Morio in einem Trödelladen gefunden hatte, ging die Haustür auf, und Camilles Lachen hallte durch den Flur. Mühsam rappelte ich mich vom Boden auf und setzte mich in einen Sessel, doch als sie ins Wohnzimmer gerauscht kam, reichte ein einziger Blick in mein Gesicht, und sie ließ ihren Umhang über die Lehne des Schaukelstuhls fallen, setzte sich neben mich und packte meine Hand.
    »Was ist passiert? Schlimme Neuigkeiten? Hast du etwas von zu Hause gehört?«
    Das war ihre Art zu fragen, ob unser Vater uns über den Flüsterspiegel eine Nachricht geschickt hatte. Es widerstrebte mir, ihre hoffnungsvolle Seifenblase zerplatzen zu lassen, und ich schüttelte knapp den Kopf. »Nein, Süße, keine Nachrichten. Nicht, dass ich wüsste.«
    Sie fuhr zurück und starrte mich an. »Was zum Teufel hast du mit deinem Haar gemacht?« Dann brach sie in Lachen aus. »Gefällt mir - du siehst aus wie ein Punk! Das steht dir phantastisch! Aber, puh, Iris hatte recht.« Sie wedelte sich mit der Hand vor dem Gesicht herum und rümpfte die Nase. »Das Stinktier hat dich voll erwischt.«
    »Ja, aber es ist schon besser geworden.« Als ich aufstand, drängten Camilles Männer ins Wohnzimmer. Zumindest waren sie höflich genug, sich Kommentare über meine neue Frisur und das außergewöhnliche Parfüm zu verkneifen. Aber mir entging nicht, dass Smokys Lippen sich zu einem Lächeln verzogen und Morios Nase zuckte. Trillian erbot sich einfach, Iris die Schale mit den Überresten abzunehmen und in die Küche zu bringen.
    »Und ... willst du es so lassen?« Camille ging einmal um mich herum und begutachtete meine Frisur. »Gefällt mir wirklich. Du siehst damit reifer aus.«
    Ich lächelte schwach. »Ich weiß nicht.

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